Die Einzelanwendung Aurora HDR 2017 für macOS dient der Berechnung und dem Tonemapping von einzelnen Fotos mit unterschiedlichen Belichtungszeiten oder von Belichtungsreihen-Aufnahmen. Die künstliche Ausweitung des Blendenumfangs funktioniert mit einer Belichtungsreihe, bei der die Kamera von ein und demselben Motiv mehrere Aufnahmen mit variierender Belichtungszeit macht. Am besten verwendet man dazu immer das Rohdatenformat, sofern es die Kamera unterstützt, weil hier noch mehr Informationen enthalten sind. Das klappt in der neuen Version deutlich schneller als früher. Aurora HDR kann aber auch mit Einzelbildern erstaunlich gute Bilder im HDR-Look generieren.
Die Bilder lassen sich in Aurora 2017 nun mit einer Stapelverarbeitung zusammen rechnen. Das ist besonders sinnvoll, wenn man von einer Fototour gleich mehrere Belichtungsreihen mitgebracht hat. Wer sie mit der neuen Stapelverarbeitung alle in einem Rutsch in das Programm zieht, kann viel Zeit sparen, denn Aurora 2017 errechnet nacheinander die HDRs.
Darüber hinaus hat das Programm einige neue Werkzeuge erhalten. So gibt es einen (virtuellen) Polarisationsfilter, der versucht, entsprechende Effekte noch nach der Aufnahme zu simulieren. In einigen Fällen mag das sinnvoll sein.
In der Software können Masken gemalt werden, damit im zweiten Schritt diese Bereiche gesondert behandelt werden können. So lassen sich besonders dunkle Partien aufhellen, ohne den Rest des Bildes zu beeinflussen.
Filter als Voreinstellungen und Masken zum Malen
Neben dem bisherigen Pinselwerkzeug gibt es jetzt einen Radialfilter zum Anlegen einer solchen Maske. Das ist allerdings nicht unbedingt eine Funktion, deren Fehlen wir bemängeln würden. Man benötigt sie eher selten für realistisch wirkende Fotos, kann damit aber bestimmte Bilddetails hervorheben.
Die Ghosting-Funktion wurde ebenfalls verbessert. Geisterbilder entstehen durch die nacheinanderfolgenden Aufnahmen, wenn sich ein Motiv bewegt. In Aurora 2017 werden diese störenden Mehrfachbelichtungen auf Wunsch entfernt und leicht verwackelte Fotos lassen sich einigermaßen retten, selbst wenn das Programm keine Wunder vollbringt. Leicht wackelige Stativaufnahmen (etwa bei leicht vibrierendem Boden) können allerdings gerettet werden. Die so behandelten Aufnahmen wirken in der Vergrößerung leicht unscharf. Handgehaltene HDR-Fotos auf Basis einer Belichtungsreihe bleiben weiterhin ein Traum.
Einfache Bedienung
Neben zahllosen Schiebereglern bringt Aurora Voreinstellungen mit, mit denen unterschiedliche Looks per Knopfdruck erzeugt werden. In Aurora 2017 sind unter anderem Voreinstellungen des US-Landschaftsfotografen Trey Ratcliff dazu gekommen. Überhaupt lässt sich das Programm leicht bedienen – an die zahlreichen Parameter kann man sich nach und nach herantasten. Beim Verschieben wird lediglich eine gröbere Variante des Bildes generiert, die dann nach und nach in höherer Qualität gerendert wird. Das Programm ist auf einem etwas älteren MacBook durchaus nutzbar, auch wenn der Prozessor stark gefordert wird, wenn es um hochauflösende Bilder geht.
Aurora HDR 2017 ist ab sofort zum Einführungspreis von 89 Euro erhältlich. Später soll das Programm 99 Euro kosten. Natürlich stellt MacPhun eine Demoversion bereit, der allerdings die Möglichkeit zur Stapelverarbeitung fehlt. JPGs lassen sich ebenfalls nicht sichern. Für eine Bewertung der Möglichkeiten des Programms reicht die Demo allerdings vollkommen aus.
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