Den Verlust an Abgaben beziffert IPI dabei auf 422 Millionen US-Dollar, weggefallene Arbeitsplätze sollen es 71.060 sein.
So beeindruckend diese Zahlenflut auch klingen mag, ein erster Zweifel kommt bereits beim Vergleich mit den amtlichen Zahlen auf. So gelangt Golem etwa zu dem Ergebnis, dass sich laut der IPI-Studie die Musikbranche innerhalb von zehn Jahren verdoppelt haben müsste und nur die Raubkopierer dies verhindert hätten - eine sehr fragwürdige Annahme.
Auch die Berechnungsgrundlage der Studie schient nicht ganz neutral zu sein: die (geschätzten) Angaben zur "Raubkopierrate" stammen vom internationalen Verband der phonographischen Industrie (IFPI), eine Organisation, welche die Interessenvertretung der Phonoindustrie übernimmt und sich für Urheberrechte einsetzt. Da verwundert es nur noch wenig, dass die IPI selbst als "Denkfabrik" mit einem gewissen Lobbyismuscharakter (den sie übrigens vehement abstreitet) gilt und bei geistigem Eigentum auch gerne mal einen sehr direkten Ton anschlägt. Ob das Ergebnis dadurch wohl glaubhafter wird?
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