Ohne Frage: Die umwälzende Neuerung des Jahres 2007 stellt Cider dar, eine Technologie, mit der Windows-Spiele schneller und vorallem kostengünstiger an den Mac angepasst werden können. Anstatt den Programmcode zeitaufwändig an die Mac-Plattform anzupassen, erlaubt es Cider Windows-Titel direkt unter Mac OS X auszugühren. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, aber es gibt auch Nachteile: Der gewichtigste dieser Nachteile ist sicherlich, dass "Cider-Spiele" nicht auf PowerPC-Macs ausgeführt werden können. Verzögerungen bei der Veröffentlichung diverser Cider-Spiele legen aber die Vermutung nahe, dass die auf dem Linux-Projekt Cedega basierende Technik keine Wunderwaffe für einen üppigen Mac-Spieleregen ist. Überhaupt geht der Trend weg von Universal-Binary-Titeln hin zu Spielen, die nur noch auf Intel-Macs ausführbar sind. Eine Entwicklung, die aufgrund höherer Systemanforderungen neuer 3D-Spiele zwar absehbar war, aber trotzdem den ein oder anderen G4- und G5-Besitzer verärgern dürfte.
Lippenbekenntnisse von EA?
Die vielleicht größte Enttäuschung: Der Spielehersteller Electronic Arts erweckt trotz seiner diesjährigen WWDC-Ankündigung (das Video dazu ist hier einzusehen) den Mac als Plattform stärken zu wollen, den Verdacht, dass es sich hierbei lediglich um ein Lippenbekenntnis und einen Deal auf Management-Ebene handelt. Während in den USA bereits eine Reihe an Titel verfügbar ist, steht eine Veröffentlichung von Spielen wie dem aktuellen Command & Conquer-Strategiespiel außerhalb der USA noch immer in den Sternen: im schnelllebigen Spielemarkt eigentlich ein KO-Kriterium.
Universal Binary or not to be
Die Universal-Binary-Flagge wird hingegen nur noch von wenigen Herstellern hochgehalten: So wird Feral Interactive mit Tomb Raider Anniversary im kommenden Jahr ein Spiel veröffentlichen, das auch noch auf "älteren" Rechnern der Pre-Intel-Ära lauffähig sein soll. Auch RuneSoft versucht weiterhin ältere Rechner zu unterstützen, wie vermutlich auch mit dem kommenden Adventure-Highlight Jack Keane – bis auf einige wenige Highlights und den Bereich der Casual-Games ist es um Spielenachschub für G4- und G5-Macs somit eher schlecht bestellt.
Die Highlights 2007
Was aber brachte uns das Jahr 2007 an Highlights? Der sicherlich umsatzstärkste und meistgespielte Titel dürfte das im Januar erschienene World of Warcraft-Erweiterungspaket Burning Crusade sein. Mac-exklusive Features, wie etwa der Screen-Rekorder, unterstreichen den Anspruch des Herstellers Blizzards den Mac bestmöglich als eigenständige Spieleplattform zu unterstützen. Der Egoshooter Prey konnte hingegen durch ausgefallene Gameplay-Elemente überzeugen, war aber letztlich doch nur ein weiteres Ballerspiel - wenn auch ein sehr Gutes. Unterhaltsam war die Umsetzung von Lego Star Wars II, gewohnte Kost boten hingegen die üblichen Sims-Titel und Add-ons. Überzeugend war das Adventure-Spiel Ankh, dessen Nachfolger in den kommenden Tagen erscheinen soll. Aber auch kleinere Anbieter konnten in 2007 mit tollen Spielen punkten: Das Strategiespiel DEFCON und die beiden Puzzletitel Tetris Zone und Frenzic haben bewiesen, dass es keiner State-of-the-Art 3D-Grafik bedarf, um die Spieler an den Mac zu fesseln.
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