Records, nun entgegenwirken: auf der größten kanadischen Web-Konferenz namens Mesh sprach er sich für eine größere Aufmerksamkeit für die Künstler aus, wie Macworld berichtet. Die Musikindustrie müsse in Zukunft mehr die Künstler in den Fokus rücken und die Produkte - sowohl physische CDs als auch digitale MP3s - in den Hintergrund stellen.
"Wir müssen die Grundlinie dessen, was die Zusatzverkäufe [durch die Produkte] sind, höher und höher setzen und versuchen, Dinge zu erfinden, die den Wert des Erlebens [der Künstler] über den Wert der Produkte heben", so Kaplan. Der Grund für diesen Sinneswandel ist offensichtlich das Bedürfnis der Kunden, im Bereich der Musik nicht vom Kommerz der Musikindustrie, sondern vielmehr von der Faszination der Musiker umgeben zu sein. "Man sieht nicht unser Logo. Es geht sehr viel mehr um die Künstler, das Musiklabel steht hinter den Kulissen". Doch der Umschwung dürfte nicht frei von Eigennutz sein: zwischen den Zeilen vermag sich die Tatsache, dass Plattenfirmen ohne diese Strategieänderung bald Verluste einfahren würden, nicht lange zu verbergen.
Michael Geist, Juraprofessor am Lehrstuhl für Internet und E-Commerce an der Universität Ottawa, gibt sich dennoch positiv angetan: Es habe ihn durchaus gefreut, dass in Kaplans Vortrag endlich einmal nicht die üblichen Forderungen der Musikindustrie nach besserem Schutz digitaler Medien vor illegalem Kopieren oder nach DRM-Gesetzen auftauchten. "Wenn jemand wie Ethan [Kaplan] an der Spitze stünde, hätten wir eine deutlich bessere Debatte", meint Geist.
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