Dieser Schritt erfolgt, nachdem der Streaming-Dienst, der 2019 an den Start ging, nur einen kleinen Marktanteil gewinnen konnte. Apple TV+ macht lediglich 0,2 Prozent der TV-Zuschauerschaft in den USA aus, während Netflix auf acht Prozent kommt. Trotz großer Investitionen, kritischem Lob und zahlreicher Preisnominierungen erreicht Apple TV+ angeblich in einem Monat weniger Zuschauer als Netflix an einem Tag.
- Apple TV+ kürzt nach milliardenschweren Investitionen das Budget.
- Neue Strategie: Weniger Geld für Shows und schnelle Absetzungen.
- Trotz Sparmaßnahmen wird in einige hochkarätige Projekte weiterhin investiert.
In den letzten fünf Jahren haben es nur vier Serien von Apple TV+ auf Nielsens wöchentliche Liste der zehn beliebtesten Original-Streaming-Shows geschafft. Während "Ted Lasso" 2023 die meistgesehene Streaming-Show war, liegt Apple TV+ immer noch hinter anderen Streaming-Diensten wie Paramount+ zurück.
Apples Einstieg ins Streaming-Geschäft war von hohen Ausgaben für prominente Projekte und Talente gekennzeichnet, darunter Verträge mit Oprah Winfrey, Steven Spielberg und Jennifer Aniston. Die von den Studio-Chefs Zack Van Amburg und Jamie Erlicht geleitete Hollywood-Abteilung war bekannt dafür, großen Namen nahezu unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.
Apple hat mehr als 500 Millionen US-Dollar für Filme von Regisseuren wie Martin Scorsese, Ridley Scott und Matthew Vaughn ausgegeben sowie über 250 Millionen US-Dollar für die Weltkriegs-Miniserie "Masters of the Air". Trotz starker Kritiken und Preisnominierungen haben diese Projekte nicht den erhofften Zuschauererfolg gebracht.
Die neue Strategie des Unternehmens umfasst strengere Budgetkontrollen und einen vorsichtigeren Umgang mit Ausgaben. Dazu gehört, weniger im Voraus für Shows zu zahlen, schlecht laufende Serien schneller abzusetzen und Produktionen zu verschieben, um Kosten besser zu verwalten. So wurde zum Beispiel die Produktion der Sci-Fi-Serie "Foundation" verschoben, um Budgetüberschreitungen durch Verzögerungen im Zusammenhang mit den Schauspieler- und Autor:innen-Streiks 2023 zu vermeiden.
Die Kosten für die zweite Staffel von "Severance" stiegen aufgrund pandemiebedingter Verzögerungen, interner Konflikte und weiterer Ausgaben wie der Einstellung von "House of Cards"-Schöpfer Beau Willimon für Drehbuchbeiträge auf über 20 Millionen US-Dollar pro Folge. Das Management forderte die Produzent:innen von "Severance" auf, das Budget für künftige Staffeln zu reduzieren und betonte die Notwendigkeit finanzieller Nachhaltigkeit.
Apple zeigt sich auch wählerischer bei der Akquisition neuer Projekte und lehnt Shows ab, die es vor einigen Jahren noch akzeptiert hätte. Angeblich will das Unternehmen das Image des größten Geldgebers in Hollywood ablegen und mehr Disziplin und Strategie in seine Investitionen bringen.
Dennoch ist Apple nach wie vor bereit, in bestimmte hochkarätige Projekte zu investieren, wie etwa "The Morning Show", für deren kommende Staffel allein die Gehälter von Jennifer Aniston und Reese Witherspoon über 50 Millionen US-Dollar betragen. Beide Schauspielerinnen erhalten mehr als zwei Millionen US-Dollar pro Episode. Diese Neuausrichtung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem auch andere große Studios wie Disney, Warner Bros. und Paramount ihre Streaming-Budgets aufgrund wachsender Verluste kürzen.
Apple TV+ ist der Streaming-Dienst von Apple, der 2019 startete. Der Service bietet exklusive Filme und Serien von namhaften Kreativen und hat in hochwertige Eigenproduktionen investiert, konnte jedoch bisher nur geringe Marktanteile erzielen.
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Es gibt bei Netflix nunmal ein viel größeres Angebot als bei Apple TV.
Wenn ich bei Apple nach Filmen für die Kinder/Familie suche um am Wochenende mal ein Film mit der Familie zu schauen finde ich regelmäßig nichts neues. Da landen wir immer bei Prime oder Disney. Gleiches gilt wahrscheinlich für Abonnenten, die zusätzlich Netflix haben. Es ist bei Apple leider so, dass dort keine anständigen Filme angeboten werden. Eventuell auch Klassiker, die man mit der Familie schauen kann.
Vielleicht hat man einfach diese Riesenausgaben, die Apple tätigte, in die falschen Kategorien gesteckt. Wenn man jetzt Budget kürzen will, dann ist die Reise ja klar.
Für mich prescht Apple in einigen Bereich leider immer zu zaghaft nach vorne und gibt dann frühzeitig auf.