Designer zerlegt Rechner in Einzelteile

Einzelkomponenten oder iMac-Konzept: Wer hat Recht?

Auch wenn es von Macintosh-Nutzern gerne so gesehen wird, ist Apple nicht der einzige Hersteller, der für Innovationen im PC-Markt gut ist. Denn neben dem All-In-One-Konzept von iMac & Co. hat auch die strikte Trennung einzelner Komponenten durchaus ihre Berechtigung. Eindrucksvoll demonstriert von Designer Richard Choi, der nun unter dem Namen "Uni" ein Konzept gänzlich voneinander getrennter Einzelkomponenten vorstellte.

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Den Kern des PC-Systems stellt ein weißes Element mit der Bezeichnung "think" (engl., "denken") dar, das Prozessor, Mainboard und RAM enthält. Wer Daten speichern möchte, muss ein zweites Modul mit der Aufschrift "store" (engl, "speichern") verwenden. Zum Anschluss von Monitoren bedarf es eines mit "see" (engl., "sehen") bezeichneten Exemplars, ein optisches Laufwerk indes steht unter dem Namen "dvd" zur Verfügung.

All diese Module können platzsparend zusammengesteckt oder gänzlich voneinander getrennt gelagert werden: Sie kommunizieren dann per Wireless-USB, einer drahtlosen Kommunikationstechnik, die Informationen mit bis zu 480 MBit/s durch den Äther schickt. Ein erster Bericht stellt die Vorteile dieses Ansatzes heraus: "Der Paradigmenwechsel kommt vor allem denjenigen zugute, die Komponenten aufrüsten wollen [...]. Benutzen Sie etwa das Standard-VGA-Modul, bis Sie auf die HDMI-Variante wechseln. Dann tauschen Sie sie einfach aus oder behalten beide für den flexiblen Gebrauch."

Das genaue Gegenteil derjenigen Strategie also, die Apple verfolgt: Wer den neuen iMac (wir berichteten) ordert, muss sich in Sachen Aufrüstung auf einen Austausch von RAM-Modulen beschränken. Nicht einmal die Festplatte lässt sich ohne Verwirkung der Garantieansprüche austauschen; ein Umstand, der schon kurz nach der Veröffentlichung für Unbehagen bei einigen Kunden gesorgt hatte. Zwar widersprächen viele Einzelmodule dem Konzept des iMac, doch eine Mischung aus "Uni" und dem Apple-Ansatz käme zweifelsohne der Kundschaft entgegen. Und wäre, wieder einmal, eine echte Innovation.

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So interessant die Umsetzung des "Uno" aussieht: der angekündigte "Paradigmen-Wechsel" ist keiner, denn die Idee eines auf austauschbaren Komponenten basierenden PCs ist über 20 Jahre alt. Siehe beispielsweise frogdesign's Studie "MacProfessional Jonathan" von 1985...

Danke für den Hinweis: Frogdesign hat tatsächlich schon früher höchst interessante Projekte gezeigt, von denen leider viele nicht realisiert wurden. Insofern ist "Uni" ein Paradigmenwechsel, weil er von dem gegenwärtigen PC-Systembild drastisch abweicht. Es ist vielleicht nicht der erste Wechsel dieser Art, aber hoffentlich einer, dem mehr Erfolg beschieden ist, als der frogdesign-Studie.

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