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Apple lockert App Store-Richtlinien für Musik-Streaming und Spiele-Emulatoren

Apple hat seine App-Store-Richtlinien aktualisiert und erlaubt nun Musik-Streaming-Apps in der Europäischen Union, Nutzer auf externe Websites umzuleiten, und erlaubt Spiele-Emulatoren auf seinen Plattformen weltweit. 

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Im Rahmen der neuen "Music Streaming Services Entitlements" können iOS-Apps, die in der EU vertrieben werden, nun Links, wie z. B. "Kaufen"-Buttons, enthalten, die Nutzer auf externe Websites weiterleiten. Musik-Streaming-Apps können auch die E-Mail-Adressen der Nutzer anfordern, um ihnen Links für den Kauf digitaler Musik oder Dienstleistungen über die Website des Entwicklers zu senden.

Diese Änderung ist eine direkte Reaktion auf das Urteil der EU-Kommission gegen Apple, das seine Marktposition missbraucht und im App Store wettbewerbswidrige Regeln gegen die Wettbewerber von Apple Music aufgestellt hat. Die neue Richtlinie gilt nur für Apps, die in der EU vertrieben werden.

Spiele-Emulatoren geben ihr Debüt

In einem weiteren Schritt erlaubt Apple nun Entwicklern weltweit, Spiele-Emulatoren zu erstellen und im App Store zu vertreiben. Dies stellt eine deutliche Abkehr von der langjährigen Politik des Unternehmens gegen Emulator-Software dar.

Entwickler haben lange nach Wegen gesucht, um Spiele-Emulatoren an iOS-Nutzer zu vertreiben, wobei sie oft Apples Prüfverfahren umgingen, indem sie ihre Apps tarnten, beispielsweise als harmlose Wetter-Apps. In den aktualisierten App Store-Richtlinien ist es nun ausdrücklich erlaubt, dass Emulator-Apps für Retro-Spielkonsolen Spiele zum Download anbieten.

Verantwortung der Entwickler und mögliche Herausforderungen

Auch wenn die Einführung von Spiele-Emulatoren toll ist betont Apple, dass die Entwickler dafür verantwortlich sind, dass alle in ihren Apps angebotene Software den Richtlinien des App Store und den geltenden Gesetzen entspricht. Dies wirft die Frage auf, ob jeder Entwickler einen Spiele-Emulator veröffentlichen kann oder ob dieses Privileg auf Unternehmen beschränkt ist, die die Rechte an den vertriebenen Spielen besitzen - in vielen Fällen gilt der Urheberrechtsschutz auch noch bei uralten Konsolenspielen.

Apples Entscheidung, gegen die jüngsten EU-Entscheidungen Berufung einzulegen, deutet darauf hin, dass das Unternehmen weitere kostspielige Geldstrafen befürchtet. Da die EU-Kommission mit den Änderungen im App Store unzufrieden ist, ist es wahrscheinlich, dass weitere bedeutende Änderungen anstehen.

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