Apple hat heute mehr oder weniger alle Gerüchte bestätigt, die in den vergangenen Wochen bezüglich neuer iPads aufkamen. Ziemlich genau anderthalb Jahre sind seit der letzten Generation vergangen.
iPad Pro – erstmals mit OLED-Bildschirm
Nach der Apple Watch und dem iPhone ist das iPad Pro das nächste Gerät, dem Apple die Bildschirm-Technologie spendiert. OLED hat dabei diverse Vorteile gegenüber anderen Techniken, die bislang verwendet wurden. Da jeder Pixel individuell leuchtet, ist keine Hintergrundbeleuchtung notwendig und es können enorme Kontraste erreicht werden. Da schwarze Pixel gar nicht und dunkle nur schwach leuchten, lässt sich auf diese Weise besser mit dem Akku haushalten. Aber Apple hat nicht nur ein OLED-Panel verbaut, sondern gleich zwei. Das geschieht, um die maximale Helligkeit auf neue Level zu hieven. Diese Technologie nennt sich „Tandem OLED“. Apple verspricht, dass die Bildschirme, die jetzt „Ultra Retina XDR“ genannt werden, über die gesamte Fläche 1.000 nits darstellen können – und zwar sowohl mit SDR- als auch mit HDR-Inhalten. Die punktuelle Spitzenhelligeit beträgt 1.600 nits.
Übrigens ist auch eine Nano-Texture-Option für das Front-Glas verfügbar. Damit sollen Reflexionen vermieden werden, wobei die sonstigen Qualitäten des Bildschirms erhalten bleiben sollen.
Ferner sind die Tablet dünner geworden – etwas, das schon im Vorfeld in Form von Berichten durchgesickert ist. Das wird dadurch erreicht, dass die Bildschirme dünner gebaut werden können. Das Modell in 11 Zoll ist nur noch 5,4 Millimeter dick, das 13-Zoll-iPad-Pro schafft es gar auf 5,1 Millimeter. Als biometrische Authentifizierung bleibt Face ID unverändert erhalten. Jedoch ist Face ID mitsamt der Front-Kamera auf die längere Seite des Tablets gewandert.
Das iPad Pro kommt in insgesamt vier Varianten. Sie unterscheiden sich in der Bildschirmgröße sowie im Mobilfunk: Sowohl das Modell in 11 Zoll als auch jenes in 13 Zoll sind mit und ohne mobiles Funknetzwerk erhältlich.
Neue Prozessoren für die professionellen Tablets
Das iPad Pro kommt in jeder seiner Variationen mit dem neuen Apple M4-Prozessor. Wie der Name vermuten lässt, entstammt er eigentlich aus der Entwicklung für Macs, doch ist er dort bislang noch gar nicht zu haben. Apple hat bei der Entwicklung Wert auf die Neural Engine gelegt. Sie ist für Maschinelles Lernen zuständig und soll in Zukunft Aufgaben mit der Künstlichen Intelligenz direkt auf dem Tablet – also ohne Notwendigkeit einer Cloud – erledigen.
Tim Millet, Vizepräsident der Plattform-Architektur bei Apple, hat den Chip vorgestellt und dabei erklärt, was es Neues gibt. Er verfügt über eine Display Engine, die für die Kommunikation mit den beiden OLED-Panels zuständig ist. Was den Prozessor angeht, so gibt es vier Performance- und sechs Effizienzkerne, was zu einem Plus von 50 Prozent bei der Rechenleistung gegenüber dem M2 führt. Ähnlich sieht es mit den Grafik-Prozessoren aus. Hier finden sich zehn Kerne, die eine Vervierfachung der Power gegenüber dem scheidenden iPad Pro darstellen. Das alles soll mit derselben Effizienz geschehen.
Aber zurück zur KI: In Zukunft – oder für viele Aufgaben bereits jetzt – ist die Neural Engine von Interesse. Apple verbaut sie seit dem A11-Chip – und sie ist seither 60x schneller geworden. Die 16 Kerne können 38 Trillionen Operationen pro Sekunde verarbeiten und dabei selbst aufwendige Aktionen erledigen. Apple zeigte das Freistellen eines Tänzers in einem 4K-Video mit Final Cut Pro.
Verbesserungen bei der Kamera
Auch die Rückseite des iPad Pro bekam Verbesserungen ab. Die Kamera bietet eine Auflösung von 12 Megapixeln und dem bereits bekannten LiDAR-Sensor. Weiterhin gibt es jetzt einen adaptiven TrueTone-Blitz, den Apple für das Scannen von Dokumenten verwendet. Die KI kann dabei etwa Schatten in den Aufnahmen entfernen, indem mehrere Fotos geschossen werden, die zur besten Aufnahme zusammengeführt werden. Diese Technik ist in der Kamera- und Dateien-App verfügbar und kann auch von Drittanbietern genutzt werden.
Preise und Verfügbarkeit
Die neuen iPad Pro können ab sofort bestellt werden. Die offizielle Markteinführung beginnt am kommenden Mittwoch, den 15. Mai 2024. Bis dahin dürfte auch das Update für iOS und iPadOS, Version 17.5, für alle verfügbar sein. Es ist die Version, mit der die iPads ausgeliefert werden – und jene, die uns im Vorfeld schon einiges über die Geräte verraten hat.
Preislich beginnt die Reise bei 1.199 Euro für das iPad Pro 11 Zoll ohne Mobilfunk mit 256 GB Speicher. Wenn du einen größeren Bildschirm wünschst, verlangt Apple mindestens 1.549 Euro. Der Aufpreis für das 5G-Modul liegt bei 250 Euro. Maximal verbaut Apple 2 TB Speicher in den Tablets. Die Geräte sind in zwei Farben verfügbar, genauer gesagt Silber und Space Black, wobei die Gehäuse jeweils aus wiederverwendetem Aluminium bestehen.
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