War es Anfang der 1980er IBM, die Apple einen harten und erfolgreichen Wettbewerb lieferten, so einigte sich der Computerhersteller aus Cupertino mit Big Blue zu Beginn der 1990er auf den Bau einer gemeinsamen "PowerPC" genannten Prozessorlinie - aus Konkurrenten wurden Partner und Chip-Hersteller Intel zum Feind Nummer 1.
Diese Allianz hielt bis zum Juni 2005 und brachte beispielsweise tolle Produkte wie etwa die G5-Prozessoren hervor. Danach wurde wieder aus dem Feind der Partner. Steve Jobs verkündete auf der weltweiten Entwicklerkonferenz, dass Apple Intel-Prozessoren einsetzen werde.
Auch die Beziehung zur langjährigen Hassliebe Microsoft ist durch den Wechsel der Gefühle gekennzeichnet: Arbeitete man in den 1980ern noch eng zusammen, verklagte man sich recht bald aufs Härteste. Als Apple 1997 darniederlag, war es wiederum Microsoft, das durch eine Investition von 150 Millionen US-Dollar und der Zusicherung, Office für Mac weiterzuentwickeln, ein Zeichen setzte und für Vertrauen in den angeschlagenen Computerbauer sorgte.
Schon damals wurde deutlich, dass Microsoft Apple braucht; sei es als Inspirationsquelle, wie manche sagen, oder sei es als Konkurrenten, um einer eigenen Zerschlagung durch Kartellbehörden zu entgehen. Apple wiederum braucht Microsoft, um sich von der Masse abzusetzen und einen Status des Besonderen einnnehmen zu können, sich als anders durch die Differenz definieren zu können. Dass Microsoft Apple zerschlagen wird, wie einst beschworen und befürchtet, ist unwahrscheinlich. Vielmehr ist der einstige Zwerg zu einem großen Konzern mit einer Marktkapitalisierung von über 100 Milliarden US-Dollar geworden. Insofern muss Apple nur noch sich selbst fürchten. Die Feinde von einst sind keine mehr.
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "Apple muss sich nur noch vor Apple fürchten" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.