Apple konnte einen wichtigen Sieg vor Gericht erringen. Das US-Berufungsgericht für den Neunten Gerichtsbezirk hat eine Sammelklage gegen den Tech-Giganten abgewiesen, die sich um den kostenlosen 5-GB-Speicherplatz bei iCloud drehte.
- US-Berufungsgericht weist Sammelklage gegen Apple ab
- Vorwurf: Apple locke Nutzer in teure iCloud-Abos
- Gericht: Kläger konnten Täuschung nicht nachweisen
Apple unterstellt: Kunden gezielt in die Kostenfalle gelockt?
Die Kläger hatten Apple vorgeworfen, Kunden absichtlich in die Irre zu führen. Sie argumentierten, dass Apple Nutzer zum Kauf von iCloud-fähigen Geräten verleite, indem der Konzern suggeriere, man könne die Speichernutzung leicht unter dem kostenlosen 5-GB-Limit halten. In Wirklichkeit, so die Kläger, würden Nutzer dieses Limit schnell überschreiten und seien dann gezwungen, zunehmend teure iCloud-Speicherpläne zu kaufen.
Gericht: Kunden behalten die Wahlfreiheit
Das Gericht sah die Vorwürfe der Kläger jedoch als nicht stichhaltig an. In der Urteilsbegründung heißt es, die Kläger hätten nicht nachweisen können, dass es "praktisch unmöglich" sei, den Speicherverbrauch zu reduzieren oder dass sie zwangsläufig für iCloud-Speicher bezahlen müssten. Tatsächlich nutzten zwei der namentlich genannten Kläger noch immer das kostenlose 5-GB-Kontingent.
Die Richter betonten zudem, dass Kunden jederzeit die Option hätten, iCloud komplett abzuschalten. Diese Wahlfreiheit der Nutzer war offenbar ein wichtiger Punkt in der Argumentation des Gerichts.
Für Apple ist dieses Urteil ein bedeutender Erfolg. Der Konzern hatte stets argumentiert, seine iCloud-Praktiken seien nicht wettbewerbswidrig. Das Gericht hat diese Position nun gestärkt. Dennoch steht Apple in Bezug auf iCloud weiterhin unter Druck. In Großbritannien läuft aktuell eine Klage der Verbraucherorganisation Which?, die Apple vorwirft, 40 Millionen britische Kunden in den iCloud-Dienst zu "locken".
Kritik an 5-GB-Grenze bleibt bestehen
Trotz des Sieges vor Gericht bleibt die Kritik am kostenlosen 5-GB-Speicherplatz bestehen. Viele Nutzer und Experten halten dieses Kontingent für zu gering, besonders angesichts der steigenden Datenmengen durch hochauflösende Fotos und Videos. Apple hat das kostenlose Limit seit der Einführung von iCloud im Jahr 2011 nicht erhöht, was immer wieder für Diskussionen sorgt.
Für Apple-Nutzer bedeutet das Urteil, dass sich an der bestehenden Praxis vorerst nichts ändern wird. Wer mehr als 5 GB iCloud-Speicher benötigt, muss weiterhin für zusätzlichen Platz bezahlen. Die Preise reichen in den USA von 0,99 Euro pro Monat für 50 GB bis zu 59,99 Euro monatlich für 12 TB.
Eine Sammelklage ist ein Gerichtsverfahren, bei dem eine große Gruppe von Klägern gemeinsam gegen einen Beklagten vorgeht. Sie wird oft bei Verbraucherschutzfällen eingesetzt, um die Interessen vieler Betroffener effizient zu vertreten. Ein erfolgreicher Ausgang kann zu Entschädigungen für alle Gruppenmitglieder führen.
Experten raten Nutzern, ihren iCloud-Speicher regelmäßig zu überprüfen und nicht benötigte Daten zu löschen oder auf externe Speichermedien zu verschieben. Alternativ können auch Dienste von Drittanbietern wie Google Drive oder Dropbox in Betracht gezogen werden, auch wenn diese nicht so tief in das Apple-Ökosystem integriert sind wie iCloud.
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