- Großbritannien fordert von Apple eine Hintertür für verschlüsselte iCloud-Daten weltweit
- Apple droht mit Einstellung verschlüsselter Dienste in Großbritannien
- Experten warnen vor erheblichen Sicherheitsrisiken durch mögliche Hintertüren
Britische Regierung fordert Zugriff auf verschlüsselte iCloud-Daten
Die britische Regierung hat Apple im Januar 2025 heimlich aufgefordert, eine Hintertür für den Zugriff auf verschlüsselte iCloud-Daten aller Nutzenden weltweit zu schaffen. Der Konzern steht nun vor der Entscheidung, entweder seine Sicherheitsversprechen zu brechen oder bestimmte Dienste in Großbritannien einzustellen.
Weitreichende Konsequenzen der Forderung
Die Anordnung erfolgte durch eine sogenannte „Technical Capability Notice“ unter dem umstrittenen Investigatory Powers Act. Diese Gesetzgebung, auch als „Snooper's Charter“ bekannt, ermächtigt Strafverfolgungsbehörden, Unternehmen zur Zusammenarbeit bei der Beweissammlung zu zwingen. Besonders brisant: Apple dürfte seine Nutzenden nicht einmal darüber informieren, dass ihre Daten möglicherweise nicht mehr sicher sind.
Eine Technical Capability Notice ist ein rechtliches Instrument der britischen Regierung unter dem Investigatory Powers Act. Sie ermächtigt Behörden, von Technologieunternehmen technische Änderungen an ihren Diensten zu verlangen. Unternehmen können gezwungen werden, Überwachungsfunktionen in ihre Systeme einzubauen.
Mögliche Reaktionen von Apple
Insider vermuten, dass Apple eher seine verschlüsselten Speicherdienste in Großbritannien einstellen wird, als die Sicherheitsversprechen gegenüber den Nutzenden zu brechen. Der Konzern hatte bereits früher angedeutet, Dienste wie FaceTime und iMessage aus dem UK zurückzuziehen, sollte die Sicherheit kompromittiert werden müssen. Die Advanced Data Protection, die seit 2022 eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für viele iCloud-Dienste bietet, wäre von einer solchen Hintertür direkt betroffen.
Experten warnen vor Sicherheitsrisiken
Cybersicherheitsexperten warnen eindringlich vor den Gefahren einer solchen Hintertür. Tim Cook, CEO von Apple, betont seit Jahren, dass jeder Backdoor-Zugang früher oder später auch von kriminellen Akteuren missbraucht werden könnte. Diese Position wurde durch erfolgreiche Cyberangriffe chinesischer Hacker auf Telekommunikationsanbieter bestätigt, die die Bedeutung sicherer Verschlüsselung unterstreichen.
Internationale Dimension des Konflikts
Die Situation erinnert an den Konflikt zwischen Apple und dem FBI im Fall des San-Bernardino-Attentäters von 2016. Damals widersetzte sich Apple erfolgreich der Forderung, das iPhone des Täters zu entsperren. Die aktuelle britische Forderung geht jedoch noch weiter, da sie weltweiten Zugriff auf verschlüsselte Daten verlangt – ein Präzedenzfall in demokratischen Ländern.
Die Bürgerrechtsorganisation Big Brother Watch kritisiert die Forderung scharf und warnt, dass dieser Versuch, Kriminalität und Terrorismus zu bekämpfen, die Grundrechte und bürgerlichen Freiheiten der gesamten Bevölkerung gefährdet.
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