Alternative zu AirPort: Linksys Velop jetzt auch als günstigere Dual-Band-Variante [Update]
Es hat sich von langer Hand angekündigt. Schon vor anderthalb Jahren gab es Berichte der Agentur Bloomberg, darüber dass Apple seine AirPort-Abteilung intern auflöst. Ende April 2018 zieht das Unternehmen aus Cupertino dann offiziell den Stecker. Das Unternehmen verkauft nur noch Restbestände ab, produziert aber keine neuen AirPort-Produkte mehr. Es schlägt aber auch Alternativen vor. Zu diesen Alternativen gehören die Produkte aus der Velop-Serie von Linksys. Diese sind außerdem die einzigen, die Apple über seinen eigenen Apple Store vertreibt. Schon bald kommen günstigere Dual-Band-Modell in den Handel, die wir Ihnen etwas näher vorstellen möchten.
Schon jetzt: Linksys Velop: Mesh-WLAN-System (AC2200)
Bereits 2017 veröffentlichte Linksys Tri-Band-Modelle der Velop-Serie. Diese rechteckigen Geräte sind insgesamt relativ überschaubar in den Ausmaßen. Sie fallen daher kaum auf, wenn man sie zu Büchern ins Regal stellt oder anderswo einsortiert.
Die Geräte bieten viele der Funktionen, die auch Apples AirPort-Produkte beherrschten. Die Bezeichnung AC2200 kommt in der Form zustande, da die Geräte mit mehreren Antennen für den gleichzeitigen Empfang und das Senden von Daten ausgestattet sind. Die Rechnung geht wie folgt: Es wird im 2,4-GHz-Netz mit bis zu 400 MBit pro Sekunde gefunkt und zusätzlich mit weiteren Modulen zweimal im 5-GHz-Netz mit je maximal 867 MBit pro Sekunde. 400 + 867 + 867 sind 2.134 MBit pro Sekunde (also beinahe 2.200), die das Gerät maximal an Datendurchsatz erzielen kann.
Linksys verkauft wahlweise ein, zwei oder drei Geräte im Paket, auch über den Apple Store. Den günstigsten Preis erfragen Sie am besten über eine Preissuchmaschine.
Was bedeutet Mesh?
Mesh ist Englisch und bedeutet „Gitter“. Tatsächlich spannen die Velop-Geräte (oder auch andere Produkte) ein „WLAN-Gitter“ auf. Sie richten ein Produkt ein, das beispielsweise die Internet-Verbindung aufbaut oder auch einfach nur von Ihrer Fritz-Box durchgeschleift bekommt. In der Folge können Sie dann die übrigen „Velops“ hinzufügen, die automatisch ebenfalls das Internet in Ihrem Umkreis verbreiten. Auf diese Weise können Sie in einem Haus über Stockwerke verteilt die WLAN-Verteilung verbessern. Oder sie können natürlich auch Geräte dazu verwenden, um selbst in der Garage oder dem Gartenhäuschen Zugriff aufs WLAN zu bekommen.
Der Vorteil bei einem Mesh-System ist vergleichbar mit demjenigen beim Roaming in Mobilfunknetzwerken. Wenn Sie beispielsweise aus dem Wohnzimmer im ersten Stock mit dem Smartphone auf den Dachboden laufen, um dort „Krempel“ für eBay-Kleinanzeigen abzufotografieren und einzustellen, dann bleibt die Verbindung die ganze Zeit über bestehen. Bei herkömmlichen Systemen würde die Anfrage keine Rückmeldung liefern. Doch bei Mesh-Systemen kommunizieren alle Teilnehmer (Geräte) miteinander und leiten die Anfrage dorthin, wo sie landen soll.
Mehr Geschwindigkeit und weniger Empfangsverlust
Was ebenfalls ein positiver Nebeneffekt von Mesh-Systemen ist: Die vorhandenen Ressourcen werden im Umkreis zusammengefasst. Die maximale Datenrate für die Übertragung im WLAN erhöht sich, sofern Sie das „Gitter strategisch aufspannen“.
Auch erhöhen die Systeme die Ausfallsicherheit. Sie kennen vielleicht das Problem, dass daheim Ihre Nachbarn ebenfalls die Standardkanäle für die Übertragung im 2,4- und 5-GHz-Netz verwenden. Je mehr Verkehr im Umkreis herrscht, desto schwieriger die Datenübertragung. Die Mesh-Geräte kommunizieren untereinander aber auf anderen Kanälen und sorgen so für ein insgesamt robusteres Netzwerk daheim.
Neue Dual-Band-Mesh-Router sind noch kompakter und günstiger
Nach der Beendigung der AirPort-Produkte durch Apple kündigte Linksys neue Velop-Produkte an. Diese sind noch kompakter in der Bauweise. Die Ausmaße betragen lediglich 78 mm x 78 mm x 140 mm. Ein Mesh-Knoten im Velop-System ist also kaum so breit wie eine 0,5 Liter PET-Flasche und nur circa zwei Drittel so hoch wie diese.
Die Produktbezeichnung lautet für den einzelnen Mesh-Router AC1300 (400 + 867 = 1.267 Mbit/s). Passend dazu heißt das Doppelpack AC2600 und das Paket mit drei Endgeräten AC3600. Bei der Kopplung eines dritten Gerätes geht über die Entfernungen etwas an Datenrate verloren, auch weil ein bisschen für die Koordination unter den Empfängern benötigt wird.
Linksys empfiehlt für Wohnungen oder Häuser mit zwei Zimmern einen AC1300. Wenn Sie Häuser mit drei bis vier Zimmern vollständig mit WLAN versorgen möchten, sollten Sie zum Zweierpack AC2600 greifen und bei Häusern mit vier bis fünf Zimmern zum AC3600 Dreierpack. Die Geräte sind natürlich auch kompatibel zu bereits vorhandenen Velop-Produkten.
Einrichten per App, Nutzung als Router oder Bridge oder beides
Sie können die Velop-Mesh-Router wahlweise als Router oder das Bridge verwenden, oder eben beide Funktionen in einem Nutzen. Letzteres geschieht meistens nur beim ersten Gerät, wenn Sie darüber bereits die Internetverbindung aufbauen. Die übrigen Knoten-Punkte benötigen dann keine Router-Funktionalität mehr und können sich ausschließlich auf die Weitergabe der Daten im Netzwerk konzentrieren.
Die Einrichtung der Geräte erfolgt per App. Es gibt eine solche für Android (4.4 aufwärts) oder iOS (8.0 oder neuer). Über die App können Sie außerdem den Zugang zum Netzwerk steuern. So können Sie beispielsweise entscheiden, mit welchem Knoten sich die Konsole oder der Smart-TV in der Regel verbinden soll.
Weitere Eckdaten, Preis und Verfügbarkeit
Das WLAN der Produkte wird per WPA 2 geschützt. Die Geräte verfügen über zwei Gigabit-LAN-Anschlüsse, einen 716 MHz schnellen Vierkernprozessor und je 256 MB Flash-Speicher und weitere 256 MB DDR3 Arbeitsspeicher.
Die Tri-Band-AC2200 sind bereits im Handel erhältlich und kosten circa 230 bis 240 Euro Straßenpreis. Das Dreierpack gibt es ab ungefähr 360 Euro, entsprechend fällt der Preis pro Stück.
Die neuen Dual-Band-Modelle sind günstiger. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt für ein Gerät bei 119,99 Euro, für das Zweierpack bei 219,99 Euro und für das Dreierpaket möchte Linksys 299,99 Euro. Verfügbar ist das Linksys Velop Dual-Band Mesh-WLAN-System ab Ende Mai 2018 und soll in allen großen Einzelhandels- und Online-Shops erhältlich sein.
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Warum schau ihr euch eigentlich nie das System von AVM an?...
Finde das ist eine weit aus angenehmere Alternative zu den aktuellen Mesh-Systemen von Devolo, D-Link usw.
Nutze es selber indem ich zu meiner Fritz-Box (vom DSL-Anbieter zur VErfügung gestellt, also musste nicht extra bezahlt werden) noch ein AVM!Powerline 1260E Set inkl. 1220Eund einen einzelnen Powerline 1260E in mein zu Hause integriert und somit eine perfekte Wlanabdeckung über alle 3 Etagen inkl. Garten erreichen können. Natürlioch wäre es auch mit günstigeren Repeatern von AVM günstiger gewesen aber ich wollte, dass sich das MESH-Netzwerk nicht über eine Repeaterfunktion aufbaut wodurch die Verbindung zum letzten Repeater auch langsamer wird, sondern es sollte sich über die einzelnen Access-Points aufbauen, welche die 1260E bieten. Alles in allem habe ich dadurch ein absolut zuverlässiges Netzwerk aufbauen können und man merkt absolut nichts davon wenn man zwischen den einzelnen Access-Points wechselt.
Das kommt auf die Architektur an. Ich habe jemandem schonmal ein System in der Form eingerichtet. Eine FritzBox 7490 und 2 Strom-WLAN-Netzwerker. Aber Mesh, das ja die neueren FritzBoxen auch beherrschen, ist nochmal was anderes. Es heißt auch nicht, weil wir jetzt über die Linksys-Produkte geschrieben haben, dass wir nicht in Zukunft auch eine Lösung von AVM vorstellen. Aber es lag halt nahe, da Apple die Geräte von sich aus als Alternative präsentierte.
Bin mit dem AmpliFi System von Ubiquiti mega zufrieden
Die Möglichkeit, einen Airport Express Router an einen Verstärker anschließen zu können, war eine super Idee von Apple. Gibt es dazu eine Alternative? Ich habe keine gefunden.
Also eine Möglichkeit wäre, indem Sie das Apple TV zweckentfremden. Ich weiß beim AirPort Express war‘s nen Klinkenstecker. Aber Sie könnten das Apple TV per HDMI an einen Receiver anschließen, weil ja über HDMI auch Audio mit übertragen wird. Dann könnten Sie Signale per AirPlay an das Apple TV anschließen. Das ATV dient ja auch als Hub für HomeKit-Geräte.
Je nachdem, mit welcher App Sie Musik hören, wäre auch ein Google Chromecast Audio eine Alternative. Der würde dank Klinkensteckers auch auf älteren Audiosystemen funktionieren.
Kann man mit einen Raspberry Pi machen.
Wie schauts denn mit Time-Capsule-Alternativen aus?
Bieten die Linksys oder andere Geräte die Möglichkeit zur bequemen vollautomat. Datensicherung auf eine angeschlossene Festplatte - also arbeiten sie problemlos mit Timemachine zusammen?
Die hier beschriebenen Geräte und viele andere haben keinen eigenen Speicher. Sie sind vor allem in erster Linie Netzwerk-Hardware. In das Netzwerk können Sie aber ohne Weiteres eine Festplatte einbringen. Das geht auch direkt an den Linksys-Routern über ein Netzwerk-Kabel. Allerdings haben nur sehr wenige externe Festplatten einen LAN-Anschluss. Wenn Sie aber beispielsweise ein NAS über einen Netzwerkanschluss an so ein Velop anschließen, können Sie dann auf dem NAS auch Time Machine Backups erstellen. An einer FritzBox gibt es auch USB-Anschlüsse. Doch die Datenübertragung zwischen externer Festplatte und USB-Anschluss ist dann halt ein Flaschenhals. Sie sollten wenn dann neuere FritzBoxen verwenden mit USB-3-Anschluss. Damit die Daten entsprechend schnell übertragen werden können.
für timemachine kannst du so ziemlich jede externe platte verwenden...
ich bin mit synology eigentlich ganz zufrieden