Nokias aktuelle Offensive in Sachen tragbare Entertainment-Geräte und Musik-Downloads ist allerdings schon eine genaueren Blick auch im Hinblick auf Apple wert.
Das Unternehmen Nokia stellte während einer Pressekonferenz in London nicht nur einen eigenen Download-Shop für Musik vor, sondern auch gleich mehrere neue Entertainment-Mobiltelefone mit Speicherkapazitäten bis zu 8 GB und neuer Benutzeroberfläche.
Der "Nokia Music Store" soll im Herbst diesen Jahres eröffnet werden. Zunächst ist von "zentralen europäischen Märkten" die Rede, welche Nokia bedienen möchte, später sollen weitere Stores in Europa und Asien folgen. Jeder Song wird einen Euro kosten, die Preise für Alben sollen bei zehn Euro starten. Im Gegensatz zum iTunes Store wird Nokia auch eine monatliche Flatrate für zehn Euro anbieten. In diesem Fall können Titel aber nur gestreamt und nicht gespeichert werden. Im Nokia Music Store verkaufte Songs werden im Format WMA bei einer Audioqualität von 192 Kbps vorliegen. Später im Jahr möchte Nokia eine neue Software veröffentlichen, welche eine einfache Verwaltung und Übertragung von Audiotiteln auf Nokia-Mobiltelefone erlauben soll. CDs können über die Software ebenfalls gerippt werden. Klingt alles irgendwie bekannt, oder?
Wenig verwunderlich ist, dass sich Lucian Grainge, CEO der Plattenfirma Universal, erfreut über Nokias Bestrebungen zeigt. So wird er in Nokias hauseigener Pressemitteilung mit den Worten zitiert: "Es ist offensichtlich, dass Innovation und Vorstellungskraft für das digitale Musik-Business die Schlüssel zu zukünftigem Wachstum darstellen ... Deshalb heißen wir den Nokia Music Store willkommen." Ob Nokias Bestrebungen in irgendeiner Weise innovativ sind, darf allerdings bezweifelt werden. Klar ist dagegen, dass sich Universal über jegliche iTunes-Konkurrenz freut, da man so den unerbittlichen Verhandlungspartner Apple möglicherweise eher in die Knie zwingen kann, wenn es um das Aushandeln von Preissstrukturen für die Verkäufe digitaler Musik geht. Weiterhin rühmt sich Nokia mit der Verfügbarkeit mehrerer millionen Titel der großen Plattenfirmen, sowie tausender kleiner Independent-Labels. Hier wird also tatsächlich in groß angelegten iTunes-Kategorien gedacht.
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