Apple hat Pläne, den Standort Arizona, der ursprünglich vom Saphirglas-Zulieferer GT Advanced zur Produktion vorgesehen war, weiter zu nutzen. Dies berichtet Bloomberg unter Verweis auf ein Interview mit Christopher Brady, dem Manager von Mesa in Arizona. Demnach habe Apple der Stadtverwaltung gegenüber betont, dass sie das Fabriksgebäude mit einer neuen Funktion versehen und erneut nutzen möchten. Der iPhone-Hersteller habe gesagt, dass man sich darauf konzentrieren würde, Jobs in Arizona zu erhalten. Apple versprach den Berichten zufolge, mit der Stadtverwaltung zusammenzuarbeiten, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Sprecher von Apple und GT Advanced wollten sich zu diesem Bericht bisher nicht äußern.
Neue Berichte des Wall Street Journal
Das Wall Street Journal hat inzwischen neue Details der Zusammenarbeit zwischen Apple und GTAT veröffentlicht. Den Berichten zufolge plante Apple ursprünglich, die neuen Brennöfen zu kaufen, die GT Advanced entworfen hatte. Letztlich entschied sich Apple jedoch dazu, dass GT Advanced die gesamte Produktion übernehmen soll. Apple würde die Fabrik besitzen, GTAT bei der Finanzierung helfen und dem Zulieferer die Fabrik für 100 Dollar im Jahr vermieten.
Zudem wurden laut Aussagen von ehemaligen Mitarbeitern von GT Advanced mehrere hundert Angestellte eingestellt, ohne dass sie wussten, wer ihr direkter Vorgesetzter sei. Diese Mitarbeiter erhielten somit keine klaren Anweisungen. Einer der größten Probleme in der Zusammenarbeit zwischen Apple und GTAT sei jedoch gewesen, dass der Apple-Zulieferer noch nie zuvor Saphirglas in Massenproduktion hergestellt habe, bevor die Einigung mit Apple erfolgte. Diese Unerfahrenheit habe zudem zu Misserfolgen bei der Herstellung von Saphirglas geführt.
GT Advanced Technologies hatte Anfang Oktober überraschend Insolvenz angemeldet. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens von GT Advanced sind dabei einige Details zu den Verträgen zwischen Apple und dem Saphirglas-Zulieferer bekannt worden. GT Advanced beschwerte sich vor einem US-Konkursgericht über scheinbar aggressive Geschäftspraktiken von Apple. Apple habe GT Advanced geködert und es danach am langem Arm verhungern lassen. Eine ursprüngliche Vereinbarung mit dem Apple-Zulieferer sei später massiv geändert worden.
Einigung von GT Advanced und Apple
Ende Oktober haben die beiden Unternehmen eine Einigung erzielt, um die Zusammenarbeit einvernehmlich zu beenden. Der Vergleich sagte unter anderem aus, dass der Betrieb in der Fabrik in Arizona eingestellt wird. GT Advanced darf im Standort in Mesa mehr als 2.000 Brennöfen verkaufen, die von Apple finanziert worden waren. Schenkt man den Berichten von Bloomberg Glauben, könnte die Fabrik in Arizona somit jedoch umfunktioniert werden.
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