Software-Verkäufe
Im Software-Bereich hat sich Leopard inzwischen etabliert. Mit dem Anfang des Quartals eingeführten App Store aber eröffnete sich Apple neue (Software-)Pfründe, die sich nicht unerheblich auf die Geschäftszahlen niedergeschlagen haben. Immerhin erhält Apple von jeder im App Store verkauften Anwendung 30 Prozent des Verkaufserlöses. Inzwischen konnten viele Programme millionenfach veräußert werden, so dass das Unternehmen mit "Software, Services und weiteren Verkäufen" im vierten Geschäftsquartal 2008 insgesamt 549 Millionen US-Dollar Umsatz erreichen konnte. Im Vorjahresvergleich konnte sich der kalifornische Hersteller dabei von 430 Millionen US-Dollar um knapp 28 Prozent steigern, woran der App Store mit sicherlich ein gehöriges Maß beigetragen hat.
Länderverteilung
Ebenfalls vor allem für die weitere Entwicklung des Unternehmens interessant ist jedes Quartal die Verteilung der Umsätze weltweit. Waren bis letztes Jahr die USA der absatzstärkste Markt für Apple, konnten in den vergangen Quartalen zunehmend umgekehrte Vorzeichen beobachtet werden. In ganz Amerika tätigte Apple im vergangenen Quartal 3,572 Milliarden US-Dollar an Umsatz (45 Prozent vom Gesamtumsatz), während Europa auch dank eigener Apple Stores und vergrößertem Werbebudget mit 1,72 Milliarden US-Dollar ganze rund 22 Prozent des Gesamtumsatzes beisteuert.
Aktienkurse und Ausblick
Auf Grund der in den USA und weltweit vorherrschenden Finanzkrise schlingerte die Apple-Aktie in den letzten Monaten beständig nach unten. Insgesamt verlor das Papier allein seit den Höchstständen am Jahresanfang von über 200 US-Dollar über 50 Prozent an Wert. Viele Banken und Fonds haben sich von den Aktien des Hardwareherstellers aus Cupertino getrennt, um Gewinne mitzunehmen und wieder "flüssig" zu werden. Traditionell ist die bevorstehende Weihnachtszeit und das im September begonnene Schuljahr weltweit zwar durch Zuwächse gekennzeichnet, die Finanzkrise aber lässt viele vor der Investition in teure Elektronik zurückschrecken. Apple und auch viel Analysten sind deshalb in seinen Prognosen für das kommende Quartal mehr als vorsichtig. Das Unternehmen selbst rechnet mit einem Umsatz von gerade einmal neun bis zehn Milliarden US-Dollar und einem Gewinn zwischen 1,06 und 1,35 US-Dollar pro Aktie. Apples Chief Financial Officer (CFO) Peter Oppenheimer meinte dazu: "Vorausschauend ist eine genaue Prognose schwierig und wir sind vorsichtig beim Ausblick auf das Dezember-Quartal." Doch das ließ die Anleger nicht in das trotz allem mit stabilste Unternehmen der Branche Vertrauen fassen, sie straften die Aktie diesmal bereits im Vorfeld ab. Ein ähnliches - allerdings nachbörsliches - Verhalten zeigte die Börse bereits im letzten Jahr, als die vorsichtigen Einschätzungen Apples für das Weihnachtsfolgequartal zu einem Verlust von bis zu zehn Prozent führte.
Beste Produktlinie, beste Angestellte und beste Kunden
Dennoch ist Apple stolz auf das im vergangenen Quartal geleistete. Apple-Vorstandschef Steve Jobs erklärte dazu: "Apple hat gerade eines der besten Quartale der Firmengeschichte bekanntgegeben, mit einem geradezu unglaublichen Ergebnis beim iPhone - wir haben mehr Mobiltelefone verkauft als RIM. Wir können noch nicht genau abschätzen, wie sich der wirtschaftliche Abschwung auf Apple auswirken wird. Aber wir sind mit der stärksten Produktlinie unserer Firmengeschichte, den besten Mitarbeitern und den besten Kunden innerhalb unserer Branche gewappnet." Und tatsächlich sehen auch viele Branchenbeobachter die Beständigkeit des Unternehmens in stürmischen Zeiten wie diesen derzeit als durchaus gegeben an. Innovative Ideen wie der App Store, der inzwischen vielfach kopiert wurde, belegen dies darüber hinaus. Apple ist damit ein Unternehmen, das die gesamte IT-Branche trotz insgesamt schwacher Absatzzahlen weiter vorantreiben kann.
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