Während Apples Telefon in Deutschland zum Schnäppchenpreis verschleudert wird, offenkundig um die Lager zu leeren, heißt es aus den USA seit Wochen, es sei vielerorts vergriffen. Aber auch im Apple-Flagship-Store in der New Yorker 5th Ave? Hier, wo sich wochentags hunderte Menschen beinahe rund um die Uhr tummeln, wollte ich die Verfügbarkeit eines Dollar-Schnäppchens prüfen: 399 US-Dollar durch 1.55 Eurokurs zuzüglich 19 Prozent Zoll, das sind nur rund 300 Euro - ohne Vertragsbindung! Mindestens ein halbes Dutzend Freunde und Bekannte baten mich außerdem um das Mitbringsel "iPhone" und damit auch, die Belastbarkeit meiner Kreditkarte auszutesten.
Im Store angekommen suchte ich jedoch zunächst die Preisschilder diverser Produkte auf und überschlug im Kopf: "Apple-TV 229 US-Dollar, also 180 Euro, Time-Capsule 299 US-Dollar, also 240 Euro - die Welt ist schon ungerecht zu den Europäern!"
Aber zum Ziel meiner Mission: Den nächsten verfügbaren Mitarbeiter fragte ich nach dem Apple-Phone. "Sorry, but these are sold out, even online!" Auch darüber, wie lange man ausverkauft sei, konnte mir der Berater keine Auskunft geben."Meine Güte, denen müssen alleine in dieser Filiale zehntausende Dollar täglich durch die Lappen gehen, landesweit vielleicht sogar Millionen?"
Ich mochte kaum wahrhaben, dass Apple auf diese Umsätze verzichten will und war mir plötzlich eines Touristen-Boykott sicher: "Die haben meinen Akzent durchschaut und sind in Zeiten knapper Ware angehalten, die Restbestände Ausländern, die keine Folgeumsätze bringen, vorzuenthalten!"
Man mag diese Phantasie der prüfungsintensiven Einreise in die USA zuschreiben. Doch noch während ich meine Theorie schmiedete, ging eine Frau mit einer handlichen, schwarzen Box an mir vorbei, auf der ich das Wort "iPhone" trotz ihres strammen Schrittes gen Kasse in glanzenden Lettern deutlich lesen konnte.
"Hab ich doch Recht gehabt!" Ohne zu zögern eilte ich ihr hinterher und konnte sie einfangen. "Wo haben Sie das iPhone her?", wollte ich wissen. Sie deutete mit dem Finger freundlich in eine Ecke des Stores, doch nach kurzem Grübeln verflog ihr Lächeln. Kannte sie etwa auch den Trick mit den nicht aus den USA stammenden Kaufinteressenten? "Oh, sorry, but this is not an iPhone, it's a Bluetooth-Headset for the iPhone", und hielt mir mit bedauerndem Blick die Schachtel mit den Maßen eines iPhone-Kartons hin.
Au weia, das war wohl nichts ... sowohl Komplott-Theorie als auch mein Lösungsansatz waren ein Flopp. Ohne es mir aber anmerken zu lassen, beteuerte ich, genau das gesucht zu haben, marschierte in Richtung der mir bedeuteten Ecke und versicherte mich dann, dass die Dame mit dem Bezahlen beschäftigt war, um mit einer unauffälligen Wende zu meiner Frau zurück zu kehren. Sie hatte sich das gesamte Spektakel in voller Länge aus der Entfernung angeschaut und hatte ihren Spaß dabei.
Dass man iPhones aber dennoch in New York finden kann, obendrein sogar eine wirklich rare 4 GB Variante für rund 300 US-Dollar, erfahren Sie im zweiten Teil dieser Kolumne.
Ihr Kassian Alexander Goukassian
Verfasst - natürlich - mit einem iPhone
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Mensch...da darf man gar nicht drüber nachdenken wieviel Geld denen wirklich durch die Lappen geht...
Aber so ein für uns deutsche rares 4GB iPhone...das wär schon was.Aber 300$ find ich ein bissl teuer...nagut der ¤ machts wieder wet.
das iphone is halt nix für hartz4 empfänger! wennst es dir nich leisten kannst bleib bei beim alcatel !
@mmebu
Genau das ist ja auch meine Meinung,aber das mir ma sowas einer sagt hätte ich nicht gedacht. Aber ich arbeite und bin Besitzer des 8GB iPhones seit dem Germany Release, das 4GB hat ja eigentlich mehr nen Sammlerwert da es bei uns gar nicht gibt und in USA auch nur 2 Monate gehalten hat, aber dafür wären mir die 300$ zu viel nur um es in den Schrank zu stellen ;-) ...