Apple intensiviert seine Bemühungen zur Entwicklung einer eigenen KI-Chip-Technologie und will so die Abhängigkeit von externen Anbietern reduzieren. Das hat Apple auch schon bei Bluetooth-, WLAN und 5G-Modems vor. Und im Hinblick auf Prozessoren hat sich Apple 2020 von Intel-Prozessoren gelöst und ist auf die selbst entwickelten M1-Chips umgestiegen.
Aber was sollen KI-Chips sein? Dazu muss man etwas ausholen: Derzeit greift Apple indirekt über Cloud-Dienste von Amazon und Microsoft auf die KI-Fähigkeiten von Nvidia zu, anstatt Chips des Unternehmens direkt zu kaufen. Die KI-Chips haben besonders schnelle Grafikkerne, die für die KI-Berechnungen zweckentfremdet werden.
Branchenanalysten stellen fest, dass Nvidia den Markt für KI-Chips mit einem Anteil von 70–95 Prozent dominiert und Apple kurzzeitig als wertvollstes Unternehmen überholt hat.
Historischer Kontext und Unternehmenskonflikte
Die Beziehung zwischen Apple und Nvidia begann sich Anfang der 2000er Jahre zu verschlechtern, obwohl zunächst bei Grafiklösungen von Macs zusammengearbeitet wurde. Steve Jobs beschuldigte Nvidia, Technologie von Pixar kopiert zu haben, an dem Jobs eine Mehrheitsbeteiligung hielt.
Ehemalige Mitarbeiter berichten, dass Apple die Zusammenarbeit mit Nvidia als schwierig empfand, insbesondere in Bezug auf Energieeffizienz und Wärmemanagement bei Laptop-Chips. Die Weigerung von Nvidia, maßgeschneiderte Chips für MacBooks zu entwickeln, belastete die Beziehung weiter. Die Situation verschlechterte sich 2008, als der Bumpgate-Vorfall auftrat, bei dem fehlerhafte Nvidia-Grafikchips Apple-, Dell- und HP-Computer betrafen.
Die Beziehung stand in den 2010er Jahren vor weiteren Herausforderungen, als Nvidia von Apple, Samsung und Qualcomm Lizenzgebühren wegen angeblicher Patentverletzungen bei der Grafikwiedergabe von Smartphones verlangte. Im Jahr 2019 hatte Apple die Zusammenarbeit mit Nvidia bei macOS Mojave-Treibern eingestellt und damit den Support für neuere Karten auf PCI-E-Macs und eGPUs beendet.
Der kommende KI-Prozessor von Apple trägt den Codenamen Baltra und soll 2026 auf den Markt kommen. Dieser Chip, der von TSMC unter Verwendung der N3P-Prozesstechnologie hergestellt werden soll, soll in Apples Rechenzentren eingesetzt werden.
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