Der Blick zurück: Apples erster Apple Store

Apples eigene Ladenkette ist heute nicht mehr wegzudenken. In den weltweit größten Metropolen bezieht Apple die schönsten Gebäude oder baut an den beliebtesten öffentlichen Plätzen eigene Geschäfte auf (siehe Weltkarte).

Vorhang auf für den ersten Apple Store

Doch das war nicht immer so. Nach der Rückkehr von Steve Jobs, aber noch vor dem großen iPod- und iPhone-Boom, investierte Apple in die Idee des Apples Stores. Damals war das ein revolutionärer und kluger Gedanke. Apple musste in anderen Ladengeschäften gegen die günstigere Windows-Konkurrenz bestehen und gleichzeitig durch geschultes Fachpersonal beim Verkauf überzeugen. Deshalb startete im Mai 2001 die zunächst simple Idee der Apple Stores. Der allererste Apple Store eröffnete am 19. Mai 2001 seine Türen für die Öffentlichkeit. Firmenchef Steve Jobs war so stolz auf seinen neuen Apple Store, dass er für die Macworld Expo im Juli einen kleinen Ladenrundgang aufnahm. Das Video existiert heute noch auf Youtube und wurde kürzlich mit KI-Hilfsmitteln qualitativ verbessert.

So sah der erste Apple Store aus

Das damalige Konzept der Apple Stores unterscheidet sich deutlich vom heutigen. Im Jahr 2001 positionierte Apple den Mac als „Digital Hub“ und somit als Zentrum für alle anderen digitalen Geräte wie Handys, Videokameras oder auch Musikplayer. Damals hatte Apple noch keine eigenen Geräte in diesen Kategorien, sodass der Apple Store eine Produktpalette anderer Hersteller auf der eigenen Ladenfläche anbot. Jobs erklärt das in seiner Präsentation so: Die ersten 25 Prozent Ladenfläche stellten Apples damalige Produkte wie iMacs oder PowerBooks aus. Die nächsten 50 Prozent kümmerten sich um „Lösungen“, die Kundinnen und Kunden suchen. Dabei ging es um Hardware und Software zu den Themen „Musik“, „Filme“, „Fotos“ und „Kinder“. Dort gab es dann auch Geräte anderer Hersteller wie Camcorder, Digitalkameras oder MP3-Player, die alle mit dem Mac interagieren konnten. Das restliche Ladenviertel stand für die heute noch genutzte „Genius Bar“ und eine große Leinwand bereit. An der Genius Bar gab es bereits 2001 Fachpersonal für alle möglichen Supportfragen. Besonderer Höhepunkt: Das dramatisch rot leuchtende Telefon, mit dem dem ein Genius bei unlösbaren Fragen direkt in der Firmenzentrale in Cupertino anrufen konnte.

Der erste Apple Store heute

Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte hat Apple das Konzept der Apple Store verfeinert, erweitert und auf der ganzen Welt ausgebaut. Mittlerweile kann Apple die Ladenfläche (fast) ausschließlich mit eigenen Produkten füllen. Im Jahr 2014 übernahm Angela Ahrendts die Verantwortung für Apples Retail-Sparte und präsentierte mit dem neuen Apple Store am Union Square in San Francisco eine Vision der zukünftigen Ladengeschäfte. Im September 2017 formulierte sie die Ideen auf der großen Bühne im Rahmen der iPhone-X-Präsentation: Aus dem „Store“ sollte in den größten Städten künftig ein „Town Square“ zum Verweilen werden. Statt reinem Verkauf sollte es auch um Kunst, Kultur und Zusammenkunft gehen. 2019 verließ Ahrendts allerdings das Unternehmen. Ihre Nachfolgerin Deirdre O'Brien knüpfte an den neuen Kurs an.

Im Jahr 2023 hat auch der erste Apple Store im „Tysons Corner“ Einkaufszentrum eine große Renovierung erhalten. Dabei ist das Geschäft innerhalb der Shopping-Mall umgezogen. Das neue Design entspricht nicht nur Apples zeitgenössischem Stil, sondern soll erneut eine neue Ära der Apple Stores einleiten. So kehrt die Genius Bar zurück in das Apple-Store-Konzept. Nach dem großen Redesign von 2015 ist der renovierte Apple Store im Tysons Corner Zentrum der erste, der auf das klassische Design der Genius Bar setzt, diese aber modern interpretiert. Das Logo ist zwar bekannt, aber die umweltfreundlichen Materialien entsprechen Apples aktuellen Standards. Bei der Barrierefreiheit hat das Store-Update ebenfalls neue Maßstäbe gesetzt. Durch vollkommen neue Produkte wie der Apple Watch und der Apple Vision Pro stellen sich die Apple Stores heute ganz anderen Herausforderungen als noch im Jahr 2001.