Und von diesem Recht werde man in Cupertino wohl auch Gebrauch machen, wie Wirelessinfo.com feststellt.
Schon technische Restriktionen hindern Entwickler daran, mit dem iPhone-SDK Software zu schreiben, die auf Systemebene agiert. Damit ist es nicht möglich, programmübergreifende Funktionen wie etwa Kopieren und Einfügen oder einen Task-Manager zu implementieren oder Plug-Ins - beispielsweise für den Hauptbildschirm oder Safari - zu erstellen. Letzteres musste auch der Softwareriese Adobe erst kürzlich schmerzlich erfahren: ein Flash-Plugin für Safari auf dem Apple-Mobiltelefon ist mit dem SDK nicht zu bewerkstelligen. Jedenfalls nicht, wenn es Apple nicht erlaubt.
Darin liegt nämlich der zweite Knackpunkt, den wirelessinfo.com anhand von Vergleichen mit Windows-Mobile-Software verdeutlicht: was Apple nicht mag, kommt auch nicht in die (App Store-)Tüte. Und da gibt es einiges, was fleißigen Entwicklern Kopfschmerzen bereiten könnte: Die Beschränkung etwa, dass iPhone-Programme keinen zusätzlichen Code ausführen dürfen - was etwa Sun bei der Portierung von Java ein großes Hindernis ist - sowie den verweigerten Zugriff auf die per iTunes auf dem Mobilgerät abgelegten Lieder und Filme hat Apple schon in den Lizenzvertrag für das SDK gepackt. Ebenso verbittet sich der iPhone-Hersteller Programme, die einen Zugriff auf das Dateisystem ermöglichen - das Speichern von Dokumenten oder Webseiten ist somit ausschließlich in einer eigens dafür angeboten Datenbank (SQLite) möglich.
Das Online-Magazin stellt sich beim Blick auf die unzähligen, oft auch gelungenen Windows-Mobile-Programme mit eben jenen Funktionen die Frage, ob sich iPhone- und iPod touch-Nutzer mit dem beschränkten Funktionsumfang zufrieden geben werden. Und ihr mobiles System dadurch nicht nach eigenen Vorstellungen benutzen können. Die Gründe für das Handeln Apples sind für Wirelessinfo.com dabei ebenso unklar: möglicherweise wolle man in Cupertino ein fehlerfreies und homogen bedienbares Mobil-Betriebssystem sicherstellen, so wie es bereits bei Mac OS X - in nicht ganz so strengem Maße - praktiziert werde. Oder man erweitere das SDK stückweise um neue Funktionen, so sie denn gewünscht werden.
Wirelessinfo.com zeigt sich mit der aktuellen Praxis auf jeden Fall nicht sehr zufrieden: "Vor ein paar Jahrzehnten hatte Apple den ersten PC-Krieg verloren, weil sie nicht flexibel genug waren, wir müssen uns daher fragen, ob sie den Mobilgeräte-Krieg des selben Grundes wegen verlieren."
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ist natürlich die Frage was man als Nutzer lieber möchte, ein funktionierendes Gerät mit vielleicht überschaubarer aber guter Software oder aber ein streckenweise abstürzendes Gerät, mit nicht überblickbarem Softwareangebot?! Letzteres ist ja bei WindowsMobile der Fall, wieso ich mich auch sehr schnell wieder von meinem XDA getrennt hatte. Vieles funktioniert einfach nicht, weil eben niemand dort ist der die Sachen begutachtet und notfalls auch ablehnt! De nnoch ist doch vieles Momentan Panikmache bzw. ins blaue geschossene Befürchtungen was den AppStore und auch das SDK angeht. Das iPhone hat sich extrem gut positioniert, es gibt ab Version 2.0 auch Exchange Unterstützung, Spiele, und vieles mehr! Das alles gepaart mit einer intuitiven, funktionierenden Bedienung...was will man mehr?!
Richtig ist, dass man keinen Zugriff auf das Dateisystem bekommen wird. Falsch ist dagegen, dass das Programm keine Daten wird speichern können. Das ist über den Umweg durch SQLite, was explizit unterstützt werden soll, sehr wohl möglich.
Dennoch ist die Kritik berechtigt: was ist das für ein SDK, der den Funktionsumfang künstlich eingrenzt? Etwas Vergleichbares habe ich noch nie erlebt. Es könnte eine grausame Zukunft auf uns zu kommen, wenn es Gang und Gebe wird, dass nur noch die großen Konzerne auch wirklich echte Programme programmieren dürfen.
Danke für den Hinweis bzgl. der SQLite-Datenbank. Haben wir korrigiert.