Toll, aber…

Apple Watch Series 4: EKG-Funktion wird nachgereicht, Deutschlandstart ungewiss

Apple Watch Series 4: EKG-Funktion wird nachgereicht. Gestern Abend war die Welt noch in Ordnung. Apple kündigte die neue Smartwatch an mit einer tollen neuen Funktion: Echtzeit-EKG. Die Armbanduhr bekommt dazu einen neuen elektronischen Sensor auf der Unterseite. Nun haben wir eine Nacht drüber geschlafen und schauen noch einmal genauer hin. Denn noch kann die Uhr das EKG nur theoretisch. Die Software dazu fehlt. Ein Deutschlandstart ist zudem ungewiss.

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Zur Ehrenrettung Apples muss man sagen. Diesmal betonte das Unternehmen deutlich, dass das Feature für die Smartwatch nicht sofort verfügbar sein würde.

Apple Watch Series 4 mit EKG

Doch das Unternehmen bewarb die neue Funktion umso mehr in höchsten Tönen. Von der US-Gesundheitsbehörde (FDA) habe man die Genehmigung erhalten, die Apple Watch mit dem EKG zu verkaufen. Dies sei ein Novum im Bereich der Kommunikationselektronik für Endverbraucher. Das stimmt nicht ganz, je nachdem, wie Sie die Perspektive einnehmen. Denn es gibt ein vergleichbares Wearable auch von AliveCor, das KardiaBand. Das erhielt im November 2017 ebenfalls die Genehmigung. Sie können es als Zubehör für die Apple Watch kaufen.

Tatsächlich ist es von beiden Seiten begrüßenswert. Dass die Gesundheitsbehörde ihre Erlaubnis gibt, zeigt, Apple verspricht nicht zu viel. Dass Apple hartnäckig bleibt, und den bürokratischen Weg gegangen ist, ist ebenfalls zu begrüßen. Denn die Smartwatch wird damit enorm aufgewertet. Sie wurde schon vorher in manchen Situationen zum Lebensretter. Sie wird in Zukunft mit dem EKG noch deutlich mehr Leben retten können.

EKG in Echtzeit mit der Watch Series 4
EKG in Echtzeit mit der Watch Series 4 (Bild: Apple)

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Deutschlandstart der EKG-Funktionalität ungewiss

Doch das Problem mit der Bürokratie, das Apple in den USA erfolgreich gelöst hat, das steht dem Konzern auch in anderen Ländern noch bevor. Möchte es seinen Nutzern die Funktion bereitstellen, muss es auch hierzulande Auflagen erfüllen und mit Tests nachweisen, dass das Produkt kann, was es verspricht.

Deswegen ist ein Deutschlandstart der EKG-Funktion ungewiss. Sie hätten dann zwar eine Uhr mit einem Sensor, könnten diese dann aber nicht nutzen. Die „landläufige“ Meinung, die sich aus dem öffentlichen Diskurs um die TTIP-Verhandlungen ergab, würde eher darauf hindeuten, dass Apple es hier schwieriger hat als in den USA mit einer Genehmigung. Wir wollen aber Apple noch nicht den schwarzen Peter zuschieben. Zudem haben wir doch in Deutschland gezeigt, dass wir leidensfähig sind, auf Apple Pay warten wir doch schon einige Jahre.

Den Teufel nicht an die Wand malen

Apple verlor aber leider zu dieser Thematik kein Sterbenswort. Das wäre nur schlechtes Marketing, wenn man jemandem vermitteln möchte, dass er vermutlich noch Monate oder Jahre auf etwas warten muss, was aber als Kaufargument fungiert. Nur noch einmal: Malen wir den Teufel nicht an die Wand. Sollten wir neue Erkenntnisse erhalten, informieren wir Sie.

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Den schwarzen Peter an die Wand? Oh man! Kein Kopp, aber auf Fenster gucken. Entweder den Teufel an die Wand malen, oder den schwarzen Peter zugesteckt bekommen. Falls der Verfasser überhaupt weiß, was der Schwarze Peter ist. Und sowas schimpft sich Journalist.

Wenn Sie Hinweise auf Fehler geben möchten, lernen Sie doch vorher bitte einen anderen Umgangston. Als studierter Linguist finde ich solche freudschen Fehlleistungen nicht halb so schlimm wie Sie. Das passiert, auch Albert Einstein und Seldon Cooper. Bei uns in der Schule hat man früher ein Ballspiel mit einem ähnlichen Namen gespielt. Diese Assoziation habe ich in der Sekunde unterbewusst verwurschtelt mit der sprachlichen Wendung, den Teufel an die Wand malen. Das können Sie nicht wissen. Aber Sie müssen auch nicht jemanden persönlich angehen. Oder was versprechen Sie sich davon? Möchten Sie das der Fehler korrigiert wird? Oder wollen Sie jemanden bepöbeln?

Als studierter Linguist sollte man aber doch zwischen „das“ und „dass“ unterscheiden können, oder etwa nicht?

Im Eifer des Gefechts nicht immer, nein. Das ist aber auch ein Phänomen für sich und keine Anforderung der Linguistik. Orthographie ist zweitrangig, Kommunikation vorrangig. Dass so viele Fehler bei das und dass geschehen, ist der Rechtschreibreform zu verdanken. Alle, die sie vor der Reform "gelernt" haben, werden auch in Zukunft weiter Fehler machen. Das lässt sich nicht abstellen. Wenn Sie mir sagen, wo im Text das noch verkehrt ist, werd ich das noch ausbessern. Weil ich finde keine fehlerhafte Verwendung im Text. Vielleicht sollten Sie noch einmal hinschauen. Ich habe einen Satz gefunden, bei dem Sie das vielleicht unterstellen könnten auf den ersten Blick, aber da ist es trotzdem korrekt angewandt.

Oh,das ist aber Peinlich ,viel Wind und dann kommt EKG wahrscheinlich nicht.

Ja schon wieder ein Versprechen.
Kopfhörer, Ladestation usw. alles sollte kommen. Nur leer versprechen Stive jobs würde sich im Grab umdrehen.

Versprochen wurde gar nichts. Angekündigt. Kopfhörer - gibt es. Die Ladestation wird noch nicht perfekt sein. Wir alle haben gelesen, dass die Akku-Lebenszeit derzeit unter kabellosem Laden leiden wird. Zum EKG: Sie haben es gesagt, dass in anderen Ländern die Genehmigung erteilt werden muss. Davon hängt es ab. Klingt das nach einem Versprechen???

Irgendwie werden hier wohl Worte und deren Bedeutung falsch interpretiert.

Da könnte Apple aber mehr Informationen geben. Wenn EKG in einem Jahr kommt, dann würde ich eher die Apple Watch vom letzen Jahr kaufen. Wären 100 EUR billiger. 2-3 Monate kann ich warten. Länger lohnt sich nicht.
Der Rest der neuen Funktionen sind für mich keine 100 EUR Unterschied wert.
Wobei ich nicht verstehe, wieso man unbedingt eine Genehmigung braucht. Eine Genehmigung wäre super. Das wäre für mich ein Qualitätssiegel. Nicht bloß eine Behauptung des Herstellers, dass die Funktionen gut funktioniert. Behaupten kann er viel, blöd, dass ich das nicht nachprüfen kann. Nur wurde das immerhin in USA genehmigt. Das hat für mich weniger Qualität. Aber trotzdem ist es besser als gar nicht. Ich würde die Funktionen gerne jetzt schon nutzen und dabei im Hinterkopf behalten, dass diese Funktionen in Deutschland ihr Können noch nicht bewiesen hat.

In Deutschland gibt das Medizin Produkte Gesetz (MPG). Unter diesem
Gesetz würde die Apple Watch 4 vermutlich mit der EKG Funktion fallen. Ein Medizinprodukt muss laut diesem Gesetz vor jeder Benutzung vom Anwender geprüft und zusätzlich dokumentiert werden. Das darf wiederum nur von einem MPG Beauftragten bzw von einer Unterwiesenen Person durchgeführt werden. Soweit die Rechtslage in Deutschland. Das ist für den Benutzer der Uhr nicht wirklich umzusetzen. Ich schätze daher die Chancen für die EKG Funktion in Deutschland als gering ein. Hoffentlich liege ich mit meiner Einschätzung falsch.

Also bin jetzt nur Laie was dieses Thema betrifft.
Aber dasselbe würde dann doch aber auch für Geräte zur Messung von Blutzucker, Blutdruck usw gelten. Und diese sind in deutschen Haushalten doch weit verbreitet. Also daran dürfte es wohl kaum scheitern...

Das ist ja meine Hoffnung das die Apple Watch auch so eingestuft wird.
Blutzucker Messgeräte unterliegen auch diesem Gesetz. Aber es ist wohl für den Anwender zuhause weichgespült. Diabetiker müssen ja ihren Zucker kontrollieren können. Ein „privates“ EKG hat keiner. Wer Herzprobleme hat bekommt einen Schrittmacher oder eine Bypass. Da geht man regelmäßig zum Arzt für die Kontrolle. Hier wird wohl eine Art Präzedenzfall geschaffen.

Wir behalten unsere Watch 3 in Edelstahl da das Update mit allen Neuerungen auch dafür ausgelegt ist.

Naja ich sehe das überhaupt nicht kritisch. Schließlich, wie oben erwähnt, hat das Kardia Band von AliveCor das genau das GLEICHE wie die Watch macht, schon lange die Zulassung in Deutschland. Steht bei denen sogar auf der Website, da es als Medizin Produkt anerkannt ist. Wenn also die Watch Series 4 das kann, was sie verspricht in Sachen EKG und das tut sie offenbar - würde ich mir keine Sorgen machen.

Ich verstehe das jetzt so, dass das Armband ein Medizinprodukt ist. Es funktioniert nur in Kombination mit der Uhr. Die Watch ist aber z.Zt. kein Medizinprodukt. Das ist der Haken. Aber wenn das Armband die Zulassung hat schätze ich die Chancen für die Watch sehr viel realistischer ein als gestern Abend. Danke für den Hinweis mit dem Kardia Band als anerkanntes Medizinprodukt. ;-)

Die FDA gilt im medizinischen Sektor, allgemein als härteste Instanz. In der Vergangenheit sind gefühlt alle Produkte die durch die FDA genehmigt wurden auch bei den Deutschen sowie Europäischen Behörden genehmigt worden.
Andersrum eher nicht.

Frage mich gerade, wenn ich eine Apple-Watch4 in den USA kaufe, das EKG-Feature ist ja dann aktiv und müsste ja dann auch in Deutschland "funktioneren".

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