Apple hat einen bedeutenden Schritt in Richtung offener Zahlungssysteme gemacht. Nach einer Vereinbarung mit europäischen Regulierungsbehörden öffnet der Tech-Gigant seine NFC-Technologie für Drittanbieter. Dies markiert das Ende der Exklusivität von Apple Pay auf iPhones und läutet eine neue Ära des mobilen Bezahlens ein.
- Apple öffnet NFC-Technologie des iPhones für Drittanbieter
- Vipps startet in Norwegen als erste Apple Pay Alternative
- Expansion des Dienstes in weitere europäische Länder geplant
Vipps: Die erste Alternative zu Apple Pay
Den Anfang macht der norwegische Zahlungsdienstleister Vipps. Seit dem 9. Dezember 2024 können Vipps-Nutzer in Norwegen kontaktlos mit ihren iPhones in Geschäften bezahlen – und das ganz ohne Apple Pay. Diese Entwicklung ist bahnbrechend, da sie die erste echte Alternative zu Apples eigenem Bezahlsystem darstellt.
Die Vipps-Lösung funktioniert ähnlich wie Apple Pay. Nutzer können ihr iPhone an ein Zahlungsterminal halten und die Transaktion per Face ID, Touch ID oder Gerätecode autorisieren. Ein entscheidender Vorteil: Vipps kann als Standard-Zahlungs-App festgelegt werden und lässt sich durch Doppelklicken der Seitentaste aktivieren – genau wie bisher Apple Wallet und Apple Pay.
Zunächst unterstützt Vipps Terminals, die BankAxept-Karten akzeptieren, was über 90 Prozent der Zahlungsterminals in Norwegen abdeckt. In den kommenden Monaten plant das Unternehmen, die Unterstützung auf Visa- und Mastercard-Karten auszuweiten. Dies würde weltweite Zahlungsmöglichkeiten vor dem Sommer 2025 ermöglichen.
Wettbewerb drängt Apple zur Öffnung
Die Öffnung der NFC-Schnittstelle durch Apple ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen von Wettbewerbshütern und Finanzdienstleistern. Rune Garborg, CEO von Vipps MobilePay, bringt die Bedeutung dieses Schritts auf den Punkt: "Wir haben jahrelang dafür gekämpft, auf Augenhöhe mit Apple konkurrieren zu können, und es fühlt sich fast surreal an, endlich unsere eigene Lösung auf den Markt bringen zu können."
Die Auswirkungen dieser Entwicklung reichen weit über Norwegen hinaus. Vipps MobilePay, entstanden aus einer Fusion von Vipps aus Norwegen und MobilePay aus Dänemark, plant bereits die Ausweitung des Tap-to-Pay-Dienstes auf Dänemark, Finnland und Schweden im Jahr 2025. Dies könnte den Weg für ähnliche Implementierungen durch andere Zahlungsanbieter in ganz Europa ebnen.
Mehr Wahlfreiheit und Innovation für Verbraucher
Für Verbraucher und Händler bedeutet diese Öffnung mehr Wahlmöglichkeiten und potenziell niedrigere Gebühren durch verstärkten Wettbewerb. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Nutzerverhalten entwickeln wird und ob die neuen Anbieter in der Lage sein werden, die hohen Sicherheits- und Benutzerfreundlichkeitsstandards von Apple Pay zu erreichen oder gar zu übertreffen.
NFC steht für Near Field Communication. Es ist eine Technologie zur kontaktlosen Datenübertragung über kurze Distanzen. Im Bereich mobiler Zahlungen ermöglicht NFC das Bezahlen durch einfaches Annähern des Smartphones an ein Lesegerät.
Die Öffnung der NFC-Technologie durch Apple markiert einen Wendepunkt in der mobilen Zahlungslandschaft. Sie zeigt, dass selbst Tech-Giganten wie Apple bereit sind, ihre geschlossenen Ökosysteme zu öffnen, wenn der regulatorische Druck groß genug ist. Für Nutzer von iPhones bedeutet dies mehr Freiheit bei der Wahl ihres bevorzugten Zahlungsdienstes und möglicherweise innovative neue Funktionen von Drittanbietern.
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Mehr Freiheit, oder noch mehr Durcheinander:
„Sorry, keine Kreditkarten, nur Girokarte…“
jeder köchelt sein individuelles Süppchen
Ich bin mit Apple Pay absolut zufrieden.
Es ärgert mich einzig das ich am iPhone keine Kartenzahlungen entgegennehmen kann. (Österreich)
Dafür musste ich mir extra zusätzlich ein billiges Android-Gerät zulegen
Geht aber doch: Mit der Sparkassen App POS.
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