Den öffentlichen Raum besetzen

Apple und der Spagat zwischen Kommerz und Menschenliebe

Apple und der Spagat zwischen Kommerz und Menschenliebe. Der iPhone-Hersteller schützt Ihre Privatsphäre, er setzt zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien, spendet regelmäßig und ruft seine Kunden zum Spenden auf. Auch engagiert sich das Unternehmen teils auch öffentlich für Minderheiten. Ist das alles nur Marketing, oder steckt da tatsächlich auch „echte“ Menschenliebe (Philanthropie) dahinter? Und wie fällt unser Urteil aus, falls Apple sie tatsächlich sogar als Marketinginstrument einsetzt?

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2 Minuten Lesezeit

Benjamin Soskis nennt diese Erscheinung unserer Zeit „Philanthro-Kapitalismus“. Mit der Freundlichkeit zur eigenen Spezies Kasse zu machen verfolge eine perverse Logik, erklärt der Redakteur des Boston Review in einer Analyse/Reportage. Dabei dienen ihm seine Beobachtungen bei der Neueröffnung von Apples Ladengeschäft in den Räumen der „Carnegie Library“ als Kontext.

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Warum dringt Apple in öffentlichen Raum ein?

Fans schätzen Apples Engagement. Sie kaufen die Produkte des Konzerns vielleicht auch gerade deshalb. Soskis allerdings betont, dass wir diese Beteiligung des Unternehmens am gesellschaftlichen Leben viel zu unkritisch betrachten.

Ein Apple Store in einem historischen Bibliotheksgebäude sei für das Unternehmen ein enormer Prestigegewinn, würde psychologisch Pluspunkte bringen. Dabei hat der Standort selbst bis 1970 eine öffentliche Bibliothek beheimatet, hatte dann aber wechselnde Mieter und wurde in den letzten Jahren zunehmend heruntergewirtschaftet, obwohl es Versprechen gab, Museen dort zu platzieren. Die wurden von den Investoren aber nie (wirklich lange) eingehalten. Apple hat nun viel Geld investiert in die Restaurierung des historischen Gebäudes. Zudem gibt es im Obergeschoss des Gebäudes Raum für das „DC History Center“.

Apple-Fans klatschen Mitarbeiter in Apple Carnegie Library ab
Apple-Fans klatschen Mitarbeiter in Apple Carnegie Library ab (Bild: Apple)

Perverse Logik des „Philantro-Kapitalismus”

Ein Ladengeschäft eines Einzelhändlers in einer so bekannten, öffentlichen Umgebung aber sei ein Indiz für die perverse Logik des „Philanthro-Kapitalismus“. Denn unter dem Strich musste ein Teil des öffentlichen Raums weichen, der eigentlich viel besser für die Bildung der Gesellschaft genutzt werden könnte. Die Stadt sah aber Apples Versprechen, der Allgemeinheit zu dienen.

Aber tut es das wirklich? Natürlich versucht Apple seine Ladengeschäfte zu Begegnungsstätten zu machen und veranstaltet dort ebenfalls Kurse, die Inhalte vermitteln sollen. Aber daran partizipieren vor allem diejenigen, die sich die Produkte des iPhone-Herstellers auch leisten können. Doch zur perversen Logik des „Philantro-Kapitalismus“ gehört es auch, dass gerade der Verkauf dieser Produkte schon etwas zum Allgemeinwohl beiträgt, da ja die Geräte so beworben werden, dass sie der Gesellschaft helfen können. Erinnern Sie sich an Apples Marketing-Videos, die zeigen, wie viel „Gutes“ man mit dem iPhone, iPad und sogar der Apple Watch tun kann, selbst in Entwicklungsländern.

Tim Cook bei der Neueröffnung von Apple Carnegie Library
Tim Cook bei der Neueröffnung von Apple Carnegie Library (Bild: Apple)

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Ich würde mal googeln was das eigentlich bedeutet, eben nicht das was man damit heutzutage meint.

Wir meinten Restaurierung, wobei die Wörter sachverwandt sind, denn die Restauration ist bezogen auf einen Zustand, die Restaurierung auf ein Objekt. Sind sich semantisch ähnlich.

Aber wo sind da die angeblichen News versteckt?

Es geht auch einfacher. Klar ist es verlogenes Marketing. Das China-Geschäft brummt ja bekanntermaßen. ;-)

Apple ist ungefähr so viel ein philanthropisches Unternehmen, wie eine Girafe ein Astronaut ist. Ja, sie tun womöglich etwas mehr als andere, aber aus reiner Kommerz. Da ist aber auch in Ordnung. Viele anderen tun es nichteinmal aus diesem Grund.

Man könnte Apple eigentlich heilig sprechen?!! Petition an den Vatikan durch die Fanboys oder so...wäre vieleicht ein Anfang...

Ein reiner Kapitalismustempel für Menschen ohne eigene Persönlichkeit aka Apple Fanboys.

Nagel wie immer auf den Kopf! Die Fanboys sind eine besondere Wesensart.

Dass sich immer wieder Leute aufregen, wenn Firmen verdienen, finde ich viel fragwürdiger. Was ist denn sonst der Sinn dahinter, ein Unternehmen zu gründen? Im besten Sinne eine tolle Idee zu vermarkten und den „Ideen-Findern“ und ihren Familien eine Lebensgrundlage zu schaffen. Die meisten, die sich darüber aufregen, scheinen kein Geld zum Leben zu brauchen. Und vermutlich haben sie selbst nie einen Beitrag zur besseren Entwicklung unserer Gesellschaft geleistet. Es ist ja so leicht, zu meckern. Aber sehr viel schwerer, es besser zu machen!

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