Schlange stehen
Bereits am Mittwoch sollen sich 15 Menschen angestellt haben, zu den ersten gehörte laut der Japan Times Hiroyuki Sano aus Nagoya. Zwischen den ersten Wartenden wurde die Reihenfolge per Schere-Stein-Papier bestimmt, mittlerweile hat sich aber eine "formelle" Schlange gebildet, abgesichert durch Sicherheitspersonal, die auch dafür sorgen, dass Passanten gut an der Warteschlange vorbei können - glücklicherweise hat die Omotesando Douri relativ breite Fußgängerwege.
Heute um 14 Uhr japanischer Zeit warteten etwa 100 iPhone-Fans auf den Verkaufsstart. Wer glaubt, es würden nur Japaner warten, irrt: Auch in Japan lebende Ausländer warteten. Die Wartezeit versuchen sowohl Japaner als auch nicht-Japaner etwas angenehmer zu gestalten: Mitgebrachte Stühle, Decken, Nintendo-DS-Konsolen und Notebooks gehören fast zur Standardausstattung.
Die spannende Frage, was passiert, wenn jemand mal auf Toilette muss oder Hunger bekommt, wurde auf eine besondere Art gelöst: Mit dem "Toiletten-Ticket". Dieses (kostenlose) Ticket war selbst für denjenigen, der es verteilt hat, eine besondere Sache. Wer dieses Ticket nutzt, kann sich für dreißig Minuten von seinem Warteplatz entfernen, ohne ihn zu verlieren: Genug Zeit, um den nächsten Convinience Store anzusteuern. Da aber zumindest die in der Schlange weiter vorne sitzenden in Gruppen gekommen sind, dürfte das Toiletten-Ticket erst später Abnehmer finden.
Mehrere Fernsehteams interviewten die Wartenden und wer schon nicht dadurch ins Fernsehen kommt, wird garantiert als Teil der Schlange zu sehen sein.
Im Laden
Der Softbank Store hat natürlich trotzdem geöffnet und gut die Hälfte der Ladenfläche war bereits auf das iPhone ausgerichtet. Freundlicherweise hat man uns gestattet, im Laden zu fotografieren. Aufffällig war, dass nur wenige Verkäufer - entweder sie waren alle ein Stockwerk tiefer beschäftigt, oder werden für den iPhone-Start vorbereitet.
Fazit
Schlange stehen für neue Produkte - das kommt zwar in Japan häufiger vor, aber durchaus auch in anderen Ländern. Softbank dürfte erleichtert sein, dass die Länge der Schlange bereits relativ anständig ist, was sicher auch dem Wetter zu verdanken ist: Zwar herrscht hier noch Regensaison, aber derzeit ist es trocken. Es ist aber durchaus schon vorgekommen, dass trotz guter Wetterbedingungen sich nur zwanzig oder weniger Leute anstellen. Da die Presse vorher informiert wird, kann dann aus der erwünschten kostenlosen Werbung schnell unerwünschter Spott werden.
(Alle Fotos Matthias Jaap)
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