Dezent abgeschaut

7 Features, die iOS 17 von Android geklaut hat

iOS 17 bereichert das iPhone mit einer Vielzahl neuer Möglichkeiten – von denen einige vielen Android-Nutzer:innen merkwürdig bekannt vorkommen. Wir beleuchten, wie sich Apple von Google kreativ inspirieren ließ.

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Das Ersinnen neuer Funktionen für mobile Betriebssysteme kann mitunter schweißtreibend sein. Wie schön, wenn der Mitbewerber gute Ideen hat. Das hat sich offenbar auch Apple gedacht und beim Funktionsumfang für iOS 17 recht ungeniert bei diversen Android-Versionen abgeschaut. Nutzer:innen des Google-Betriebssystems rieben sich bei der vergangenen Keynote zur diesjährigen Entwickler:innen-Messe WWDC daher teilweise ungläubig Augen und Ohren, kamen ihnen viele von Apples angepriesenen Neuheiten doch erstaunlich bekannt vor.

Und bevor nun alle Apple-Fans ob dieser vermeintlich dreisten Erkenntnis kollektiv durchdrehen: Ja, auch Google kupfert immer wieder und recht schamlos bei Apple ab – doch darum kümmern wir uns in einem zukünftigen Artikel.


Der Pixel Stand verwandelt ein Google Pixel 7 in ein Smartdisplay.
Der Pixel Stand verwandelt ein Google Pixel 7 in ein Smartdisplay. (Bild: Google)

Smartdisplay-Anzeige während des Ladens

Eine der augenfälligsten Kopien ist sicherlich der angekündigte „Standby“-Modus von iOS 17. Dieser verwandelt ein im Querformat ladendes iPhone 14 Pro in ein Smartdisplay, um wie ein Google Nest Hub oder ein Amazon Echo Show nützliche Informationen anzuzeigen – etwa die Uhrzeit, die Weckzeit und das Wetter, aber auch Fotos und Nachrichten.

Google bietet diese Möglichkeit schon länger an: So kannst du das aktuelle Pixel-7-Smartphone auf dem (79 Euro teuren) „Pixel Stand“ ablegen, um es während des Aufladens wie ein konfigurierbares Smartdisplay per Google Assistant zu bedienen. Allerdings ist diese Lösung proprietär – mit beliebigen Ständern funktioniert sie also nicht. Zudem ist sie mit anderen Android-Smartphones nicht verwendbar. Dafür bietet Apple den kommenden Standby-Modus erst einmal nur für das iPhone 14 Pro an.


Erst mal sehen, was Anrufer:innen zu sagen haben: Pixel-Nutzer:innen genießen diesen Luxus seit Jahren.
Erst mal sehen, was Anrufer:innen zu sagen haben: Pixel-Nutzer:innen genießen diesen Luxus seit Jahren. (Bild: Google)

Live Voicemail als Vorgeschmack eines Anrufs

Erkennst du eine Rufnummer nicht gleich? Befürchtest du einen nervigen Verkaufsanruf? Bist du gerade beschäftigt, aber das Telefon klingelt? Dann ist es praktisch, Anrufer:innen zunächst auf die Mailbox quatschen zu lassen. Apples bietet dafür die „Visual Voicemail“ an, die Anrufe nicht nur speichert, sondern auch einen Textmitschnitt generiert. Du kannst dann schnell erkennen, ob du die Nachricht auf der Mailbox anhören möchtest. Die mit iOS 17 angekündigte „Live Voicemail“-Funktion geht noch einen Schritt weiter und transkribiert den Anruf in Echtzeit. Du kannst also spontan entscheiden, den Anruf anzunehmen.

Besitzer:innen eines Pixel-Smartphones genießen diese Möglichkeit schon lange – genau gesagt seit 2019 mit der Einführung der Pixel-3-Serie. Der Google Assistant nimmt dabei den Anruf an, um nach weiteren Informationen zu fragen. Nun transkribiert die „Call Screen“-Funktion die Antwort des Anrufenden, damit du bei Interesse abnehmen kannst.

Zwar war Google schneller, das Nachziehen von Apple könnte das Pixel-Herstellungsunternehmen jedoch animieren, die Funktion auf mehr Android-Smartphones und in weitere Länder zu bringen. Es ist leider unbekannt, wann und ob Apples Voicemail-Features ihren Weg nach Deutschland finden.


Seit seiner Einführung im Jahr 2016 kann Google Duo vor dem Abnehmen ein Livebild des Anrufers anzeigen und einen Videoanruf annehmen – auch auf dem iPhone.
Seit seiner Einführung im Jahr 2016 kann Google Duo vor dem Abnehmen ein Livebild des Anrufers anzeigen und einen Videoanruf annehmen – auch auf dem iPhone. (Bild: Google)

FaceTime Voicemail für verpasste Videoanrufe

Es liegt ja auf der Hand: Auch für Videoanrufe sollte es eine Mailbox geben. Und die liefert Apple mit iOS 17 für sein Schweizer Videocall-Messer FaceTime nach: „FaceTime Voicemail“ gestattet die Aufzeichnung von Videobotschaften, wenn du den Anruf nicht entgegennehmen kannst.

Nutzer:innen der Google-Apps waren erheblich früher dran – auf Android-Smartphones wie auf dem iPhone: 2018 beherrschte die Videotelefonie-Lösung Duo bereits das Aufzeichnen von bis zu 30 Sekunden langen Videoanrufen. Google Duo ging im vergangenen Jahr in der Konferenzlösung Meet auf.


Ein gaaanz alter Hut für Google-Maps-Nutzer:innen: der Download von Offline-Karten.
Ein gaaanz alter Hut für Google-Maps-Nutzer:innen: der Download von Offline-Karten. (Bild: Google)

Nicht immer hast du Netz: Herunterladen von Karten

Dass Apples Karten-App bisher nicht das Herunterladen von Kartenmaterial gestattete, lässt so manche Google-Maps-Nutzende wohl sprachlos zurück. Immerhin führte Google diese Möglichkeit vor sage und schreibe elf Jahren ein – interessanterweise im selben Jahr, als Apple seinen eigenen Kartendienst vorstellte. Denn wer hat unterwegs schon immer durchgehend mobilen Netzzugang? Zugegeben, die echte Offline-Navigation von Google Maps folgte erst 2015 – aber auch das ist satte acht Jahre her.

Apples Adaption anno 2023 gleicht dem Original von Google aufs Haar: Du kannst also einen rechteckigen Bereich auswählen und zum Download bestimmen.

Auch die nun von Apple nachreichte Anzeige von Ladestationen für Elektrofahrzeuge kennen Maps-Nutzer:innen schon lange: Google führte diese Möglichkeit bereits 2019 ein.


Interaktive Widgets gibt es unter Android gefühlt seit … immer.
Interaktive Widgets gibt es unter Android gefühlt seit … immer.

Interaktive statt statische Widgets

Widgets waren die geheimen Stars der diesjährigen WWDC-Keynote. iOS 17 führt nun sogar interaktive Widgets ein. Android präsentierte diese bereits 2011. Sei's drum, in Zukunft können also auch iPhone-Nutzer:innen mit den kleinen App-Ablegern interagieren, um etwa die Wiedergabe von Streamingdiensten zu starten und zu stoppen oder Einträge zu einer To-do-Liste hinzuzufügen, ohne in der „Mutter-App“ zu landen.


Gboard ist die Standardtastatur für Android-Smartphones (auch wenn viele Anbieter eigene Lösungen bevorzugen)
Gboard ist die Standardtastatur für Android-Smartphones (auch wenn viele Anbieter eigene Lösungen bevorzugen) (Bild: Google)

Gboard weist der iPhone-Tastatur den Weg

Die Displaytastaturen von Smartphones sind wichtige, aber selten wertgeschätzte Gebrauchsartikel. Schön, dass Apple der iPhone-Tastatur während der diesjährigen WWDC-Eröffnung so viel Aufmerksamkeit widmete. In Wahrheit schließt sie jedoch nur zum Äquivalent aus Mountain View auf. Sprich: Das auf vielen Android-Smartphones vorinstallierte und auch auf dem iPhone nutzbare Gboard vermag schon länger per Künstlicher Intelligenz ganze Sätze im Text zu vervollständigen. Auch Fehler bei der Autokorrektur sind mit dem Gboard leicht auszubessern.


Nearby Share ersetzt Android Beam seit 2020. Es leistet als  Wi-Fi-Ad-hoc-Service im Grunde dasselbe wie AirDrop – allerdings nutzt es auch Bluetooth-Verbindungen und steht seit Neuestem auch für Windows 11 bereit.
Nearby Share ersetzt Android Beam seit 2020. Es leistet als Wi-Fi-Ad-hoc-Service im Grunde dasselbe wie AirDrop – allerdings nutzt es auch Bluetooth-Verbindungen und steht seit Neuestem auch für Windows 11 bereit. (Bild: Google)

NameDrop kommt, Android Beam geht

Es mutet fast ironisch an, dass einige Funktionen von iOS und Android quasi die Seiten wechseln – so geschehen mit Widgets auf dem Sperrbildschirm, die Android verbannte und Apple in iOS 16 integrierte. Mit der neuen NameDrop-Funktion ist es ähnlich: Die kommende Version des iPhone-Betriebssystems bietet damit eine Möglichkeit zum schnellen Austausch von Kontakten über kurze Distanzen per NFC-Verbindung. Du musst einfach nur zwei Apple-Geräte nebeneinander halten.

Klingt ungemein praktisch. Weshalb Google mit „Android Beam“ bereits eine ähnliche Funktion anbot – und zwar mit Android 4.0 im Jahr 2011. Allerdings fristete diese eher ein Schattendasein, weshalb sie ab Android 10 keinen Platz mehr fand.

Google setzt seitdem auf „Nearby Share“; eine Übertragungstechnik, die eine Bluetooth- oder WLAN-Verbindungen nutzt. Nearby Share imitiert somit Apples neun Jahre zuvor vorgestellte AirDrop-Technologie – womit sich der Kreis des dreisten Kopierens von Funktionen versöhnlich schließt.

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Pfuiideibel! Apple kann gar nix geklaut haben schon gar nicht bei Android! Apple ist nämlich der Vater:In aller Dinge. Und daher hat Apple jegliche Technologie erfunden und Apple ist einfach so cool und das beste was es gibt! Am tollsten finde ich das neue MacOS Sonoma das aussieht wie ein Windows XP mit Windows Vista Widgets und Windows 8 Designelementen. :)

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