In seinem Blog berichtet Bob Sutton, Mitarbeiter der Design-Abteilung der Stanford-Universität in Kalifornien, von einem Kollegen, der einen guten Rat von Steve Jobs bekam: Man muss gute Ideen verwerfen können!
Viele Unternehmen, auch die weniger erfolgreichen, seien in der Lage, Ideen zu verwerfen, so Jobs. Doch nur wenige, gute Firmen können auch viele gute Ideen einfach links liegen lassen. Für denjenigen, der die Entscheidung treffen muss, ist das nicht immer leicht, da er oder sie in die enttäuschten Gesichter der Belegschaft blicken wird. Jeder mit genug Selbstvertrauen wäre schließlich frustriert, wenn die eigene gute Idee sich im Unternehmen nicht durchsetzen kann. Zumal es nicht die Qualität der Idee ist, sondern es derer schlicht zuviele gibt. Die Anzahl dieser traurigen Mienen dient jedoch gleichzeitig als Indikator - je mehr, desto besser für die Firma.
Wer als Abteilungsleiter oder eben Firmenchef nämlich nicht in der Lage sei, die Vorschläge seiner Mitarbeiter zu loben und zu fördern ohne gleichzeitig alle zur Umsetzung anzunehmen, habe bald ein Problem, meint Jobs. Mit dem Risiko einiger missmutiger Angestellter sind so die wenigen Ideen, die es tatsächlich zur Produktion schaffen, in der Lage, ihr volles Potential zu erreichen. Die Aufmerksamkeit der Entwickler kann sich auf wenige Projekte konzentrieren und statt vieler halb-reifer entstehen wenige, hochentwickelte Produkte.
Man muss sich das wohl ein wenig wie einen Garten vorstellen. Gesät wird reichlich - geerntet nur wenig, denn zuviele Sätzlinge würden sich gegenseitig Sonnenlicht und Nährstoffe wegnehmen. Es lohnt sich also insgesamt, viel Gutes zu verwerfen und dafür wenig zu voller Pracht heranzuzüchten. Als Gegenbeispiel für diese Praxis nennt Sutton übrigens Microsoft Word: "Es macht alles und ist daher sehr verwirrend und nervig".
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