Gerd Leipold, Chef von Greenpeace, erläutert in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel das Verhältnis zwischen seiner Organisation und dem Unternehmen aus Cupertino.
Inzwischen hat Apple gezeigt, dass man an den Umweltschutz die gleichen hohen Erwartungen stellen darf wie an Benutzerfreundlichkeit oder Verarbeitungsqualität. Der Schwerpunkt der letzten Keynote, auf der die neuen MacBooks vorgestellt wurden, lag auf dem Herstellungsprozess. Jony Ive hat insbesondere darauf hingewiesen, dass man die gesamte Fertigung darauf ausgelegt hat, weniger Resourcen zu verschwenden und umweltfreundlicher zu produzieren. Laut Leipold zeigt sich hier ein Lernprozess, der nur durch hartnäckige Kampagnen eingeleitet werden konnte.
"Wir haben Apple bloß beim Wort genommen. Sie wollen die Besten sein, nicht irgendjemand." So war Steve Jobs auch fast beleidigt, als Leipold ihm in einem Gespräch zubilligte, dass Apple sich bereits gebessert habe. Das Mittelmaß sei nichts für ihn und er habe sich richtig aufgeregt. Als wichtigsten Hebel für diese Entwicklung hin zur grünen Unterhaltungselektronik nennt Leipold die kontroverse Diskussion unter den Nutzern. Jobs habe 50 000 E-Mails von Mac-Usern bekommen, die sich um die Umweltfreundlichkeit der Produkte sorgten.
Auch die scharfe Kritik an den Greenpeace-Kampagnen verhelfe ihnen paradoxerweise zum Erfolg. Engstirnige Mitglieder der Fangemeinde haben Leipold spüren lassen, dass sie keine Missgunst gegenüber "ihrem" Unternehmen dulden. Doch erst dadurch sind seine Bemühungen in einem Maße an die Öffentlichkeit gelangt, das es Jobs nicht länger erlaubt, sie zu ignorieren. Inzwischen ist der Greenpeace-Chef zufrieden. "In den letzten 18 Monaten [hat sich] sehr viel getan" und der Weg zum grünen Mac ist nicht mehr weit.
Würden Sie sich gegen den Kauf eines Macs entscheiden, und sich statt dessen an umweltbewusstere Unternehmen wenden oder glauben Sie, Apple hat genug getan, um als "grün" gelten zu können?
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