Neues Kundenbindungsprogramm

Amazons kostenlose Visa-Kreditkarte: Ein Schnäppchen?

Amazon bietet allen Prime-Kunden eine kostenlose Visa-Karte an. Wer bei Amazon oder an anderer Stelle damit einkauft, erhält Bonuspunkte, die auf Käufe bei Amazon angerechnet werden. Doch lohnt sich die Karte für jeden Prime-Kunden? Wir haben uns die AGB einmal angesehen.

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Keine Frage: Kostenlose Kreditkarten gibt es auch von anderen Anbietern, doch Amazons Marktmacht sorgt dafür, dass das neueste Angebot viele Kunden bekommen wird. Alle Prime-Kunden können ab sofort eine Visa-Kreditkarte über Amazon beziehen. Eine Jahresgebühr jenseits des normalen Prime-Abos entfällt. Und das nicht nur im laufenden Jahr sondern für unbegrenzte Zeit. Wer schon jetzt eine Amazon-Kreditkarte hatte, erhält die Jahresgebühr übrigens zurück.

Wer die Prime-Karte neu bestellt, erhält 70 Euro Guthaben darauf, das bei der ersten Abrechnung dem Kunden gut geschrieben wird.

Wer mit der Kreditkarte bei Amazon kauft, erhält 3 Prozent gut geschrieben. Und damit nicht genug - bei Einkäufen mit der Karte außerhalb von Amazon gibt es 0,5 Prozent. Diese Boni werden als Rabatt bei den nächsten Einkäufen bei Amazon abgezogen.

Jeder Kunde erhält erst einmal einen Verfügungsrahmen von 200 Euro auf der Karte, der dann je nach Bonität aufgestockt wird. Die Karte kommt per Post, wobei sich der Empfänger identifizieren muss, wie beim Handykauf.

Voraussetzung für die Amazon-Visa-Karte ist ein Prime-Abo, das jährlich 69 Euro kostet und auch noch den Premium-Versand ohne Zusatzgebühren und die Teilnahme an Amazon Prime Now in manchen Städten beinhaltet. Dazu gehört auch der Zugang zu Prime Video, Prime Music und die Kindle-Leihbücherei sowie dem Cloudspeicher Prime Foto. Bei manchen Verkaufsaktionen können zudem nur Prime-Kunden zuschlagen.

Aber wo ist der Haken?

Dazu haben wir einen Blick in das Preis- und Leistungsverzeichnis von Amazons Kooperationspartner LBB (Landesbank Berlin) geworfen. Wer mit der Karte Geld vom Automaten abheben will, zahlt hohe Gebühren: Im Inland 3 Prozent der abgehobenen Summe, aber mindestens 7,50 Euro, im Ausland 3 Prozent, aber mindestens 5 Euro. Bei Nicht-Euro-Währungen wird zudem ein Auslandseinsatzentgelt von 1,75 Prozent verlangt. Und damit nicht genug. Die Bargeld-Auszahlungsgrenzen liegen bei monatlich 1.000 Euro im Inland und 2.000 Euro im Ausland. Natürlich kann man auf die Kreditkarte auch Geld überweisen, um sich nicht mit Abhebegebühren herumschlagen zu müssen. Im Nicht-Euro-Ausland fallen aber auch bei normalen Käufen 1,75 Prozent des Umsatzes an Gebühren an. Der effektive Jahreszins bei Teilzahlungen liegt bei stolzen 14,98 Prozent, wobei die Mindestrückzahlung 10 Prozent des monatlichen Gesamtrechnungsbetrages, jedoch nicht weniger als 50 Euro pro Monat betragen darf.

Wer also nur im Inland mit der Visa-Karte von Amazon einkaufen will und damit einen großen Bogen um Geldautomaten macht, der kann die Karte problemlos nutzen. Wer sie wie eine normale Kreditkarte auch im Ausland einsetzen und eventuell auch noch Geld damit abheben will oder Teilzahlungen vereinbaren will, sollte sich vorher bei Preisvergleichsportalen erkundigen.

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Österreich ist wieder mal außen vor[Grimacing Face]

Schön verpackte Werbung

Unsinn!
Wenn es Werbung wäre, würde nicht auf die Nachteile eingegangen, was aber der Fall ist. Also nicht immer gleich reflexartig Berichte über Produkte als Werbung brandmarken, nur weil man eine persönliche Abneigung gegen das Unternehmen hat.

Und was ist wenn man Amazon Prime mal kündigen möchte?
Wie sieht die Welt dann aus?

Dann wird ab dem Tag, wo die Prime-Mitgliedschaft endet, die Jahresgebühr fällig. Oder man gibt gleich die Kreditkarte mit ab.

Barclaycard Visa :-)

Hallo Zusammen,

Danke für den recht guten Artikel.

Nun aber mal grundlegend zum Thema Kreditkarte:

Eine Kreditkarte ist NICHT zur Bargeldversorgung (in der BRD) gedacht. Und bitte kein Shitstorm: ich rede von einer Kreditkarte, einer Echten, so mit einmal Abbuchung im Monat. Diba zB ist zwar eine VISA, jedoch Debitcard!

Für Cash gibt es die klassische Girocard („ec-Karte“). Und da kostet Abheben garnichts (bei der eigene Bank)! Im Zweifel kauft bei Rewe am Wochenende ein und nehmt Cash noch mit.

Die Amazon Visa ist ein Goodie für Prime-Kunden - und schon immer gewesen. Im Hintergrund steht die Landesbank Berlin. Also ein seriöses Institut.

Das die LBB bei der Karte auf einen Jahrespreis für Primer verzichtet, ist wirklich günstig.

Vorallem da die Gesamtsumme am Ende des Monats in Einem abgebucht wird. Keine voreingestellte Ratenzahlung mit 15%Zinsen; keine manuelle Überweisung zum Ausgleich nötig. Usw usw.

Es gibt maximal zwei oder drei Anbieter, die das „kostenlos“ auch leisten. Mehr nicht. „Kostenlose Kreditkarte“ kann sich kein Institut mehr leisten... die Zeiten sind vorbei...

Als Zweitkarte zum Gehaltsgiro für einen ganz durchschnittlichen Verbraucher ist sie selbst mit dem Jahrespreis von knapp 20€ für Nicht-Amazon Primer vollkommen in Ordnung.

Ich nutze sie als (Zweit-)Kreditkarte die nur online verwendet wird. Bei Amazon oder in anderen Shops.

Und zum Schluss nochmal: Finger weg vom Barabheben mit einer Kreditkarte. Kostet nur unnötig und treibt die Leute in den Ruin auf mittlere Sicht...

Naja, ganz umsonst aus Wohltätigkeit wird die LBB das nun auch nicht machen. Die erhoffen sich doch zumindest von einem Teil der Karteninhaber ein Anschlussgeschäft oder werden von amazon irgendwie bezahlt (sicherlich mit einem Teil der 89,00 Prime-Euro).

Manche Kreditkarten sind aber mit den richtigen Einstellungen wirklich kostenlos und mich hat es bei der Barclay ein Anruf gekostet und die Zahlungsfunktion war auf monatliche Abrechnung und Einzug in einer Gesamtsumme dauerhaft umgestellt. Klar, es war anders vorbelegt, aber ich muss das ja nicht mitmachen.

Naja, zum Thema 'wie finanziert sich die arme Bank': bei jeder Transaktion (=Zahlung/Kauf) gibt es ein Entgelt, das der Händler an die Kreditkartenorganisation (MasterCard, VISA...) bezahlt (1-4% von Umsatz). Davon bekommt die Bank, die die Karte ausstellt, etwas ab (etwa 0,9% vom Umsatz). Der Karteninhaber bekommt davon nichts mit. Außer vielleicht ein paar 'Bonuspunkte', die er (wie auch bei Amazon Visa) irgendwo einlösen kann. Eine eventuelle Jahresgebühr ist dagegen nur ein Sockelbetrag für diejenigen Fälle, die die Karte nicht ausreichend nutzen. Das ist auch der Grund, warum manche Karten erst ab einem gewissen Mindestumsatz pro Jahr kostenfrei ausgegeben werden. Also, fleißig Umsatz mit der Karte machen, Bonuspunkte sammeln, und den Berliner Landesbankern ihre Arbeitsplätze sichern. Da es meistens keinen Rabatt für andere Zahlungen als Kreditkarte gibt, bezahlt ihr mit dem Transaktionsentgelt die Bank statt den Händler. Der ist nämlich derjenige, der das Ganze eigentlich bezahlt.

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