Den Podcastern stehen unter www.gema.de/podcasting drei Lizenzen zur Auswahl, ein Tarifmodell folgt erst später.
Die Lizenz für einen Monat, in dem täglich ein Podcast mit Intro/Outro von jeweils bis zu 20 Sekunden veröffentlicht werden kann, kostet 5 Euro plus 7 Prozent Umsatzsteuer. „Dank der Mitwirkung des podcastclubs ist diese Lizenzvariante kostengünstig ausgefallen. Besonders froh sind wir, dass wir die GEMA überzeugen konnten, dass die lizenzierten Podcasts täglich erscheinen und auch im Archiv online stehen bleiben dürfen“, erläutert Podcastclub-Vorstand Georg Schneider. Er hat für seinen Podcast Nachtfunk als erster User eine Lizenz erworben.
An zahlreiche Bedingungen geknüpft
„Der Lizenzshop ließ sich schnell und leicht bedienen. Allerdings ist es erst einmal eine Herausforderung alle Bedingungen zu überprüfen, ob die Lizenz für die eigenen Zwecke geeignet ist und was man alles bei der Umsetzung beachten muss“, weiß Schneider. Dabei spricht er vor allem die zwei anderen Lizenzmöglichkeiten an: Intro/Outro und zusätzlich bis zu fünf genutzte Musikwerke in einem Monat kosten 10 Euro, Intro/Outro und bis zu 31 genutzte Musikwerke in einem Monat kosten 30 Euro, ebenfalls jeweils zzgl. der gesetzlichen Umsatzsteuer. Der Musikanteil der Episoden darf dabei 75 Prozent nicht überschreiten, die Stücke dürfen maximal bis zur Hälfte ausgespielt werden. In jedes Musikwerk muss hineinmoderiert und jeder Song in der Weise ein- und ausgeblendet werden, dass er nicht isoliert werden kann. „Podcaster haben nun die Möglichkeit, GEMA-lizenzierte Musik auszugsweise vorzustellen. Die Musik ist allerdings nicht in gleicher Weise wie beim Webradio oder Radio verwertbar, ein komplettes Ausspielen nicht möglich. Wir sind aber sicher, dass auch für solche Vorhaben Preismodelle von der GEMA geschaffen werden“, erläutert Schneider. Einzelne Episoden der lizenzierten Podcasts dürfen nicht länger als 30 Minuten dauern. Die Downloadzahlen spielen vorerst keine Rolle.
Kein endgültiger Tarif
Die drei Lizenzen sind jedoch kein Podcasting-Tarif, die Lizenzierung erfolgt auf interimistischer Basis, da das Medium Podcasting noch sehr jung ist. Die GEMA will die Entwicklung des Marktes zunächst weiter beobachten und gegebenenfalls nachbessern. Erst „zu gegebener Zeit“ soll ein Tarifmodell geschaffen werden. Alle lizenzierten Podcasts werden in eine so genannte „Whitelist“ eingetragen, die von jedem auf den GEMA-Webseiten einsehbar ist. Diese Liste kann nach den Namen des Podcasts sowie nach den URLs sortiert werden, erhebt nach Angaben der GEMA aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. „Selbst wenn ein Podcaster eine Lizenz der GEMA erwirbt, ist er aber noch nicht auf der rechtssicheren Seite“, weiß Rechtsanwalt Dr. Martin Bahr, Justiziar des podcastclub e.V.. „Die Rechtslage hinsichtlich GVL beziehungsweise Musiklabels und Tonträgerherstellern ist noch unklar. Der podcastclub versucht aber auch hier, eine Lösung mitzuentwickeln.“
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