Apple-Fernbedienung soll einen Fingerabdrucksensor bekommen

Apple will eine Fernbedienung patentieren, die ihren Benutzer mit einem biometrischen Sensor erkennt. Das soll deutlich bequemer sein, als ein Passwort einzutippen. Doch was lässt sich mit einer Fernbedienung anstellen, die weiß, wer sie in der Hand hält?

Apple wird in seinem Patentantrag recht konkret: Die Lieblingssender des Nutzers könnten so im Fernseher oder in der Settop-Box besonders leicht erreichbar sein – oder die Lieblingsplaylisten abgerufen werden. Das wäre vor allem in Mehrpersonenhaushalten eine gute Idee. Das System würde jedoch seine Grenzen finden, wenn gleich mehrere Personen vor dem Fernseher sitzen – wessen Profil ist dann ausschlaggebend? Der Zugriff auf die Fernbedienung wird dann gegebenenfalls noch mehr zum Herrschaftsinstrument.

Apple will mit der individualisierten Fernbedienung aber nicht nur die Fernseher-Steuerung erleichtern. Vielmehr geht es auch um die Heimautomation, die in Zukunft ja durch Homekit erfolgen soll, wenn es nach dem Willen von Apple geht. Die Zentrale wird die Settop-Box Apple TV sein, wie mittlerweile offiziell verlautet wurde.

Hier könnte eine Fernbedienung, die ihren Benutzer über einen Fingerabdrucksensor (oder über eine Sprach- oder Iriserkennung) identifiziert, noch nützlicher sein. So ließe sich die präferierte Heizungseinstellung, die Lichtjustierung und viele andere Einstellungen des Raums oder gar der Wohnung oder des Hauses verändern. Auch Sicherheitsfunktionen wie das Ausschalten der Alarmanlage bei einem Fehlalarm oder das Aktivieren der Anlage ließen sich mit einem Fingerabdruck gut absichern. Das System beherrscht Apple durch Touch ID mittlerweile, auch wenn sich der Fingerabdrucksensor nach wie vor durch eine Kopie des Abdrucks überlisten lässt. Doch für Standardanwendungen reicht das Sicherheitsniveau vermutlich aus.

Apple hat den Patentantrag 20150205623 schon im Januar 2014 eingereicht. Er wurde vom US-Patent- und Markenamt erst jetzt veröffentlicht. Ob Apple eine derartige Fernbedienung wirklich baut, ist allein durch das Einreichen eines Patentantrags nicht vorhersagbar.