Im Audio-Bereich hat Apple sich der Kritik der Nutzer angenommen und die Kopfhörerbuchse derart neugestaltet, dass nun auch normale 3,5mm-Klinkenstecker ohne weitere Adapter an das iPhone 3G angeschlossen werden können. Beim alten iPhone lag die Buchse so tief im Gehäuse verborgen, dass normale Stecker nicht ohne weitere Modifikationen
einzustecken waren. Möglicherweise ist der Bedarf für Kopfhörer beim neuen
iPhone aber auch gar nicht mehr so hoch, denn die Lautsprecher haben sich trotz
einer subjektiven Verkleinerung in der Qualität deutlich verbessert. Nicht nur
lauter, sondern auch – einer ersten subjektiven Beurteilung nach – deutlich
originalgetreuer und mit weniger Klirren erklingen nun die Töne aus den unten
am iPhone integrierten Stereolautsprechern. Einem richtigen HiFi-System können
allerdings auch die neuen Lautsprecher freilich nicht das Wasser reichen.
Reduzierter Lieferumfang und
Dockanschluss-Probleme
Beim Lieferumfang hat Apple im Vergleich
zum ersten Modell ein wenig eingespart: in der iPhone-3G-Kiste befinden sich
nur noch das iPhone, die Apple-Kopfhörer mit integriertem Mikrofon, ein
USB-Netzteil, das Dock-Connector-auf-USB-Kabel und neben der Dokumentation das
obligatorische Reinigungstuch für die Fettflecken und das mysteriöse
"Werkzeug zum Entfernen der SIM-Karte" – eine simple Büroklammer.
Erstmalig spart Apple dabei die Mitlieferung des neuen iPhone-Docks – welches
nicht mit dem Dock des alten iPhones kompatibel ist – und die Beilegung eines
Dock-Adapters ein, mit dem man das iPhone auch auf alte iPod-Docks stecken
kann. Das Erwerben eines neuen Ladegeräts könnte für viele Käufer des iPhone 3G
überdies notwendig werden, da der Dock-Anschluss äußerlich auf den ersten Blick
zwar unverändert gegenüber dem ersten iPhone scheint, in Wahrheit jedoch durch
eine geänderte Firewire-Belegung mit vielen alten iPod-Ladekabeln nicht
mehr kompatibel sind, wie Apple in einem Support-Dokument
vermerkt.
Neues
Innenleben
Die wichtigsten Änderungen haben sich im
Inneren des iPhone-Gehäuses abgespielt: Durch die Integrierung eines
GPS-Empfängers wird eine sehr genaue Positionsbestimmung auf bis zu zehn Meter
möglich. Nicht zuletzt wegen des GPS-Empfängers musste auch der gesamte Rücken
des iPhone 3G aus Kunststoff gefertigt werden statt aus dem bisher verwendeten,
strahlenabschirmenden Aluminium. In einem ersten Test von maclife.de erwies
sich die GPS-Funktion dadurch aber erstaunlich genau: selbst bei einem
Spaziergang durch ein Dorf mitten im Schwarzwald, wo sich das iPhone nicht auf
die Positionsbestimmung durch umliegende WLAN-Signale verlassen kann, folgte
der blaue Punkt auf der Google-Maps-Karte in der iPhone-Applikation sichtbar
und zuverlässig dem zurückgelegten Weg. Erwartungsgemäß funktionierte das
allerdings nur im Freien und bei guter Witterung: sowohl in verschiedenen
Gebäuden als auch unter einer plötzlich aufgezogenen dichten Wolkendecke
vergrößerte sich der Unsicherheitsbereich gleich auf die Dimension mehrerer
Ortschaften und der blaue Positionspunkt wich teils stark von der tatsächlichen
Position ab.
Bereits im Namen des neuen Modells findet
sich auch die UMTS-Unterstützung wieder – eines der von Apple am meisten
gelobten neuen Funktionen. In unserem Testgebiet im Schwarzwald war es uns
mangels entsprechendem Netzausbau leider nicht möglich, die UMTS-Übertragung zu
testen, weshalb wir auf einen Geschwindigkeitsvergleich vorerst verzichten
müssen. Beim Vergleich der Empfangsqualität des iPhone 3G und des alten iPhone
2,5G an der selben Position ließ sich allerdings selbst auf dem EDGE-Netz eine
höhere Signalstärke beim neuen iPhone feststellen: während das 2,5G nur zwei
Balken auf der Empfangsskala zeigte, konnte das 3G mit vier Balken einen etwa
doppelt so hohen Wert vorweisen.
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