Obwohl eine Rechtereparatur in vielen Foren und Mailinglisten immer als eine der ersten Möglichkeiten zur Problembehebung empfohlen wird, ist sie mitnichten ein Allheilmittel. Der mit dem Festplatten-Dienstprogramm vorzunehmende Prozess vergleicht nämlich nur den Ist-Zustand der Berechtigungen wichtiger Systemdatein und Dateien anderer über den Apple-Installer installierten Programme mit dem Soll-Zustand. Ist eine Berechtigung falsch gesetzt, wird sie korrigiert - und damit festgelegt, welcher Nutzer mit den von ihm gestarteten Programmen auf welche Dateien zugreifen darf.
Eine Hilfe ist das nur bei Problemen, deren Ursache ein verweigerter Zugriff auf eine wichtige Datei (etwa auf die Einstellungsdatei) ist - weil die entsprechenden Berechtigung für den Zugriff falsch gesetzt sind. Normalerweise werden jene Rechte aber nicht oft geändert; einzig durch ein Versehen des Nutzers oder ein falsch konfiguriertes Installationsprogramm können sich Fehler in die Berechtigungen einschleichen. In regelmäßigen Abständen die Rechtereparatur durchlaufen zu lassen, ist also wenig sinnvoll. Nur bei Problemen mit Programmen kann es eine wirksame Vorarbeit für die Fehlersuche sein - allerdings nur bei solchen Applikationen, die mit dem Apple-Installer installiert und nicht direkt in den Programme-Ordner gezogen wurden.
2. Die Unix-Wartungs-Skripte müssen von Hand ausgeführt werden
Ein großer Mythos rankt sich um drei sagenumwobene Skripte, welche einer vielen Anwendern unbekannten Unix-Welt entstammen. Die drei Skripte sollen, so die Geschichte, wichtige Aufräumarbeiten im System übernehmen und müssen unbedingt ausgeführt werden. Ein Skript wird täglich, eines wöchentlich und das dritte einmal im Monat gestartet. Das Problem dabei ist die Zeit der Ausführung: die Skripte laufen - was seinen Ursprung im Server-Umfeld hat - nachts, wenn am wenigsten mit einer hohen Last gerechnet werden kann. Da die meisten Nutzer ihren Mac nachts aber nicht an lassen, werden die Skripte nicht ausgeführt - so weit der Mythos.
Wahr ist: die Skripte gibt es wirklich, sie werden normalerweise auch nachts ausgeführt und tragen zu einem aufgeräumteren System bei. Sie entfernen nämlich alte Protokolldateien (Logs), sorgen für die Neu-Intialisierung der Zwischenspeicher der Unix-Tools locate und whatis und erstellen eine Sicherungskopie der NetInfo-Datenbank - auf die Stabilität haben diese Skripte keinen Einfluss. Leopard ist sogar so schlau, die Skripte im Nachinein auszuführen, wenn der Mac während der Nacht im Ruhezustand geblieben ist. Demnach reicht also alle paar Monate eine Mac-Übernachtung im Ruhezustand, um die Logdateien nicht auf eine unnötige Größe anwachsen zu lassen. Unix-Geeks, die ausgeibig locate und whatis nutzen, können ebenso in der Nacht von Freitag auf Samstag verfahren - oder sich einfach so gut in der Unix-Welt auskennen, um diese Aufgabe händisch auszuführen.
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??? wo sind die anderen 3, oder hab ich die übersehen?
Jepp. Da steht es aber nicht in der Kategorie "News". :)
Ich hab seit Jaguar weder Rechte repariert noch dieses tun müssen, ich habe nie einen Cron Job ausführen lassen noch per Hand aktiviert, ich hab nach OS9 nie eine Platte defragmentiert oder sonstwie am System rumgebastelt.
Aber meine Kisten laufen alle einwandfrei.
Gut, dass jenseits der Bücher, die ja etwas anstrendend zu lesen sind, mal aufgeklärt wird.
Wir dürfen nicht vergessen, dass die Mac-Gemeinde so langsam aus Switchern besteht, die ihre (merkwürdigen?) Gewohnheiten von Win auf Mac übertragen.
mmmh, eventuell auf seite "2" klicken...?! ;-)
Gibt es eine Möglichkeit, die Ausführungszeitpunkte der UNIX-Skripte zu ändern?
Zu ergänzen wäre vielleicht noch, dass die UNIX-Wartungsskripte seit Leo auch dann (und zwar nach dem Einschalten) ausgeführt werden, wenn der Mac zum eigentlich vorgesehenen Zeitpunkt nicht lief und das eingeschaltet lassen über Nacht seit Leo also unnötig ist.
@harrywessling: Die Unix-Skripte lassen sich durch Eingabe des folgenden Befehls im Terminal (Programme > Dienstprogramme > Terminal) starten:
sudo periodic daily weekly monthly
Je nachdem, welches Skript man dabei nicht starten will, kann man "daily", "weekly" bzw. "monthly" weglassen. Der Befehl muss in einem Administratoraccount durchgeführt werden und das Passwort desselbigen eingetippt werden, wenn danach gefragt wird.
@NeQuissimus:
Um festzustellen, wann die jeweiligen Skripte das letzte Mal ausgeführt wurden, kann im Terminal der folgende Befehl ausgeführt werden:
ls -la /var/log/*.out
In der darauf folgenden Ausgabe lässt sich ziemlich rechts das Datum ablesen, wann das jeweilige Skript das letzte Mal ausgeführt wurde. Ganz rechts steht vor dem ".out" der Name des Skripts.
Wenn du nach diesen Informationen der Meinung bist, dass die Startzeiten der Skripte angepasst werden sollten, kannst du das durch Bearbeitung der Datei unter /System/Library/LaunchDaemons/com.apple.periodic-daily.plist bzw. ...-periodic-weekly.plist und ...-periodic-monthly.plist tun. Wenn du dich mit dem Bearbeiten solcher Dateien nicht so genau auskennst, können verschiedene, teils kostenlose Tools diese Aufgaben aber auch vornehmen, ohne das Terminal bemühen zu müssen. Mit dem kostenlosen Tool Onyx zum Beispiel (http://www.titanium.free.fr/pgs2/english/download.html) lassen sich all diese Dinge mit einer grafischen Benutzeroberfläche erledigen.
Jetzt müsstest Du eigentlich nur noch erklären, wie man Rechte repariert, Cache-Dateien löscht, Festplatten defragmentiert und das Prebinding aktualisiert. :-P
Wo hab' ich das schon alles mal gelesen!? Ach ja: http://www.macmark.de/
naja, lesen, kann man das bei vielen Quellen: Mac OS X Bücher, macosxhints.ch, macworld - der Möglichkeiten gibt es viele!