Bald übernehmen andere das Ruder

Bereitet Steve Jobs seinen Abschied vor?

Er hat Apple gegründet, dann ging er, dann kam er wieder und machte das Unternehmen zu dem, was es heute ist. In aller Kürze lässt sich so der berufliche Werdegang von Steve Jobs der letzten Jahrzehnte beschreiben. Seit seiner Rückkehr ging es im Infinite Loop 1 stetig bergauf. Als charismatischer Redner begeisterte er mit zweistündigen Präsentationen das Publikum.

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Begeistern kann er auch jetzt noch, doch seit dem gestrigen Event könnte man an einen langsamen Rückzug der Ikone Jobs aus der Öffentlichkeitsarbeit denken.

Er war zwar wie immer der erste auf der Bühne, überließ diese dann aber sofort Tim Cook. Auch Jony Ive bekam sehr viel Zeit um den Herstellungsprozess zu erklären. Sicher, die neue Art, MacBooks zu bauen, wollte den Massen genau erläutert werden. Darüberhinaus könnte man aber meinen, dass das Publikum an andere Gesichter aus Cupertino auf der Bühne gewöhnt werden soll. Steve Jobs hat gestern zwar mit den Gerüchten um seine Gesundheit gescherzt, seinen Blutdruck hat er sogar freiwillig preis gegeben. Es war jedoch nicht zu übersehen, dass das Apple-Oberhaupt mager geworden ist. Für die Fragestunde hat er sich dann zwei Kollegen geholt, die sich mit ihm dem kurzen Verhör aussetzen.

 

Ein gradueller Rückzug aus der Öffentlichkeit scheint also nicht ganz unwahrscheinlich. Dabei könnte der Wechsel der Führungsrolle fast unmerklich geschehen - auch Cook trug gestern unten blau und oben schwarz, fast wie ein Steve-Doppelgänger. Zufall? Oder ein psychologischer Trick? An Kommissar Zufall kann man bei der ansonsten minutiösen Planung der Apple-Events eigentlich nicht glauben. Viel mehr scheint es, als folge Jobs dem Beispiel seines direkten Konkurrenten Bill Gates: Ein Rückzug, ohne sich wirklich zurückzuziehen.

Sicherlich erwarten die Medienpsychologen aus Cupertino nicht, dass keiner merkt, wenn es plötzlich Tim Cook ist, der "noch eine Sache" anmerkt - Kleiderordnung hin oder her. Ebenso werden wir nicht morgen aus Cupertino hören, dass Steve Jobs seinen Posten aufgibt. Vermutlich auch nicht übermorgen. Eventuell lohnt es sich aber, die zukünftigen Apple-Events genauer zu beobachten. Ein langsamer Abschied wird sich durch weitere Indizien ankündigen. Vielleicht werden die Anteile Anderer an den Präsentationen langsam größer und vielleicht gibt es noch deutlichere Zeichen dafür, sobald Jobs sichergestellt hat, dass Apple auch ohne ihn weiterhin erfolgreich ist und erfolgreicher wird.

Ein entspannter Ruhestand wäre ihm sicherlich zu gönnen. Er hat großes geleistet und kann stolz auf die vergangenen Jahre zurückblicken. Ein Abschied wird zwar schmerzlich, böse ist ihm aber wohl niemand.

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Solange es seine Gesundheit zulässt, glaube ich kaum das er in Pension geht. An einen langsamen Rückzug bei den Keynotes glaube ich allerdings schon, nicht erst seit gestern, sondern dass ist mir schon bei der Keynote zum iPhone 3g aufgefallen.

Ansonsten sollte Steve ja nicht den selben Fehler machen wie Bill Gates. Denn mit Steve Balmer hat er die wohl die Unbeliebtheit in Person als seinen Nachfolger auserwählt.

Bei dieser Keynote ist ja auch plötzlich Jonny Ive aus dem Hintergrund aufgetaucht...

Nicht gegen Tim Cook und Jony Ive, aber ihren Reden zuzuhöheren war eher Anstrengend. Vielleicht sind die neuen MacBooks ein Zeichen das Steve, und damit Apple langsam nachlässt.

Ich vermute, wie auch schon vorher, das Jony Ive hier den Job von Steve Jobs übernehmen soll, daher war er auch auf der Bühne.
So bereitet man jemanden auf einen neuen Job vor.
Was mir aufgefallen ist, ist, das Ive das MacBook im Detail vorgestellt hat.
Daher gehe ich davon aus, das er bald an Steve seiner stelle stehen wird, nur, muss er noch üben :-)
Ich fand etwas mehr Power in der Stimme, und mehr Action bei der Präsentation fehlen ihm da noch.
Steve Jobs kam mir vor, als wenn er schon nichts mehr zu melden hat :-(

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