Bei Ratten

Also doch? Handy kann Krebs verursachen

Die US-Regierung hat eine Studie in Auftrag gegeben, um herauszufinden, ob Handy-Nutzung Krebs erzeugen kann. Tatsächlich fand die seriös durchgeführte Untersuchung heraus, dass prinzipiell zwei Arten von Krebs durch Handystrahlen erzeugt werden können. Einziges Problem: die Ergebnisse wurden im Laborversuch an Ratten erzeugt.

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Kann Handystrahlung Krebs auslösen? Geht es nach einer Studie, die von der US-Regierung in Auftrag gegeben wurde, dann können Zellwucherungen durch Handystrahlen entstehen. Die Studie nimmt für sich in Anspruch, hohen wissenschaftlichen Standards zu genügen. Trotzdem kann noch nicht nachgewiesen werden, dass Menschen durch die Handynutzung an Krebs erkranken können, denn in der Untersuchung wurden Wucherungen nur bei Ratten festgestellt.

Erzeugen Handystrahlen Krebs bei Ratten?

Die Forscher sprechen davon, dass angesichts der weltweit umfangreichen Smartphone-Nutzung die Ergebnisse der eigenen Studie „große Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit“ haben werden. Die Betonung muss allerdings auf dem Konjunktiv liegen. Denn die Akademiker haben bislang lediglich einen „schwachen“ Zusammenhang bei der „Bestrahlung von Ratten“ festgestellt.

Entsprechend sind die Schlagzeilen zwar garantiert, nicht aber die abschließende Beurteilung, ob Handystrahlen tatsächlich Krebs erzeugen können.

Hirn- und Herztumore durch Handystrahlung?

Der Versuchsaufbau hat vorgesehen 2.500 Ratten und Mäuse in zehnminütigen Intervallen Radiowellen auszusetzen, die denen von Mobiltelefonen gleichen. Die Nagetiere wurden täglich neun Stunden der Strahlung ausgesetzt. Als Resultat (PDF) wurden Wucherungen sowohl im Gehirn als auch am Herzmuskel der Nager festgestellt.

Während die neue Studie den Zusammenhang zwar nahelegt, sprechen weitere Studien eine andere Sprache. Handystrahlung sei nicht gefährlich für Menschen, erklärt Elisabeth Cardis und warnt vor Panikmache.

Die neue Studie - Überschrift hin oder her - lässt Smartphone-Nutzer mit einem unzureichenden Ergebnis zurück. Sofern sie nicht selbst Verschwörungstheoretiker sind, müssen sie noch eine ganze Weile ihre mobilen Telefongeräte verwenden, ehe ein abschließendes Urteil darüber gefällt werden wird. Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang zwischen Tumoren und Handynutzung. Doch im Detail gibt es bereits diverse Stolperfallen - zum Beispiel wurden andere Frequenzen verwendet, um Ratten (900 MHz) und Mäuse (1900 MHz) zu bestrahlen. Die finale Auswertung der Studie soll erst im kommenden Jahr veröffentlicht werden. Bis dahin kann mindestens jeder glauben, was er will.

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