In diesem Jahr nämlich will der japanische Kommunikationsminister Yoshihide Suga das Internet abschalten. Und durch etwas Neueres und Besseres ersetzen. Gegenüber Reportern in Brasilien, wo Suga derzeit besuchsweise verweilt, erklärte der Minister seine Pläne: Eine Organisation solle noch diesen Herbst auf die Beine gestellt werden und in Kooperation mit Unternehmen, Universitäten und Regierungsstellen die neuen Standards ausarbeiten.
Besonderes Augenmerk sollen die Entwickler dabei zum einen auf die gewachsenen Anforderungen an die Datensicherheit und zum anderen auf höhere Datenraten legen, um das weltweit enorm gestiegene Multimedia-Aufkommen handhaben zu können. Das zu erfindende Netzwerk soll nicht nur schneller und zuverlässiger als das bisherige Internet sein, sondern auch mit Attacken von Computerviren und Ausfällen einzelner Knotenpunkte besser umgehen können.
Natürlich sind die Pläne Sugas nicht ganz uneigennützig. Die Entwicklung im eigenen Land würde nicht nur den Namen Japans im globalen Markt der Informationstechnologie weiter nach vorne bringen: Außerdem könnten heimische Unternehmen einen Wissensvorsprung für sich verbuchen und daher beim Vertrieb der Internet-Nachfolger-Hard- und Software einen Wettbewerbsvorteil genießen. Womit sich eines zeigt: So frei die Wirtschaft auch sein mag - den Grundstein für das zweite Internet legt, wie schon dereinst beim ersten, wieder einmal die Politik.
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