Berliner Lehrer nutzen die ihnen zur Verfügung gestellten Tablets nicht. Die Microsoft Surface Go2 bleiben im Schrank - jedes vierte wurde einziges Mal eingeschaltet. Diese Information kam durch eine Anfrage des grünen Bildungsexperten Louis Krüger ans Licht, wie der Tagesspiegel berichtet.
Die Zahlen sind erschreckend: Von den 40.000 Tablets, die während der Corona-Pandemie für Lehrer besorgt wurden, ist jedes vierte noch nicht einmal eingeschaltet worden. Das bedeutet, dass über 10.000 Geräte im Wert von mehr als zehn Millionen Euro ungenutzt in den Schulen liegen.
Die ehemalige Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) ließ die Tablets 2021 besorgen. Bei einem Preis von etwa 1.000 Euro pro Gerät sollten sie die Digitalisierung des Unterrichts beflügeln. Doch die Realität sieht dem Bericht nach anders aus: Viele Lehrkräfte meiden die Geräte, weil wichtige Funktionen und Programme fehlen.
Bildungsverwaltung verteidigt Tablet-Ausstattung
Die Berliner Bildungsverwaltung bestreitet, dass die Tablets nicht den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen. Ein Sprecher betonte gegenüber dem Tagesspiegel, es handele sich um einen Kompromiss zwischen rechtlichen Anforderungen, Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit.
Bei der geplanten Ausstattung der Schüler mit Geräten will die Bildungsverwaltung nun einen anderen Weg einschlagen. Aus den Erfahrungen mit den Lehrer-Tablets hat man gelernt: Die Versorgung soll schrittweise erfolgen, beginnend mit den siebten Klassen. Schulen dürfen bei der Auswahl der Hardware mitreden, und die Geräte werden geleast statt gekauft.
Dieser neue Ansatz basiert auf einem "Maßgabebeschluss" der vorherigen rot-grün-roten Koalition. Besonders die Grünen hatten sich dafür eingesetzt, nicht erneut massenweise ungenutzte Endgeräte anzuschaffen. Der Nachteil: Der Prozess ist zeitaufwändig. Bislang wurde noch keine Schule mit den geplanten Leasing-Geräten ausgestattet.
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