Runder Tisch über Online-Einkauf

Steve Jobs und Mick Jagger beraten EU-Kommission

Die europäische Union möchte so gern eine Gemeinschaft ohne Grenzensein, dochder Internethandel ist immer noch weit davon entfernt. UmdiesesProblem zu lösen, trafen sich gestern namhafte Konsumenten- undIndustrievertreter in Brüssel. Da ein wichtiger Punkt dabei derMusikmarkt war, wurden nichtnur die Geschäftsführer von eBay und Emi, sondern auch Sir Mick Jaggerund natürlich Steve Jobs eingeladen. Dabei zeigte sich Jobsunbeeindruckt von der offiziellen Umgebung und erschien wie gewohnt im

Von   Uhr

lässigen, schwarzen Pullover.

Die EU-Wettbewerbskommissarin

Neelie Kroes hatte zu diesem Treffen geladen, um mit den Experten

einheitliche Konditionen für den Verkauf und die Zahlungsmodalitäten im

europäischen Internet zu entwickeln. Einer

der Schwerpunkte ist die Problematik um das Herunterladen

kopiergeschützter Musik. Zugegeben, es ist eine komplizierte Materie,

da besonders in der

Frage der Rechtevergabe viele Interessen aufeinander prallen.

Steve Jobs' Meinung ist dabei nicht nur gefragt, weil iTunes den

Online-Musikhandel revolutionierte und seitdem nicht mehr wegzudenken

ist. Der Apple-CEO kennt sich mit der Thematik auch sehr gut aus, da

die vielen unterschiedlichen Vertriebsrechte in Europa es unmöglich

machen, einen einheitlichen iTunes Store zu führen. Weil beispielsweise

britische

Kunden für ihren Einkauf bei iTunes zehn Prozent mehr bezahlen müssen

als Kunden aus anderen EU-Ländern, hatte Apple sogar schon einmal ein

Wettbewerbsverfahren

am Hals.

Die Teilnehmer sind sich einig, dass es eine

einheitliche Lösung für den Musikverkauf geben

muss. Noch gibt es Fälle, bei denen eine Musik-CD zwar europaweit im

Internet erhältlich ist, die Lieder aber nur eingeschränkt

heruntergeladen werden können. Kroes bleibt optimistisch und betont:

"je weniger Grenzen es gibt,

desto effektiver werden die Märkte arbeiten".

Vielleicht ist es also bald möglich, frei zwischen allen Produkten im

europäischen Binnenmarkt zu entscheiden, ganz egal ob es sich um

portugiesische Kekse, italienische Kinderwagen oder eben britische

Musik handelt. Wie effektiv der Runde Tisch sein wird, ist Ende Oktober

im Diskussionspapier

zur Sitzung nachzulesen.

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