Die Keynote sollte um 9 Uhr Ortszeit beginnen. Schon morgens um 3 Uhr waren die ersten Freaks vor Ort, um einen guten Platz in Moscone Center West, wo die Jobs die Rede halten sollte, zu sichern. Die lokalen Fernsehsender zeigten ab 5:30 Uhr häufiger, wie die Schlange vor den Gebäude länger und länger wurde. Um 7:30 Uhr wurden die Tore geöffnet und die wichtigen Gäste strömten zuerst hinein. Als wir Journalisten endlich losdurften, war die Meute kaum zu bremsen, alles lief, um die besten Plätze zu sichern. Etwas unangenehm waren die unglaublich zahlreichen Apple-Aufpasser in türkisen Poloshirts. Überraschend waren die geringen Sicherheitsmaßnahmen; zwar waren Polizisten vor Ort, manche sogar mit Hunden, aber Durchsuchungen gab es nicht.
Jobs betrat die Bühne um 9:15 Uhr und legte gleich los, der Intel-Switch sei gut gelaufen, man sei schneller als die ursprüngliche Planung gewesen. Er bedankte sich bei den Mitarbeitern und den Kunden, die Apple die Treue gehalten hätten. Der iTunes Store sei mit zwei Milliarden verkauften Titeln ein voller Erfolg. Auch die Filme würden sehr positiv angenommen, neben Disney, die bereits 1,3 Millionen Filme über den iTunes Store in vier Monaten verkauft hätten, sei nun Paramount ein weiterer Partner. Insgesamt seien 250 Filme erhältlich. Der iPod habe im November 2006 einen Marktanteil von 62 Prozent gehabt, der Zune dagegen nur 2, wie Jobs schnippisch bemerkte.
Auf der großen Bühne war kein Mac zu sehen. Recht bald kam Jobs auf Apples Mediencenter namens iTV zu sprechen, das ab Februar erhältlich sein und 299 US-Dollar kosten werde. AppleTV habe einen Intel-Pozessor, schnelles WLAN (802.11b/g/n), eine 40 GB Festplatte, das Bildsignal ist in der Lage, Bilder in 720p HDTV zu liefern. Lustig war, dass Jobs das Gerät häufiger iTV nannte, der Name AppleTV scheint noch nicht lange festzustehen.
Im Anschluss kündigte der Apple-Chef eine Revolution an: 1984 sei es der Macintosh gewesen, 2001 der iPod nun sei es Zeit für die dritte Revolution: Drei Produkte in einem: ein Breitbild-iPod, ein Telefon und ein Internet-Gerät. Nach einem kurzen Überblick bisher erhältlicher Telefone, die von Jobs alle als zu kompliziert und inflexibel abgetan werden, was nicht völlig ohne Grundlage ist. Die Lösung komme von Apple: das iPhone, es heißt tatsächlich so. Es besitzt nur zwei Knöpfe und besteht ansonsten aus einem großen Bildschirm. Bedient wird das Gerät mit den Fingern, es läuft ein spezielles Mac OS X darauf mit Widgets, Mail, Safari etc., es kann natürlich Fotos anzeigen, Musik und Filme abspielen. Es verfügt über einen 3,5" großen Bildschirm, der eine Auflösung von 160ppi bietet. Das Scrollen auf dem Bildschirm mit dem Finger sieht toll aus. Als Protokolle kommen Quad-GSM und EDGE sowie WLAN und Bluetooth 2.0 zum Einsatz. Mehrere Male wird Steves Präsentation durch Applaus der Anwesenden unterbrochen. Google-Maps findet Verwendung wie auch der Yahoo!-Mail-Dienst, der Push-Email ermöglicht. Eine 2-Megapixel-Kamera ist ebenfalls eingebaut.
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