Wird der Mac auch die Büros erobern?

Dass sich der Mac auch für den geschäftlichen Anwendungsbereich eignet, steht außer Frage, denn in der Kreativbranche sowie auch im Bildungssektor hat seine Präsenz fast schon Tradition. Doch was hält Unternehmen, Behörden oder Arztpraxen davon ab, den Mac in ihrer Entscheidungsfindung bei der EDV-Ausstattung zu berücksichtigen? Eine untergeordnete Rolle spielen in der Tat die Leistungsmerkmale eines Mac, vielmehr fehlt es an der geeigneten Strategie Apples. Denn um den Einzug in große Firmen zu schaffen bedarf es nicht nur guter Produkte sondern vielmehr eines umfassenden Service- und Vertriebsnetzes, das auf die Bedürfnisse von Großkunden zugeschnitten ist.

Weshalb Apple sich bisher nicht verstärkt um diesen Sektor kümmert, können selbst Analysten kaum erklären. Dabei sind die Voraussetzungen für den Feldzug des Mac hervorragend. Nicht nur sind die Rechner, ausgestattet mit Intelchip und Boot Camp Applikation, geeignet für einen zusätzlichen Betrieb von Windows, auch die geringere Viren- und Fehleranfälligkeit käme den Bedürfnissen der Unternehmen entgegen. Andererseits sind vor allem größere Betriebe mit hohem oder empfindlichen Datenaufkommen eher zögerlich, ein System aufzugeben, das einmal funktioniert und gut aufeinander abgestimmt ist - ein Teufelskreis aus Apples Perspektive.

Einen Ausbruch könnten allenfalls die nun nach und nach auf den Arbeitsmarkt drängenden Absolventen fördern. Denn vor allem unter Schülern und Studenten erlebte der Mac einen starken Nachfragezuwachs. Mit Mac-Erfahrungen und den damit verbundenen Erwartungen könnte diese Generation in den Unternehmen für Umdenken sorgen. Ein ernstzunehmer Konkurrent für IT-Lösungen kann Apple jedoch erst dann werden, wenn entsprechende Strategien für Geschäftskunden entwickelt werden. Doch wie so oft könnte Apple beispielsweise schon in der nächste Woche auf der Macworld ein entsprechendes Konzept auftischen und das Feld überraschend aufrollen. Oder dieses eben noch eine Weile der Konkurrenz überlassen.