Ehemalige Apple-Mitarbeiter befragt

Die Vorzeichen der MacWorld richtig (aus)lesen

Kristallkugelleser gibt es vor jeder Apple-Keynote üblicherweise genug, authentische Vorhersagen sind hingegen nur schwer zu bekommen.

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Um der Mac-Anwenderschaft, der es bisher an solchen Quellen mangelte, kurz vor der Macworld noch einmal eine ordentliche Vorlage für Spekulationen zu liefern, befragte die britische Tageszeitung "The Guardian" einige ehemalige Apple-Mitarbeiter über ihre Ansichten zur weiteren (Produkt-)entwicklung Apples. Dabei kommt neben der aktuellen Frage nach Produkt-Vorstellungen auf der Macworld-Keynote auch ein Blick auf die weitere Zukunft der kalifornischen Firma nicht zu kurz.

Was zur Macworld kommt

Was neue Hardware angeht, sind sich die Befragten weitgehend einig: eine neue oder überarbeitete Notebook-Reihe oder zumindest Neuerungen bei den portablen Geräten. Besonders von einem kompakten Notebook, ähnlich dem erwarteten ultraportablen Subnotebook, zeigen sich die Interviewpartner angetan. Allerdings "wird es nicht einfach ein Gerät für Geschäftsreisende sein, es wird mehr als das sein" - mit "einem gewissen Steve-Drall", so der langjährige Apple-Entwickler Chuq von Rospach. Außerdem rechnen viele mit einem neue Apple TV und manche erwarten eine weitere Erhöhung der iPhone-Speicherkapazität.

Softwareseitig ist man sich über die Einführung eines Online-Filmverleihs im iTunes Store einig. "Viele Filme sind nur beim ersten Anschauen interessant, und jeder weiß das. Deswegen war auch der Filmverleih mit DVDs und Videokassetten so populär", schreibt John Gruber. Auch ein Leopard-Update erwarten die meisten Befragten und erhoffen sich dabei die Behebung einiger Fehler im neuen System. Und natürlich dürfen auch weitere Details über das iPhone-Entwicklerkit nicht fehlen.

Was zur Macworld nicht kommt

Womit man in der Interview-Runde zur Macworld nicht erwartet, ist vor allem eine neue iPhone-Generation mit 3G-Chipsatz und größere Änderungen an Software und Betriebssystem. Außerdem hält Wil Shipley, Geschäftsführer der Softwarefirma Delicious Monster Software, eine Einführung eines Tablet-Macs für unwahrscheinlich, da dieses (noch) kleine Marktsegment bereits fast vollständig von Microsofts Marketing-Maschinerie beherrscht werde.

Wohin Apple geht

Natürlich lassen sich die Guardian-Autoren die Frage nach der weiteren Entwicklung Apples nicht nehmen. Als Antwort darauf spricht man etwa von Microsoft, Amazon und Netflix als ernstzunehmende Konkurrenten in den nächsten Jahren und spielt mit dem Gedanken, welche Firmen Apple mit der zur Zeit prall gefüllten Portokasse übernehmen könnte. Von TiVo und Netflix über Adobe bis hin zu Sony oder einem großen Musiklabel reicht die Liste der möglichen Akquisitionskandidaten.

Eine der interessantesten Fragen dürfte aber die nach dem geschätzten Zeitpunkt des Rücktritts von Steve Jobs sein. Diese wird von den Befragten ganz unterschiedlich beantwortet, Shipley aber bringt es auf den Punkt: "Es wird einen Akt göttlichen Eingreifens bedürfen, um ihn aus seinem Amt zu bekommen."

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