Sollten die momentan im Netz kursierenden Gerüchte um einen 800 US-Dollar-Mac am Apple-Presse-Event kommenden Dienstagabend wahr werden, sei das der eindeutige Beweis: Apple wird günstiger.
Wobei der Mac-Hersteller einen solchen Schritt angesichts seiner boomenden Marktanteile eigentlich gar nicht nötig hätte. Macs verkaufen sich so gut wie nie, und das trotz einem schlechten Preis-/Leistungsverhältnis bei den technischen Daten gegenüber PCs - weil Apple-Produkte von den Verbrauchern offensichtlich als höherwertiger wahrgenommen werden, so Reisinger. Steve Jobs erklärte das auf einer letztjährigen Presseveranstaltung mit der Firmenphilosophie, in der minderwertige Billig-Produkte keinen Platz haben: "Wir können keinen Schrott verkaufen. Es gibt Schwellen, die wir nicht überschreiten können, aufgrund dessen, was wir sind. Der Unterschied [zu den anderen PC-Herstellern] ist, dass wir keine abgespeckten, miserablen Produkte anbieten."
In Zeiten eines wirtschaftlichen Abschwungs in den USA und weltweit angeschlagenen Finanzmärkten sind die Konsumenten aber nicht mehr bereit, solch hohe Preise zu zahlen, da sie sich das vermehrt nicht mehr leisten können, stellt Don Reisinger fest, und deshalb glaube er inständig daran, dass "Apple durchaus anfangen sollte, seine Preise zu senken, um mehr Käufer anzuziehen und den Kampf gegen Hewlett Packard und Dell aufzunehmen." Besonders letzteres - das aktiv-aggresive Angreifen der Konkurrenz - sieht Reisinger als ein weiteres Motiv, das Apple zu einer Senkung der Preise bewegen könnte.
Ein konstanter Preisabfall war bei vielen Apple-Produkten indes zuvor auch schon in den letzten Jahren zu beobachten; nicht nur bei den Macs, sondern auch etwa bei iPods (einen iPod shuffle etwa gibt es bereits für 45 Euro) oder beim Apple TV, für das man in der Grundausstattung mit 299 Euro laut Reisinger für ein Gerät mit solchem Funktionsumfang nicht zu viel zahle. Diese Preissenkungen hätten in der Vergangenheit auch eine enorme Steigerung der Kaufbereitschaft bei den Verbrauchern zur Folge gehabt - etwa beim iPhone, wo das Einstiegsmodell mittlerweile für 199 Euro erhältlich ist.
Diesen positiven Effekt könne sich Apple zunutze machen und auf Preissenkungen setzen. Laut Reisinger werde dieses Konzept erfolgreich funktionieren, und solange Apple nicht von seinen jetzigen Qualitätsstandards ablasse, werde die Marke Apple auch weiterhin als Siegel für hochwertige Produkte angesehen werden. Gerade weil auf diesem Weg sowohl die bisherigen, qualitätsorientierten Kunden gehalten und eine große Menge neuer, preisorientierter Kunden gewonnen werden könnten, sei die Entscheidung für günstigere Preise eine sehr intelligente. Und wer weiß - vielleicht wird Apple am kommenden Dienstagabend tatsächlich mit einem 800-Dollar-Mac demonstrieren, dass Apple-Produkte tatsächlich auch günstig sein können.
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "Wird Apple durch Preissenkungen zur günstigeren PC-Alternative?" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.