Geschäftsbericht aus Cupertino

Apple-Quartalszahlen Q3/2019: Die Industrie atmet auf

Apple-Quartalszahlen Q3/2019: Die Industrie atmet auf. Ende April gab es den letzten Quartalsbericht Apples, seitdem hat sich der Kurs der Aktie erhöht, von seinerzeit 203 US-Dollar auf zuletzt sogar knapp 210 US-Dollar. Doch die Marktbeobachter finden aktuell eine merkwürdige Situation vor. Die Konkurrenz von Microsoft und Google konnte mit guten Zahlen überzeugen, Netflix, Amazon und Facebook nicht so sehr. Vor allem Apples Zahlen wollen manche Analysten aber als Fingerzeig für die Entwicklung des Handels mit China auslegen. Dazu kommt, dass die US-Notenbank erst morgen womöglich einen neuen Zinsschritt tut. Die Gemengelage im Vorfeld ist also ziemlich durchwachsen. Doch Apple nutzte die vorhandenen Möglichkeiten und präsentiert ein ordentliches Geschäftsergebnis. Der iPhone-Hersteller lag mit seinem Ergebnis etwas über der eigenen Prognose aus dem April und erzielte 53,8 Milliarden US-Dollar Umsatz.

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Gewöhnen müssen wir uns freilich noch immer daran, dass Apple seit einiger Zeit mehr ist als nur ein Unternehmen, das Hard- und Software anbietet. Der Konzern aus Cupertino strebt in das Servicegeschäft, und zwar nicht nur mit Medien, sondern auch mit Geld-Dienstleistungen. Zwar ist die „Apple Card“-Kreditkarte noch nicht gestartet. Aber es wird interessant sein zu beobachten, wie weit Tim Cook und die Seinen die Wertschöpfung vorantreiben können.

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Die erste Reaktion auf die aktuellen Zahlen: Nach Handelsschluss legt der Kurs der Aktie deutlich zu (+3,7%), nachdem er heute tagsüber ein wenig schwächelte.

Die Quartalszahlen von Apple (Q3 2019) auf einen Blick

Der iPhone-Hersteller aus Cupertino erwirtschaftete im dritten Quartal 2019 53,8 Milliarden US-Dollar Umsatz. Das entspricht einem wirklich „leichten“ Plus von ein Prozent gegenüber dem Q3 2018. Es bleiben am Ende 10 Milliarden US-Dollar Gewinn übrig. Während also der Umsatz leicht stieg, blieb jedoch etwas weniger unterm Strich. Letztes Jahr behielt Apple 11,5 Milliarden US-Dollar über.

Die folgenden Angaben sind, wenn nicht anders angegeben, immer mit Blick auf das gleiche Quartal im Vorjahr zu sehen. Seit dem Geschäftsbericht für das Q1 2019 listet Apple das iPhone nicht mehr separat mit Verkaufszahlen in den Umsätzen auf. Entsprechend lassen sich diese nicht auf den ersten Blick vergleichen.

  • Der Umsatz mit iPhones ging zurück ($26 Milliarden jetzt gegenüber 29,9 Milliarden im Jahr zuvor).
  • Demgegenüber erzielte das iPad-Geschäft mehr Umsatz ($5 Milliarden vs. $4,74 Milliarden).
  • Auch das Mac-Geschäft wuchs ein wenig ($5,8 Milliarden Umsatz vs. $5,3 Milliarden).
  • Wearables, HomePod, AirPods und Co. trugen deutlich mehr Umsatz bei ($5,2 Milliarden vs. $3,7 Milliarden).
  • Apples Servicegeschäft gedeiht weiter fleißig. Es trägt mehr Umsatz bei ($11,5 Milliarden vs. $9,6 Milliarden).

Apple landet mit diesen Geschäftszahlen am oberen Ende seiner eigener Prognose im Q2. Zwischen 52,5 und 54,5 Milliarden US-Dollar hatte Apple im Blick, 53,8 wurden es. Für das vierte Fiskalquartal 2019 erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 61 und 64 Milliarden US-Dollar.

Weiterhin bekommen Aktionäre von Apple eine Dividende in selber Höhe wie zuletzt. Diese beträgt 77 US-Cent pro Aktie. Halten Sie bis zum Stichtag, dem 12. August 2019, Aktien des Konzerns, berechtigt Sie dies zur Ausschüttung. Apple überweist den Bonus wenige Tage später, am 15. August.

Kommentar: Apple tritt momentan auf der Stelle

Klar, die Apple Watch verkauft sich prima und das Servicegeschäft ebenso. Doch gerade Apple TV+ ist noch nicht gestartet und auch die Apple Card lässt noch auf sich warten.

Dazu kommt, dass die jüngsten Geräteveröffentlichungen zwar unerwartet kamen, aber nicht mehr als Modellpflege waren. Dass Apple die Speicherpreise deutlich nach unten korrigierte, ist für Kunden zwar prima, sorgt aber auch nicht für mehr Umsätze. Wie viele Kunden man damit zum Kauf verleiten kann, ist unklar. Der neue Mac Pro ist noch nicht im Verkauf, das kommende iPhone wird vermutlich nur eine bessere Kamera bieten, deren Design zudem für Stirnrunzeln sorgen könnte. Zudem brauchen die durchschnittlichen iPhone-Käufer auch nicht immer die schnellstens Prozessoren.

Aber: Das Unternehmen hat zuletzt auch die Weichen für die Zukunft ein bisschen korrigiert. Jony Ive verlässt das Unternehmen und Jeff Williams übersieht in Zukunft auch das Hard- und Software-Design.

Es geht nicht von heute auf morgen, neue Produkte auf den Markt zu bringen. Eine AR-Brille? Ein Apple-Auto? Vielleicht brauchen sie noch viele Jahre, vielleicht kommen sie nie. Auch wird es ein paar Monate oder sogar Jahre dauern, getroffene Entscheidungen zu revidieren. Bei der Schmetterlingstastatur in Apples Laptops könnte das allerdings schneller gehen als gedacht. Das Unternehmen erkannte zuletzt, dass man sich damit keinen Gefallen getan hat.

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