Musikmemos und LiveLoops

Ausprobiert: Das sind Apples neue Tools für DJs und Songschreiber

Musikmemos und LiveLoops im Test. Apple erweitert sein mobiles Musikstudio GarageBand fürs iPhone und iPad an zwei wichtigen Stellen: Songwriter bekommt mit Musikmemos eine App, die wie ein intelligentes Diktiergerät Songideen aufnimmt. DJs freuen sich über die neuen Live Loops. Wir haben die neuen Tools ausprobiert.

Von   Uhr

Jeder Songschreiber kennt das Problem: Man hat eine tolle Idee, und am nächsten Tag ist sie weg. Daher gilt: Ideen immer sofort festhalten. Wer keine Noten lesen und schreiben kann (und das können nur wenige), dem bleibt nur die Aufnahme. Früher kam hier das Diktiergerät zum Einsatz, heute mache ich das meistens einfach mit dem iPhone oder iPad und etwas Simplem wie der Apple Sprachmemos-Standard-App in iOS. Die Sprachmemos-App hat mir dabei gute Dienste geleistet, ist aber eigentlich für Sprachnotizen gemacht. Viel mehr als aufnehmen und abspielen kann sie nicht.

Genau hier setzt Apples neue Musikmemos-App an: Sie packt aber ein paar nützliche Funktionen speziell für den Songwriter obendrauf. So wird die App praktisch zur Ideenschmiede vor GarageBand, bevor es für die richtige Aufnahme des Songs ins mobile Studio geht. Die besten Tipps und Tricks für deinen perfekten Song im digitalen Musikstudio findest du hier.

Das Aufnehmen bleibt aber auch mit Musikmemos bewusst simpel: Einfach die neue App auf dem iPhone oder iPad öffnen und auf den roten Knopf drücken, fertig. Musikmemos nutzt zum Aufnehmen einfach das interne Mikrofon von iPhone oder iPad. Das ist clever, weil man in Sekunden aufnahmebereit ist und die Idee festhalten kann.

Seine Stärke zeigt Musikmemos nach der Aufnahme: Die App kann Rhythmus und Akkorde analysieren. Auf Knopfdruck fügt die App Bass und Schlagzeug dazu.

Bessere Aufnahmequalität, mehr Übersicht

Der Unterschied zu Sprachmemos ist, dass die Audiodatei unkomprimiert aufgenommen wird. So klingen Gitarre oder Klavier, die ja in der Regel der erste Schritt zur Songidee sind, wirklich hervorragend, wenn man einfach das iPhone auf den Tisch legt und die Melodie einspielt.

Bei der Aufnahme gibt sich Musikmemos betont simpel: nur ein Aufnahmeknopf und eine Audiospur.
Bei der Aufnahme gibt sich Musikmemos betont simpel: nur ein Aufnahmeknopf und eine Audiospur.

Danach kann die Idee (per Voreinstellung einfach als „Idee 1“, „Idee 2“ usw. automatisch gekennzeichnet) umbenannt oder geteilt werden. Man kann sich mit der „Auto“-Option sogar das Drücken des Aufnahmeknopfs sparen, das macht die App dann automatisch. Bei der Aufnahme zeigt eine Kurve an, ob die Aufnahme laut genug ist. Ein Stimmgerät ist auch an Bord.

Musikmemos zeigt sich sehr stark in der Nachbearbeitung: Die Akkorde der Songidee werden erkannt. Das hilft bei der Nachbearbeitung. Knopfdruck unten reicht, um Bass oder Schlagzeug hinzuzufügen.
Musikmemos zeigt sich sehr stark in der Nachbearbeitung: Die Akkorde der Songidee werden erkannt. Das hilft bei der Nachbearbeitung. Knopfdruck unten reicht, um Bass oder Schlagzeug hinzuzufügen.

Wie klingt die Idee mit Bass und Schlagzeug?

Seine Stärke zeigt Musikmemos nach der Aufnahme: Die App kann Rhythmus und Akkorde analysieren. Ich habe es zunächst mit einem simplen Bluesschema auf der Gitarre ausprobiert. Musikmemos zeigt hier nicht nur „E“ und „A“ korrekt an, sondern erkennt sogar die Feinheiten in den Griffen, wie Septakkorde, also „E7“ und „A7“. Auch beim zweiten Versuch mit etwas ausgefalleneren Akkorden liegt die App fast immer richtig. Das Gleiche habe ich mit dem Klavier probiert, auf das die App ebenfalls ausgerichtet ist. Klappt auch prima.

Richtig genial wird das Handling, wenn man einfach Bass und Schlagzeug auf Knopfdruck hinzuschaltet. Zu meinem besagten Blues liefert die App nicht nur die Grundtöne, sondern einen soliden Rock-’n’-Roll-Basslauf. Der Drummer liegt auch fast immer richtig und spielt sogar Betonungen mit Schlagzeugwirbeln und Akzente mit Beckenschlägen. In Minuten lässt sich eine Songidee in guter Qualität aufnehmen und so ausprobieren, wie es zusammen mit der Band klingen wird. Die Ideen können per iCloud gespeichert oder per E-Mail weiterverschickt werden.

Fazit: Apple hat mit Musikmemos ein sehr praktisches Werkzeug für Hobby- oder Profi-Songschreiber geschaffen, das eine wichtige Lücke vor dem Gang ins Aufnahmestudio schließt. 

DJ-Traum: Live Loops mit GarageBand

GarageBand ist zwar ein simples Musikstudio, etwas Talent musste man bisher aber dafür immer mitbringen. Mit dem aktuellen Update auf 2.1 vergrößert es nicht nur seine mögliche Spurenanzahl, holt den virtuellen Drummer auf iOS-Geräte und bringt tonnenweise neue Loops mit, es hat in Sachen elektronischer Klänge einen ganz neuen Modus an Bord. Wer schon immer DJ auf Partys sein oder eigene Elektronik-Tracks aufnehmen wollte, ist hier richtig. Einfach im neuen Live-Loops-Modus starten, eine Vorlage auswählen, und schon lassen sich Spuren mit Loops nacheinander starten, mit Effekten aufpeppen und eigene Spuren aus der Loop-Bibliothek dazupacken. Das Ganze ist kinderleicht und auch von Einsteigern nach kurzer Einarbeitung zu schaffen. Mit dem Aufnahmeknopf entstehen so ganz einfach eigene Elektronik-Tracks aus Stilen von EDM bis Dubstep. Künftig reicht iPhone oder iPad mit GarageBand, um auf der nächsten Wohnzimmerparty live zu performen. Das Mixen und Loopen macht jedenfalls einen Heidenspaß.

Mehr zu diesen Themen:

Diskutiere mit!

Hier kannst du den Artikel "Ausprobiert: Das sind Apples neue Tools für DJs und Songschreiber" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.

Die Kommentare für diesen Artikel sind geschlossen.