PVC- und BFR-Verwendung sei immer noch mangelhaft

Greenpeace: Apple verbessert Umwelteigenschaften

Auch wenn Apple-Computer im Vergleich zur Billig-Konkurrenz werthaltiger sind, unterliegen sie einem generellen Problem der Konsumgesellschaft: Technik in jeder Form entwickelt sich immer mehr zum Wegwerfprodukt. So verwundert es nicht, dass zahlreiche Hersteller von Unterhaltungselektronik im vierteljährlichen Bericht der Umweltschutzorganisation Greenpeace schlecht absteigen.

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Selbst Apple erringt in der auf Dezember 2007 datierten Fassung keine Lorbeeren, kann sich aber im Vergleich zum letzten Quartal steigern.

"Die Bewertung von Apple hat sich leicht verbessert", resümieren die Umweltschützer auf ihrer Webseite, "weil die Verwendung von PVC und BFR in den neuen iMac-Modellen reduziert wurde." PVC steht als Abkürzung für Polyvinylchlorid, einen nicht verrottenden und nur aufwendig wiederverwertbaren Kunststoff. Auch auf der Greenpeace-Liste stehen BFR - Bromierte Flammschutzmittel -, welche die Entstehung von Bränden in Elektronikgeräten bei Kurzschlüssen verhindern sollen. Sie sind schwer abbaubar, können sich in der Nahrungskette anreichern und Schäden im menschlichen Organismus verursachen (wir führten ein Interview mit Greenpeace-Mitarbeiter Kruszewska).

Allerdings waren die Berichte der Umweltschutzorganisation zuletzt wiederholt in die Kritik geraten: Greenpeace wurde unter anderem vorgeworfen, die Angaben über Schadstoffe in Produkten vornehmlich den Webseiten der Hersteller zu entnehmen und keine eigenen Untersuchungen anzustellen. Jedenfalls testet die Organisation durch eigenes Personal die Rücknahmeverfahren der einzelnen Hersteller und bietet hierzu auf ihrer Webseite sogar mit versteckter Kamera gedrehte Aufzeichnungen.

Mag insofern die Einstufung Apples als Mittelfeld-Spieler im Umweltsegment auch nicht frei von Zweifeln sein, so hat der Greenpeace-Bericht doch positive Effekte: Bereits auf die ersten Veröffentlichungen der Organisation hin hatte Apple reagiert und seine Umweltpolitik neu überdacht. Wenn durch die anhaltende Diskussion in den Medien nunmehr auch die Konsumenten von Billig-Angeboten auf werthaltigere, langfristig haltbare Produkte umsteigen sollten, wäre dies nicht nur gut für die Umwelt: Auch Apple dürfte mit seinen Mac-Rechnern davon profitieren ...

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