Der Patentstreit zwischen Apple und dem Medizintechnikunternehmen Masimo geht in die nächste Runde. Nachdem Apple aufgrund einer Entscheidung der US-Handelsbehörde ITC gezwungen war, die Blutsauerstoffmessung in US-Modellen der Apple Watch zu deaktivieren, versucht der Tech-Gigant nun mit allen Mitteln, diese Funktion wieder zu ermöglichen.
- Apple kämpft weiter darum, die Blutsauerstoffmessung in US-Apple-Watches zu reaktivieren
- Neuer Prozess um angeblichen Diebstahl von Betriebsgeheimnissen durch Apple beginnt
- Masimo fordert nun ein Verkaufsverbot statt finanzieller Entschädigung
Apple kämpft um Wiederaktivierung der Blutsauerstoffmessung
Dieser Woche startete in Kalifornien ein neuer Prozess, in dem Masimo Apple vorwirft, illegal Mitarbeiter abgeworben und Betriebsgeheimnisse gestohlen zu haben. Interessanterweise verzichtet Masimo in diesem Verfahren auf finanzielle Forderungen und strebt stattdessen ein Verkaufsverbot für die Apple Watch an.
Masimo setzt auf Verkaufsverbot statt finanzielle Entschädigung
Die Vorgeschichte des aktuellen Verfahrens ist komplex: Ein früherer Jury-Prozess endete im Frühjahr 2023 mit einem Patt, wobei sechs von sieben Geschworenen auf Apples Seite standen. Um ein Bench Trial zu erreichen, ließ Masimo alle Forderungen nach finanzieller Entschädigung fallen – ursprünglich hatte das Unternehmen 1,85 Milliarden US-Dollar plus Lizenzgebühren und Gewinnausfälle gefordert.
Parallel dazu läuft Apples Berufung gegen das ITC-Verkaufsverbot. Um die Apple Watch weiter in den USA verkaufen zu können, hat Apple den umstrittenen Blutsauerstoffsensor deaktiviert. Das Unternehmen betont, alle Möglichkeiten auszuloten, um die Funktion in US-Modellen wieder zu aktivieren.
Interessanterweise hat Apple kürzlich einen kleinen Sieg gegen Masimo errungen: Eine Jury befand, dass Masimos Smartwatches Apple-Patente verletzten. Apple forderte dabei symbolische 250 US-Dollar Schadensersatz – gerade genug für eine Apple Watch SE.
Patentstreit zeigt langfristige Auswirkungen auf die Technologiebranche
Die rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Apple und Masimo erstrecken sich mittlerweile über fünf Jahre und umfassen drei separate Fälle. Obwohl Masimo mit dem ITC-Verbot einen Teilsieg errang, hatte dies aufgrund von Apples schneller Reaktion keine wesentlichen Auswirkungen auf das Geschäft des Tech-Riesen.
Für Apple steht viel auf dem Spiel: Die Blutsauerstoffmessung ist ein wichtiges Verkaufsargument für die Apple Watch. Ein dauerhafter Verlust dieser Funktion in den USA könnte die Attraktivität des Produkts erheblich schmälern. Gleichzeitig zeigt der Fall, wie komplex und langwierig Patentstreitigkeiten in der Technologiebranche sein können.
Ein Bench Trial ist ein Gerichtsverfahren ohne Jury, bei dem der Richter allein über die Fakten entscheidet und das Urteil fällt. Es wird oft gewählt, wenn es um komplexe rechtliche Fragen geht. Im Vergleich zu Jury-Verfahren kann es schneller und kostengünstiger sein.
Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht in diesem Fall entscheiden wird und welche Konsequenzen dies für beide Unternehmen haben könnte. Fest steht: Der Kampf um Innovationen und Marktanteile im Bereich der Wearables und Gesundheitstechnologie wird auch in Zukunft hart umkämpft bleiben.
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Moin Apple sollte den Laden einfach übernehmen und gut.
genau das denke ich auch!
ja, nee, is klar!
Masimo ist primär ein Hersteller von professioneller Medizintechnik und hat einen kleinen Bereich für Consumer-Geräte mit Sensoren für Messung von SpO2 und anderen Vitalwerten.
Apple hat bisher nur ein paar sehr wenige Zulassungen für Medizintechnik bei der FDA. SpO2 gehört zumindest nicht dazu.
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