EU-Kommission rügt Apple

Apple drohen erhebliche Strafen wegen DMA-Verstößen in Europa

Apple steht wegen möglicher Verstöße gegen den Digital Markets Act (DMA) in Europa unter erheblichem Druck. Margrethe Vestager, EU-Wettbewerbskommissarin, erklärte in einem Interview mit CNBC, dass Apple vor „sehr ernsten“ Problemen in Bezug auf die Einhaltung der DMA-Vorgaben stehe.

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Die Europäische Kommission leitete im März eine Untersuchung gegen Apple ein. Ziel ist es, festzustellen, ob Änderungen im EU-App-Marktplatz von Apple den DMA-Vorschriften entsprechen. Der DMA verlangt, dass Apple Entwicklern die Möglichkeit bietet, Apps auch außerhalb des App Stores zu vertreiben und dies ohne zusätzliche Gebühren. Zwar hat Apple mit iOS 17.4 Unterstützung für alternative App-Marktplätze implementiert, erhebt jedoch nach den ersten 1 Million jährlichen Downloads eine Gebühr von 0,50 Euro pro Download.

Quickread: Auf einen Blick
  • Apple kämpft mit der Einhaltung des Digital Markets Act (DMA) in Europa.
  • Die EU-Kommission untersucht, ob Apple Richtlinien nicht erfüllt.
  • Mögliche Strafen könnten bis zu fünf Prozent des globalen Umsatzes betragen.

Vestager äußerte Zweifel daran, dass die Änderungen seitens Apple ausreichen, um die DMA-Richtlinien zu erfüllen. „Wir haben eine Reihe von Problemen mit Apple, und ich finde sie sehr ernst“, sagte sie. Sie zeigte sich überrascht über diese Entwicklungen und betonte, dass die Regeln des DMA streng angewendet würden, wie bei jedem anderen Unternehmen auch.

Die Europäische Kommission plane, die Ergebnisse ihrer Untersuchung „hoffentlich bald“ zu veröffentlichen. Sollten dabei Verstöße von Apple festgestellt werden, können erheblichen Strafen für den Konzern entstehen. Diese könnten bis zu fünf Prozent des durchschnittlichen täglichen weltweiten Umsatzes betragen, was mehr als eine Milliarde US-Dollar ausmachen könnte.

Vergangene Woche berichtete die Financial Times, dass die Europäische Kommission Apple beschuldigen könnte, gegen den Digital Markets Act zu verstoßen. Sie sei der Ansicht, dass Apple seiner Verpflichtung nicht nachkommt, Entwicklern die Möglichkeit zu geben, Nutzer keine zusätzlichen Gebühren außerhalb des ‌App Stores zu berechnen.

Apple hat jedoch noch Zeit, Änderungen an iOS vorzunehmen, bevor die Regulierungsbehörden Maßnahmen ankündigen. Die Europäische Kommission wird voraussichtlich in den „kommenden Wochen“ eine entsprechende Ankündigung machen.

Digital Markets Act erklärt!

Der Digital Markets Act (DMA) ist eine EU-Verordnung, die faire Wettbewerbsbedingungen in digitalen Märkten schaffen soll. Er fordert unter anderem, dass große Plattformen wie der App Store Entwicklern alternative Vertriebsmöglichkeiten ohne zusätzliche Gebühren bieten.

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Die EU hat es bisher stehts verstanden, Qualität zugunsten von Lobbyinteressen abzuschaffen!
Ich warte dann mal auf die Blinki-blinki Werbung in allen Apps wie in Android üblich!

Die EU wendet sich mit dem DMA doch explizit gegen Lobbyismus und Monopolisierung. Zudem geht es doch nicht um die Öffnung von Apps für Werbung (die ich auch höchst selten in guten Android-Apps sehe).

Ich empfehle unser Interview mit Dr. Frank Remmertz zum Thema:
- https://www.maclife.de/news/dr-frank-remmertz-sicherheit-kein-selbstzweck-mac-life-100123429.html

Wegen diesem Gesetz müssen wir Apple User wohl auf die KI-Funktionen der nächsten OS-Versionen (ios, pados) verzichten.
Danke, Europa!

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