Mutige Anleger stiegen seinerzeit zu diesen günstigen Kursen ein und wurden Anfang/Mitte September belohnt, denn da erreichte die Aktie ihre alten Höchststände wieder und stieg im Nachhinein sogar weiter an, bis sie am 7. November mit 192,68 US Dollar ihren bisher höchsten Preis erreichte. Was danach folgte, könnte man als Crash bezeichnen, denn innerhalb weniger Tage gab sie 20 Prozent ihres Wertes ab und schloss gestern Abend an der US-amerikanischen Technologiebörse NASDAQ bei 153,76 US-Dollar.
Der im Aktienchart zu sehende Einbruch ist stark und zeigt derzeit keine Anzeichen einer Erholung. In den letzten Tagen hat die Aktie 38,92 US-Dollar an Wert eingebüßt; Apples Unternehmenswert sank um etwa 33 Milliarden US-Dollar in dieser Zeit. Im August benötigte das Papier für den Rückgang um etwa 20 Prozent 14 Handelstage; den gleichen Preisrutsch vollzog es nun in vier Sitzungen. Im August sanken die Handelsvolumina während des Kursrückgangs, in den letzten vier Tagen stiegen sie an. Steigende Volumina stellen eine Bestätigung der Stärke eines Kursverlaufs über einen Zeitraum dar. Was ist passiert?
Im Grunde nichts. Apple kommt an der Unsicherheit der Märkte derzeit nicht vorbei. Aufgrund der durch die Hypothekenkrise in den USA erwarteten Effekte auf die übrige Wirtschaft sind viele Anleger nervös und nehmen ihre Gewinne mit, schließlich soll es zu den baldigen Festtagen auch Geschenke geben. Hinzu kommt, dass der Start des iPhone in Europa nicht die Euphorie ausgelöst hat, wie es Ende Juni in den USA der Fall war; zwar sind die Verkaufszahlen sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland gut, aber manche verwöhnte Analysten hatten anscheinend mehr erwartet: Ein Analyst bezeichnete den europäischen iPhone-Start als "enttäuschend", was auch ein Grund für den gestrigen Kursrückgang von sieben Prozent sein mag.
Weitet sich die Hypothekenkrise tatsächlich über den Finanzsektor aus und sorgt dafür, dass Verbraucher weniger Geld in den Taschen haben, dann dürfte es Apple wirklich treffen, denn das Unternehmen lebt inzwischen nicht nur von professionellen Anwendern, die Xserves, Mac Pros und Final Cut Studio kaufen, sondern auch sehr stark von MacBook- und iPod-Käufern, die in erster Linie von Heimanwendern geschätzt werden.
Vorsicht ist also geboten, aber ein Grund zur Panik besteht für Apple-Aktionäre nicht, denn das Unternehmen macht zurzeit alles richtig.
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