Trotz dieser kleinen Unzulänglichkeiten überstieg das Apple-Handy alle Erwartungen und wurde von Kunden, die bald Fans waren, übermäßig gut angenommen. Möglicherweise liegt dies in der nach wie vor starken "Wirklichkeits-Verzerrungs-Aura", die Steve Jobs angeblich umgibt. Niemand kann sich der Begeisterung entziehen, wenn er ein glänzendes, glitzerndes neues Spielzeug in der Hand hält und in seiner charmanten Art anmerkt: "We think that's really cool". Doch diese Wirkung hält nicht lange vor. Sobald man sich aus der Job'schen Realitätssphäre entfernt, verfällt man wieder in altgediente Verhaltensmuster und informiert sich im Internet über Vorzüge und Nachteile des Wunderknaben iPhone.
Es musste also noch eine andere Erklärung für seinen unglaublichen Erfolg geben. Filloux und Gassée vermuten, dass einerseits die hohe Funktionsdichte der Schnittstelle mit iTunes dazu beigetragen haben könnte. So leicht geht die Aktualisierung des Betriebssystems, das Füttern mit Musik, Bildern und Videos von der Hand. Auch mit der Internet-Erfahrung auf dem iPhone ist es erstmalig in der Geschichte der Smartphones gelungen, eine Webseite nervenschonend und vor allem lesbar darzustellen. WAP und all seine Variationen waren im Vergleich dazu wie ein Plattenbau zum Guggenheim-Museum in Bilbao. Die Benutzeroberfläche ist insgesamt einfach schön anzusehen. Elegant, intuitiv zu bedienen und sehr funktional.
Mit dieser soliden Basis an Pluspunkten und der nun folgenden Reihe an Aktualisierungen ist es also kein Wunder, dass das iPhone in den Beliebtheits-Umfragen unaufhaltsam nach oben kletterte. Im November 2007 musste man bei Apple dann ein wenig zurückrudern. Zuvor hatte Steve Jobs die vielen Vorzüge von Web-Apps gelobt, die Kraft mehrerer Server könne von überall aus genutzt werden. Wer brauche da noch fest installierte Programme? Die Vorstellung des iPhone-SDK läutete jedoch die Ära der Drittentwickler ein. Vom App Store selbst war noch keine Rede, und man fragt sich zurrecht, ob dieses Manöver von Beginn an geplant war oder eine Reaktion auf die Entwicklung auf dem Applikationen-Schwarzmarkt darstellte.
Der März 2008 bringt neben dem SDK auch die Aussicht auf einen App Store. Ob vorausgeplant oder gut reagiert macht zu diesem Zeitpunkt kaum noch einen Unterschied. Jedenfalls ist das Modell genial. Die Infrastruktur zum Vertrieb der Produkte steht bereits. Statt Musik-Titeln werden eben kleine Applikationen verkauft, der Unterschied ist auf der Code-Ebene vergleichsweise marginal. Gerade kleine Entwickler freuen sich über die Möglichkeit, ihre Produkte an die Masse zu bringen und Apple streicht lächelnd einen kleinen Obolus von 30 Prozent ein.
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Ich kann nicht mehr! 80% (gefühlte 120%) aller Beiträge drehen sich um's iPhone. Es hat, wie der iPod, sicherlich eine Berechtigung in der Mac Life. Aber bitte nicht so massiv! Ein iPhone ist kein Mac und nicht alle interessiert die Schnatterbox so sehr...
Und es wird jeder einsehen, dass wenn ein Produkt aus Cupertino erneuert wurde, sich die News stärker damit beschäftigen. Beim besten willen: wen das stört der kann das doch bitte einfach überlesen. (Man muss gar nicht erst auf den Link klicken wenn man sieht "iPhone")
//Nicht böse gemeint!
In Frieden Offliner ;)
Alles schick alles toll, doch muss ich bei Domain Eingaben immer noch die Domain-Endungstaste gedrückt halten, da in Deutschland anscheinend auch die .com Domain als Standard gilt..... Eine freie Belegung dieser Taste wäre wünschenswert.
Titel
"Die iPhone Story" ...
... fängt ja eigentlich schon einige Jahre früher an.
Es war einmal ein Newton, der dem Erfolg verwehrt blieb, weil ...
ja weil um Jahre voraus.
Apple lernte daraus, wie Apple grundsätzlich aus seinen Strategiefehlern lernte.
Was als Newton begann, endete als iPhone.
Was mir noch fehlt, ist das Öffnen von zip-Archiven aus Safari und Mail heraus, was aber m.E. - leider - vom sicherheitstechnischen Standpunkt erschwert wird...