Die australischen Steuerbehörden stellen "Steuervermeider" öffentlich an den Pranger. Ab einem Mindestumsatz von 100 Millionen australischen Dollar werden die Unternehmen in die Liste aufgenommen. Dort soll man nachlesen können, welches Unternehmen hohe Steuern, - aufgrund von Tricks - wenig Steuern oder überhaupt keine Steuern zahlt.
In der zweiten Kategorie befindet sich unser aller Lieblingsunternehmen Apple. Während zwar 6,1 Milliarden australische Dollar Umsatz generiert werden konnten, musste das Unternehmen nur 74 Millionen australische Dollar Steuern zahlen. Dies scheint angesichts einer Steuer von 30 Prozent natürlich deutlich zu wenig, aber Apple hat über diverse Steuerschlupflöcher den zu versteuernden Gewinn auf lediglich 247 Millionen australische Dollar reduzieren können.
Damit ist Apple selbstredend nicht alleine. Auch Google, Hilton, Boeing, Honda und Ford gelten als Steuervermeider - nicht Steuersünder. Dieser Unterschied ist wichtig. Alle Unternehmen nutzen lediglich die Schlupflöcher aus, die die Landesgesetze zulassen und sind somit legal. Ob das Anprangern der Unternehmen der richtige Schritt ist, bleibt natürlich fraglich, da jeder weitestgehend Steuern vermeiden würde, solange dies das Gesetz zulässt. Die australische Regierung sollte sich daher eher auf die Schließung der Lücken konzentrieren, denn dies würde mehrere Miliarden australischer Dollar in die Kassen spülen - frei nach dem Motto: selbst handeln anstatt nur zu kritisieren.
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Die Finanzbehörden und Regierungen sind doch alle selbst schuld. Einfache Steuergesetze ohne Lücken und Ausnahmen und fertig ist es. Ansonsten ist Australien keineswegs besser als Griechenland oder Deutschland oder sonst wer. Da brauchen sie nicht mit Fingern auf Apple und andere zu zeigen. Zeigen müssen sie auf sich selbst.
Müsste man doch eigentlich als Lob sehen, jede Privatperson versucht doch auch Steuern zu vermeiden, solange es legal ist.