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6 USB-Mikrofone im Test: Der gute Ton im Homeoffice

Neben einer hochauflösenden Webcam schafft ein gutes Mikrofon die Verbindung „zur Außenwelt“. Wir stellen dir sechs Modelle vor und sagen dir, wie du die Akustik zu Hause noch weiter verbesserst.

Von   Uhr

Mit Mikrofonen ist es ja so eine Sache: Wie wir uns anhören, hören wir nicht selbst. Vielmehr konfrontieren wir unser Gegenüber in einem Videochat mit dem mal mehr, mal weniger guten Klang, ohne uns wirklich bewusst zu sein, wie wir wirklich „rüberkommen“.

Um dir Klarheit zu verschaffen, könntest du diesen Artikel zunächst mit einem Selbstversuch beginnen: Starte auf deinem Mac ein einfaches Audioaufnahmeprogramm. Fällt dir keines ein, nimm einfach Apples Standard-App, den QuickTime Player, um deine Stimme mit dem internen Mikrofon aufzuzeichnen. Spiele die Aufnahme dann ab. Gefällt dir der Klang? Wenn ja, blättere weiter zum nächsten Artikel. Wenn nein: Hier bist du richtig!

Aber hat mein MacBook nicht schon ein Mikro?

Zugegeben, die Mikrofonausstattung moderner Laptops ist im Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Notwendigkeit von Zoom-Konferenzen klar besser geworden – zumindest, wenn sie hochwertiger und -preisiger sind als das „Gerät von der Stange“. Aktuelle MacBooks verwenden etwa ein Ringsystem aus drei Mikrofonen. Die verwendete Beamforming-Technologie sorgt für eine Ausrichtung auf die Stimme. Und tatsächlich: Steht bei dir nur alle paar Wochen eine Videokonferenz mit Kolleginnen und Kollegen oder der „Gewissensanruf“ bei deinen Eltern an, mag die Qualität der Apple-Mikrofone vollends ausreichen.

Diese Aussage trifft auch auf die beliebten In-Ear-Kopfhörer zu. Höherklassige Modelle fokussieren sich ebenfalls mithilfe von Beamforming-Mikrofonen auf die Stimme ihres Trägers. Zwei davon arbeiten etwa in der neuen vierten AirPods-Generation – in der Apple-Welt quasi das Synonym für True-Wireless-Kopfhörer.

Oder hast du dir eine hochpreisige Webcam zugelegt, um in Videokonferenzen zu glänzen? Dann stehen die Chancen gut, dass auch diese recht brauchbare Mikrofone beherbergt, die für gelegentliche Gesprächsrunden eventuell bereits langen.

Eine lohnenswerte Investition

Wer jedoch häufiger oder regelmäßig beruflich in virtuellen Gesprächsrunden unterwegs ist, sollte zweimal nachdenken. Denn ein USB-Mikrofon birgt Vorteile. Der erste liegt auf der Hand: Aufgrund der externen Ausführung kannst du es frei und damit näher an deinem Mund platzieren. Das führt zu einem stärkeren Signal und weniger Raumklang. Deine Stimme wirkt voller – Profis sprechen vom Nahbesprechungseffekt.

Dedizierte USB-Mikrofone verfügen zudem über größere Membranen sowie eine hochwertigere Elektronik, die einen breiteren Frequenzgang und eine bessere Empfindlichkeit bieten. Dies führt zu einem natürlicheren und detaillierteren Klang. Mikrofone in Kopfhörern oder Laptops können hier nicht mithalten – denn die Herausforderung ist genau umgekehrt: Sie sollen möglichst wenig Platz einnehmen und unsichtbar in kleinen Ohrstöpseln oder hinter der Notebook-Tastatur verschwinden.

Außerdem bieten die meisten USB-Mikrofone zahlreiche Zusatzfunktionen: Dazu zählt etwa ein Verstärkungsregler, ein Kopfhöreranschluss für ein latenzfreies Mithören oder sogar eine digitale Signalverarbeitung zur Klangverbesserung. Diese Möglichkeiten liefern dir mehr Kontrolle über die Aufnahme und können die Audioqualität weiter verbessern.

Die optimale Anordnung – leider ist sie im Homeoffice nur selten zu gestalten.
Die optimale Anordnung – leider ist sie im Homeoffice nur selten zu gestalten. (Bild: Røde)
Tipps zur Aufstellung

Eigentlich ist es ja ganz einfach: Platziere dein Mikrofon vor dir in einem Abstand von 15 bis 30 Zentimetern. Allerdings geht diese Faustregel am Alltag vieler Nutzenden vorbei. Denn bei Videokonferenzen steht dort häufig schon das MacBook mit seiner Videokamera. Zudem ist das Mikrofon auf seinem Tischstativ nicht auf Augenhöhe mit dem Mund.

Platzierst du es also neben deinem Computer, solltest du es dir zuneigen, damit es möglichst viele Signalanteile von deinem Mund und nicht von deinem Brustkorb aufnimmt. Außerdem verringerst du so die Schallreflexionen von deinem Schreibtisch, der dann quasi im toten Winkel deines Nierenmikrofons liegt.

Steht dein Tisch direkt an der Wand, solltest du erwägen, das Mikrofon auf seinem Tischstativ etwas höher, im Idealfall auf Mundhöhe zu platzieren. So richtest du es mehr auf deine Stimme aus, um Nachteile aufgrund von Reflexionen von der Wand auszugleichen.

Darauf solltest du bei der Auswahl achten

Zunächst einmal solltest du ein Auge auf den Anschluss werfen: Ein Mikrofon, das du vornehmlich für die Teilnahme an Videokonferenzen oder einige Audioaufnahmen im Homeoffice nutzt, schließt du am besten per USB an. Für die in der Recordingtechnik und bei Liveaufnahmen üblichen Modelle mit Klinken- oder gar XLR-Anschluss fällt in der Regel die Zusatzinvestition in ein Audiointerface an; arbeitest du also zu Hause nicht noch nebenbei mit GarageBand oder Logic zur Aufnahme von Gesang und Instrumenten, kannst du dir diese Investition sparen. USB-Mikrofone erlauben dir hingegen die Leichtigkeit von Plug-and-play: Einmal angeschlossen, musst du dir keine Gedanken über Treibersoftware oder Zusatzhardware machen.

Dieser Umstand bedingt das nächste Merkmal bereits: Ein für das Homeoffice brauchbares USB-Mikrofon enthält einen Vorverstärker. Und diesen solltest du regeln können – am besten mithilfe eines gut erreichbaren, stufenfreien Drehpotis. Damit passt du die Lautstärke des Eingangssignals problemlos sogar während einer laufenden Konferenz an.

In dieselbe Kerbe schlägt quasi die entgegengesetzte Funktion: Achte darauf, dass das USB-Mikrofon deiner Wahl über eine ebenso gut erreichbare Taste zur Stummschaltung verfügt. Dieser „Mute-Button“ blendet dich zum Beispiel dann schnell aus, wenn du dich räuspern musst, der Hund bellt oder die Kinder durch dein Heimbüro rasseln. Klar, das geht auch per Software; unserer Erfahrung nach ist die entsprechende Schaltfläche in FaceTime, Zoom oder Google Meet bei so einem Überfall aber schnell mal verfehlt.

Jeder Mac verfügt über Lautsprecher. Für die Wiedergabe von Audioinhalten während einer Videokonferenz eignen sie sich aber nur bedingt: Du erzeugst damit im schlimmsten Fall ein für alle störendes Echo. Daher ist es hilfreich, während des Gesprächs einen Kopfhörer zu nutzen. Dein Mikrofon sollte dafür einen Klinkenanschluss bereithalten – so vermeidest du Latenzen. Der eigentliche Vorteil ist jedoch, dass du deine eigene Stimme hörst und das Eingangssignal dynamisch nachregeln kannst. Ohnehin empfehlen wir dir bei Konferenzteilnahmen kabelgebundene Kopfhörer – du musst dir dann keine Gedanken über die Akkulaufzeit machen.

Viele Hersteller von USB-Mikrofonen für die Aufzeichnung von Stimmen liefern ihre Geräte mit einem Tischstativ aus – einem mehr oder minder flexiblen Ständer also. Das ist dezent und in Räumen mit einer guten Akustik zumeist ausreichend. Für ambitioniertere Anwendungen, also etwa die Produktion von Podcasts oder den Mitschnitt von Interviews, darf das Mikro dem Mund aber doch gern näherkommen. Dann wird ein Mikrofonarm fällig; diese Zusatzhalterungen gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Um für eine eventuelle Montage von Anfang an vorbereitet zu sein, sollte dein USB-Mikrofon über ein Stativgewinde verfügen – in der Regel offenbart sich dieses, wenn du das Tischstativ abschraubst. Die meisten in Europa erhältlichen Stative verwenden das Dreiachtel-Zoll-Format.

Der letzte Tipp hat eher optische Gründe: Einige Mikrofone bringen beim Kauf bereits eigenes Zubehör mit, bei anderen bietet der Hersteller diese zur nachträglichen Erweiterung an. Beyerdynamic legt seinem legendären „Fox“-Modell einen Popschutz gleich mit in den Karton, Mackie hält diesen zur Nachrüstung bereit. In beiden Fällen macht sich das Original einfach besser an den Mikrofonen und schafft einen optimalen Abstand von der Kugel – obwohl natürlich eine kostengünstig erhältliche externe Lösung den gleichwertigen Effekt der Vermeidung von Plosivlauten beim Sprechen erzeugt.

USB-Mikrofone am iPhone und iPad

Nutzt du im Homeoffice keinen Mac, sondern „nur“ ein iPad? Nimmst du manchmal unterwegs mit deinem iPhone an kurzfristig einberufenen Videokonferenzen teil? Der Betrieb eines USB-Mikrofons gestaltet sich dann oft etwas knifflig. Denn ein Gerät mit integriertem Vorverstärker benötigt mehr Strom, als die USB-C- oder Lightning-Schnittstelle von Apples Mobilgeräten liefern kann. Du erkennst das Mikrofon dann eventuell in den Voreinstellungen, es nimmt aber keine Signale auf.

Abhilfe schafft bei aktuellen Modellen ein USB-C-Hub mit aktiver Stromversorgung. Nutzt du hingegen ein iPhone mit einem Lightning-Anschluss, greifst du am besten zu Apples Lightning-auf-USB-3.0-Adapterkabel. Das besitzt einen USB-A-Port, mit dem du das Mikrofon verbindest. An die Lightning-Buchse schließt du hingegen ein Ladekabel an, das an einem Netzteil hängt. Dieses sollte 10 Watt oder mehr leisten.

Eine Alternative stellen Bluetooth-Mikrofone dar: Das Razer Seiren BT etwa ist ein Ansteckmikrofon, das sich mit deinem iPhone oder iPad verbindet. Das JBL Quantum Stream Wireless ist hingegen eine Kombination aus einem 2,4-Gigahertz-Dongle für den Lightning-Anschluss sowie einer Ansteckeinheit.

Jetzt wird’s (etwas) nerdy!

Aber hey, du liest ein Fachmagazin – also beschwer dich nicht! Denn bei der Auswahl des richtigen Mikrofons müssen wir uns kurz mit der sogenannten Richtcharakteristik beschäftigen. Die beschreibt, aus welcher Richtung ein Mikrofon Schall wie intensiv einfängt. Jedes Mikro hat sein eigenes „Hörprofil“ – genau wie Menschen: Unser Gehör ist auch nicht in alle Richtungen gleich empfindlich; Geräusche vor uns hören wir dank der „Bauform“ unserer Ohrmuscheln lauter als die hinter uns.

Bei Mikrofonen haben sich verschiedene dieser Bauformen und Technologien etabliert, die sich am Einsatzzweck des Geräts orientieren. So nehmen Modelle mit einer Kugelcharakteristik Schall aus allen Richtungen auf; sie eignen sich daher besonders für ambientische Videoprojekte. Für Sprachaufzeichnungen drängen sie sich jedoch nicht auf, da sie zu viele Hintergrundgeräusche übertragen würden.

Die wesentlich seltener anzutreffende Achtercharakteristik nimmt Schall primär von vorn und von hinten auf. Geräusche an den Seiten ignoriert sie nahezu völlig. Dies kann etwa bei Studiointerviews hilfreich sein.

Für die Teilnahme an Videokonferenzen im Homeoffice und die Produktion von Podcasts bietet sich hingegen eine Mischform aus beiden Richtcharakteristiken an: Mikrofone mit Nierencharakteristik nehmen vorrangig Schall von vorn auf und ignorieren Töne von hinten. Seitliche Schallwellen zeichnen sie von vorn nach hinten zunehmend abgeschwächt auf.

Kein Wunder, dass nahezu alle Geräte für den Heimgebrauch, also USB-Mikrofone für Videokonferenzen, Streaming und Gaming, als „klassische Nieren“ ausgeführt sind, eignen sie sich so doch am besten für Sprachaufnahmen mit einer gewissen natürlichen Räumlichkeit. Gleichzeitig sind sie wenig anfällig für Rückkopplungen – du musst dich somit so gut wie gar nicht mit ihrer Platzierung im Verbund mit möglichen Lautsprechern befassen.

Schallabsorber in Form von Akustikpaneelen gibt es in allen Formen und Farben. Sie machen sich auch im Homeoffice gut.
Schallabsorber in Form von Akustikpaneelen gibt es in allen Formen und Farben. Sie machen sich auch im Homeoffice gut. (Bild: Fennext)
Tipps für die Geräuschdämmung im Homeoffice

Verhallte Räume, keine Polstermöbel oder Teppiche: Viele Heimbüros verfügen nicht über die beste Akustik. Gehört deines dazu? Mit einigen Tricks kannst du nachbessern. In nahezu allen Formen und Farben kannst du Akustikpaneele kaufen. Diese bringst du an den Wänden und/oder der Decke an. Apropos: Ein Deckensegel „entschärft“ hohe Wände und verbessert die Akustik über deinem Schreibtisch merklich. Raumteiler mit integrierten Schallabsorbern oder Vorhänge teilen das Homeoffice optisch ein, trennen Arbeits- und Wohnbereiche und sorgen für eine bessere akustische Atmosphäre. Für einen trockeneren Klang bei Videokonferenzen genügt eventuell sogar schon eine Akustiktrennwand, die du direkt am Schreibtisch montierst. Ein echter Hingucker sind sogenannte Akustikbilder, die ähnlich wie Paneelen Schall absorbieren und mit allen möglichen Motiven erhältlich sind – alternativ kannst du sie online selbst gestalten. Am wohnlichsten sind akustisch wirksame Tapeten: Zwar absorbieren sie Schall nicht ganz so effektiv wie Akustikpaneele, dafür sind sie großflächiger anzubringen. Ihre Oberflächen wirken weich und dreidimensional.

Das NT-USB Mini rundet Rødes Portfolio hochwertiger USB-Mikrofone nach unten ab.
Das NT-USB Mini rundet Rødes Portfolio hochwertiger USB-Mikrofone nach unten ab. (Bild: Røde)

Røde NT-USB Mini

Røde genießt völlig zu Recht einen hervorragenden Ruf im professionellen Recordingsegment. Und die NT-USB-Mikrofone gehören zu den Klassikern am Markt. Die „Mini“-Variante ist mit seinen knapp 14 Zentimetern Höhe ein kantiger, kleiner, zurückhaltend gestalteter „Volvo“ auf dem Schreibtisch; mit seiner Optik möchte sie nicht ablenken – wie angenehm! Umso massiver haben die Australier das Mikrofon gebaut: Mit 600 Gramm ruht es sicher im u-förmigen, neigbaren Bügel seines Tischstativs, das sich clever mithilfe einer Magnetverriegelung mit dem Korpus verbindet. Dessen unterseitige Gummierung erschwert zwar das Verrutschen, fängt aber mögliche Vibrationen nur bedingt ab.

Apropos Zubehör: Einen Popschutz hat Røde für das Mini nicht im Sortiment. Denn dieser hält sich bereits in dem feinmaschigen Drahtkorb verborgen. Und funktioniert so lange gut, wie du das Mikrofon auf seinem Standfuß belässt und es ausreichend weit entfernt hältst. Montierst du es mithilfe seines Stativgewindes an einen Arm, um es nahe an den Mund zu führen, zeigt sich der interne Lautfänger ob der nahen Plosivlaute jedoch überfordert. Dann solltest du eben doch einen externen Popfilter montieren oder das Mikro in einer Spinne platzieren.

Wie zu erwarten, ist das Røde klanglich über jeden Zweifel erhaben. Es setzt seinen Schwerpunkt in den Mitten – genau richtig für die Abnahme von Stimmen.

Punktabzüge muss sich das nunmehr vier Jahre am Markt befindliche USB-Mikrofon bei der Reglerausstattung gefallen lassen. Der auf der Rückseite platzierte Kopfhörerausgang schleift die eigene Stimme latenzfrei und mit ordentlichen Volumenreserven durch, das eingelassene Drehpoti ist allerdings schwergängig und nicht leicht zu greifen. Um das Anfassen des Gehäuses kommst du beim Verstellen eigentlich nicht herum – das ist während der Aufnahme nie gut. Eine Taste zum Stummschalten fehlt ebenso wie ein Regler zum Einpegeln des Eingangssignals – du bist also auf deine Konferenzsoftware und die entsprechenden Einstellungen von macOS angewiesen.

Testergebnis
ProduktnameNT-USB Mini
HerstellerRøde
Preis129 Euro
Webseitehttps://rode.com
Pro
  • guter Klang, wertig und robust verarbeitet, kostenfreie Podcasting- und Effektsoftware
Contra
  • kein Gain-Regler, kein Stummschalter
Bewertung
3,0 befriedigend

Das Hyperx Quadcast 2 sieht nicht nur klasse aus, sondern klingt auch so. Und bringt die Mikrofonspinne gleich mit.
Das Hyperx Quadcast 2 sieht nicht nur klasse aus, sondern klingt auch so. Und bringt die Mikrofonspinne gleich mit. (Bild: Hyperx)

Hyperx Quadcast 2

Kaum angeschlossen, möchten wir fast unsere Hände zum Wärmen der Finger um den in wabenförmige Elemente aufgeteilten Drahtkorb des Quadcast 2 legen. Denn der Einsprechbereich des USB-Mikrofons leuchtet in warmem Karminrot. Klar, die zum Portfolio des Technikriesen HP gehörende Marke Hyperx ist eigentlich auf Gaming-Zubehör spezialisiert – und da sind Lichtspiele bekanntlich sehr beliebt.

Doch die Farbjonglage hat nicht nur optische Gründe; vielmehr zeigt ein Leuchtring an der Oberseite des Mikrofons die Auswahl der aktuellen Richtcharakteristik an. Von dieser Ausrichtung der Schallabnahme hat das Quadcast – nomen est omen – nämlich gleich vier zu bieten: Neben der klassischen Niere für Konferenz- und Streaming-Einsätze glänzen im Hyperx-Gerät Charakteristiken für die omnidirektionale Abnahme mehrerer Personen sowie für bidirektionale Eins-zu-eins-Interviews – ein Traum für Podcast-Produzierende. Ein Stereomodus für die Aufnahme von Gesang und Instrumenten rundet den Angebotsreigen ab.

Möglichkeiten zur Minderung von Umgebungsgeräuschen beherbergt keiner dieser Modi. Allerdings liefern nahezu alle Videokonferenzlösungen entsprechende, mittlerweile sicher zupackende Funktionen auf Softwarebasis mit – zumindest bei diesem Einsatz ist das Fehlen daher verzeihlich.

Erwähnte Oberseite besteht aus einem üppigen Touchfeld, mit dessen Berührung du das Mikro auf die Schnelle stummschalten kannst. Das Gerät quittiert dies mit dem Erlöschen seines roten Glühens – so bleiben keine Zweifel über den Betriebszustand. Ein umschaltbares, leider gerastertes Poti in der unteren Gehäusehälfte erlaubt dir die Pegeleinstellung des Mikrofon- und wahlweise des Kopfhörervorverstärkers.

Das Adjektiv üppig passt indes auch auf die Gesamtausstattung: Als einziges Gerät im Vergleich liefert das Quadcast 2 eine Mikrofonspinne gleich mit und entkoppelt sich somit weitestgehend von Stößen und Trittschall. Dabei verbaut Hyperx viel Kunststoff; trotzdem wirkt das Gesamtpaket nie billig oder gar fragil. Mit einem Gesamtgewicht von knapp 800 Gramm steht es zudem sicher auf dem Schreibtisch.

Klanglich weiß das Quadcast 2 mit einem angenehmen Stimmvolumen zu überzeugen; auch bei einer Platzierung in ungefähr 20 Zentimetern vom Sprechenden entfernt ist die Abnahme noch präsent und klar.

Testergebnis
ProduktnameQuadcast 2
HerstellerHyperx
Preis149,99 Euro
Webseitehttps://de.hyperx.com
Pro
  • guter Klang, vier Richtcharakteristiken, große Stummschaltfläche, Mikrofonspinne anbei, attraktive und funktionale Umsetzung
Contra
  • Personalisierungssoftware bisher nur für Windows
Bewertung
1,2 sehr gut

Unser Tipp: Das Vorgängermodell Hyperx Quadcast (ohne 2) ist nahezu gleichwertig – und für weit unter 100 Euro zu ergattern.

Würde sich optisch auch auf der Enterprise gut machen: Shure entwickelte das MV5C gezielt für den Einsatz im Homeoffice.
Würde sich optisch auch auf der Enterprise gut machen: Shure entwickelte das MV5C gezielt für den Einsatz im Homeoffice. (Bild: Shure)

Shure MV5C

Passt: Shure ist der einzige Hersteller in diesem Vergleich, der sein USB-Mikrofon explizit für den Einsatz im Homeoffice bewirbt. Dafür zeigt es sich in seiner Gestaltung freigeistig: Mit seinem geschwungenen Tischstativ und der frei stehenden, in der Neigung veränderbaren Mikrofonkapsel präsentiert sich das MV5C angelehnt am Retro-Look der 1950er-Jahre – auch die damaligen Gesangsmikros von Elvis und Co. stammten vielfach von dem Traditionsunternehmen aus Illinois.

Erstaunlich ist, wie viel Technik Shure in der kleinen Kugel mit einem Durchmesser von 6,5 Zentimetern untergebracht hat. Entsprechend viele Funktionen wanderten konzeptbedingt auf die Rückseite des Mikrofons: Neben den Anschlüssen für USB und einen Kopfhörer findet sich hier ein Stummschalter sowie ein Taster zur Auswahl des Aufnahmemodus.

Denn neben einer linearen, ungefilterten Tonabnahme steht ein optimierter Sprachmodus bereit. Dieser behandelt das Signal automatisch mit einer Kombination aus Volumenanhebung, Kompression und einem sogenannten De-Esser zur Minimierung von Zischlauten.

Tatsächlich sind die Verbesserungen deutlich hörbar: Selbst aus einer Entfernung von 20 Zentimetern wirkt die Stimme bei eingeschaltetem Sprachmodus erstaunlich präsent. Hintergrundgeräusche fischt dieser jedoch nicht immer allzu befriedigend heraus: Das Tippen auf der Tastatur überträgt sich trotzdem als dumpfes Rumpeln, auch ein Ventilator war im Test durchaus hörbar. Das können die entsprechenden Funktionen diverser Videokonferenzlösungen inzwischen besser – verlass dich also lieber darauf.

Nachregeln kannst du die einzelnen Effekte nicht – Shure hat sein Homeoffice-Mikrofon für den praktischen Einsatz in Videokonferenzen und nicht für Recordingprofis entwickelt. Diese Konzentration ist den US-Amerikanern nicht vorzuwerfen, im Gegenteil.

Die Ausgabe des Kopfhörerausgangs stellst du mit einem Daumenrad am Rücken des Mikrofons ein. Die kompakte Bauweise offenbart sich hier als eher problematisch: Möchtest du Veränderungen vornehmen, musst du notgedrungen die Mikrofonkugel berühren – während der Aufnahme ist dies keine gute Idee. Das gilt letztlich auch für das Betätigen des erwähnten Stummschalters – zumal die durch die Bauform notwendige Platzierung auf der Rückseite einer intuitiven, schnellen Betätigung etwa bei einer Hustenattacke eher entgegenwirkt. Vielleicht wäre er besser auf dem Standfuß untergebracht.

Einen Regler zur Einstellung der Mikrofonvorverstärkung suchst du indes vergebens; Shure verweist hier auf die Möglichkeiten der Konferenzsoftware und des Betriebssystems.

Immerhin: Eine aktive Stummschaltung zeigt eine LED an der Oberseite des Mikrofons an, zwei weitere informieren über die Verbindung zum Mac und das Mithören der eigenen Stimme auf dem Kopfhörerausgang.

Testergebnis
ProduktnameMV5C
HerstellerShure
Preis145 Euro
Webseitehttps://shure.com
Pro
  • funktionelle Konzentration, effektiver Sprachmodus
Contra
  • Stummtaste auf der Rückseite, kein Gain-Regler
Bewertung
2,7 befriedigend

Komplett ausgestattet: Das Logi Dock verbindet eine Anordnung aus sechs Richtmikrofonen mit einem bassstarken Lautsprecher und einem reich ausgestatteten USB-Dock.
Komplett ausgestattet: Das Logi Dock verbindet eine Anordnung aus sechs Richtmikrofonen mit einem bassstarken Lautsprecher und einem reich ausgestatteten USB-Dock. (Bild: Logitech)
Freisprechanlagen fürs Homeoffice

Platz ist auf vielen Schreibtischen Mangelware. Deshalb sind in den vergangenen Jahren kleine Freisprechanlagen in das Homeoffice eingezogen. Sie kombinieren auf die Stimme ausgerichtete omnidirektionale Mikrofone mit einem Lautsprechersystem, das gleichzeitig die Bluetooth-Box ersetzen kann. Und dienen außerdem als USB-Hub.

Allen voran das Logi Dock von Logitech: In edles Textil gehüllt, behaust es sechs Beamforming-Mikrofone und zwei basswuchtige 55-Millimeter-Neodymtreiber. Es bietet zudem sechs USB-Anschlüsse und verbindet Monitore per HDMI oder Displayport. Verbindung zum Mac, iPad oder iPhone nimmt es per USB-C oder Bluetooth auf. Der Preis hat sich seit unserem Test halbiert und liegt bei derzeit 250 Euro.

Etwas bescheidener gibt sich das Audio Dock von Microsoft. Es kombiniert drei USB-Ports mit einer HDMI-Schnittstelle. Die Audioausgabe überzeugt mit einem 15-Watt-Tieftöner und einem 5-Watt-Hochtöner. Zwei Nebengeräusche unterdrückende Mikrofone sind auf die Teilnahme in Videokonferenzen optimiert. Das Audio Dock ist zudem ein echter Preistipp: Für knapp 50 Euro ist es derzeit zu ergattern.

Auf die Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz greift hingegen das Hidock H1 zurück: Das per Crowdfunding finanzierte Komplettgerät will Videokonferenzen aufnehmen und transkribieren. Dafür nutzt es die Version 4o des KI-Werkzeugs ChatGPT. Zwei Mikrofone mit Geräuschminderung gesellen sich zu einem 10-Watt-Audiotreiber. Der rückseitige Hub enthält insgesamt fünf USB-Schnittstellen sowie einen HDMI-Anschluss. Wie gut sich insbesondere die AI-Funktionen des 280 US-Dollar teuren Hidock H1 in der Praxis schlagen, muss sich in einem Test in einer kommenden Ausgabe der Mac Life zeigen.

Legst du keinen Wert auf die zusätzlichen Schnittstellen, solltest du zudem einen Blick auf die Konferenzsysteme von Poly werfen: Die zu HP gehörende Marke hat etwa mit dem Poly Sync 10 eine Mini-Freisprechanlage für kleine Schreibtische im Sortiment, die du per USB anschließt. Der Preis beträgt 70 Euro.

Das Yeti Nano vermittelt eine klassische  Eleganz – und bündelt den guten Klang der Blue-Mikrofone im Mini-Format.
Das Yeti Nano vermittelt eine klassische  Eleganz – und bündelt den guten Klang der Blue-Mikrofone im Mini-Format. (Bild: Logitech)

Blue Yeti Nano

Das „Yeti“ gehört zu den angesehensten USB-Mikrofonen am Markt; unter Podcasterinnen und Podcastern hat sich das Gerät der baltischen Technikschmiede Blue zu einer Referenz entwickelt. Mit der Nano-Variante will die mittlerweile zu Logitech gehörende Marke semiprofessionelle Content-Produzierende und „Homeoffice-Insassen“ ansprechen.

Das klassische, robuste Äußere teilt der kleine Bruder mit seinem erfolgreichen Vorgänger. Blue verarbeitet beim Mikrofonkörper und dem soliden Tischstativ fast ausschließlich Metall; das resultierende Gewicht von knapp 600 Gramm sorgt für einen sicheren Stand auf dem Schreibtisch. Die Bezeichnung „Nano“ scheint jedoch übertrieben: Mit 21 Zentimetern kommt er zwar nicht an die Größe des normalen Yeti mit seinen 30 Zentimetern heran, Präsenz zeigt der kleine Brummer trotzdem.

Für Verwunderung sorgt jedoch der Anschluss: Statt der heute üblichen USB-C-Schnittstelle wartet am Gerät selbst ein Mini-USB-Stecker auf das beiliegende Verbindungskabel zum USB-A-Port des Mac. Das ist uns etwas zu viel nano, um ehrlich zu sein.

Sei’s drum, der Blue-typische präsente, volle Klang des Yeti Nano lässt diesen Fehlstart schnell vergessen. Wie schon beim großen Bruder gestattet das Nano die Auswahl der Richtcharakteristik; statt vier sind es bei dem Tischmikro zwar nur derer zwei – doch das scheint uns ob der Konzentration auf die Anwendung im Videocall und beim Podcasting vollkommen okay. Zur klassischen Nierencharakteristik kommt eine omnidirektionale Ausrichtung, falls sich doch einmal mehr Teilnehmende im Raum befinden.

Der Umschalter findet sich jedoch auf der Rückseite des Geräts – zusammen mit den die Auswahl anzeigenden LEDs. Zumindest Letztere wären auf der Front besser untergebracht.

Zudem findet sich kein Gain-Regler am Yeti Nano; du bist also auf die Pegeleinstellungen von macOS angewiesen. Immerhin zeigt sich hier der Vorteil der Verwandtschaft mit Logitech: Mithilfe der von anderen Produkten bekannten „G Hub“-Software lässt sich nämlich nachregeln – unter anderem bei der Vorverstärkung sowie der Plosiv- und Zischlautvermeidung.

Griffig an der Vorderseite ist der rasterfreie Drehpoti zur Verstärkung des Kopfhörerausgangs untergebracht. Er dient gleichzeitig als von einem farblich korrespondierenden Lichtkranz unterstützter Stummschalter.

Testergebnis
ProduktnameYeti Nano
HerstellerBlue/Logitech
Preis119,99 Euro
Webseitehttps://logitech.com
Pro
  • sauberer, voller Klang, robuste Verarbeitung, zwei Richtcharakteristiken
Contra
  • kein Gain-Regler, Status-LED auf der Rückseite
Bewertung
2,4 gut

Die perfekte Ausrüstung: Ein Popschutz minimiert Plosivlaute, eine Mikrofonspinne entkoppelt das Mikro gegen Erschütterungen und ein Mikrofonschirm absorbiert Hall.
Die perfekte Ausrüstung: Ein Popschutz minimiert Plosivlaute, eine Mikrofonspinne entkoppelt das Mikro gegen Erschütterungen und ein Mikrofonschirm absorbiert Hall. (Bild: Thomann)
Sinnvolles Zubehör für dein USB-Mikrofon

Gute USB-Mikrofone leisten viel und kommen nicht selten mit einer Menge Zubehör bei dir an. Trotzdem kannst du sie für einen optimalen Einsatz noch ergänzen. Am sinnvollsten ist ein Popschutz: Den aus dem Recording entlehnten Filter montierst du vor die Mikrofonkapsel, um mögliche Plosivlaute zu vermeiden. Diese entstehen häufig bei der Aussprache der stimmlosen Phonemen P, T und K. Einige Geräte liefern diesen bereits mit, andere bieten passende Modelle zum Nachkaufen an. Allerdings gibt es auch einfache Textillösungen, die du für wenig mehr als 10 Euro im Onlinehandel erwerben kannst.

Ebenso weit erhältlich ist ein Mikrofonarm. Der gibt dir eine höhere Flexibilität bei der Platzierung deines Mikrofons als das häufig beiliegende Tischstativ. Zudem entkoppelt er es zu einem gewissen Maß von deinem Schreibtisch, sodass sich Erschütterungen nicht mehr so leicht übertragen.

Noch sicherer vor Rumpelgeräuschen bist du mit einer Mikrofonspinne. Du montierst dein Mikro direkt zum Abfangen möglicher Stöße in dieses „Netz“ aus Gummizügen hinein. So eine Ergänzung muss nicht teuer sein: Der „SSM 7 Shock Mount“ der Thomann-Eigenmarke Tbone kombiniert einen Popschutz mit einer Mikrofonspinne für gerade einmal 15 Euro.

Nicht jedes Homeoffice verfügt über eine gute Akustik – Dämmelemente sind jedoch nicht billig und vielleicht nicht dein Ding. Um trotzdem Hall vorzubeugen, könnte ein Mikrofonschirm eine sinnvolle Alternative sein. So einen Absorber kombinierst du mit dem Mikrofon auf einem Stativ; er legt sich im Halbkreis darum und minimiert störende Raumreflexionen. Die Preise starten je nach Anspruch bei 40 Euro.

Das Mackie EM-Chromium verbindet ein hervorragendes USB-Mikrofon mit einem kompletten Audiointerface.
Das Mackie EM-Chromium verbindet ein hervorragendes USB-Mikrofon mit einem kompletten Audiointerface. (Bild: Mackie)

Mackie EM-Chromium

„Poah, das ist eigentlich etwas drüber!“ So lautete zumindest unsere erste Reaktion beim Auspacken des EM-Chromium. Denn Mackie ergänzte das USB-Mikrofon um regelbare Eingänge für externe Zuspieler und Instrumente. Sprich: Das Chromium liefert ein komplettes Audiointerface gleich mit.

Das benötigen ganz sicher nicht alle im beschaulichen Homeoffice. Einsatzmöglichkeiten gibt es trotzdem: Produzierst du Podcasts, kannst du so zusätzliche Inhalte oder Musik einblenden. Oder für Interviews ein zweites Mikrofon verbinden. Oder beim Videoanruf mit der Lieblingsnichte eine Gitarre anschließen, um sie in den Schlaf zu singen. Und nun kommst du mit deiner Idee!

Auf jeden Fall liefert Mackie ein beeindruckendes Stück Hardware ab. Die ist zweigeteilt: Alle für das Mikrofon relevanten Regler befinden sich am Korpus, während das Audiointerface mit seinen Drehreglern dem an seiner Unterseite gummierten Tischstativ einen sicheren Stand verleiht. Mit knapp über 1 Kilo ist es folgerichtig das Schwergewicht in unserem Vergleich. Mit seinem auch den USB-C-Anschluss beherbergenden Standfuß ist das EM-Chromium allerdings fest vermählt: Eine Montage etwa auf einem Arm oder in einer Spinne ist nicht vorgesehen.

Alle Regler sind sauber verschraubt; da gibt es kein Spiel – dass Mackie aus dem professionellen Recording kommt, spiegelt sich in dem USB-Mikro wider. Der Fuß beherbergt unabhängige Potis zur Regelung der Eingangssignale und der Lautstärke des Kopfhörerverstärkers. Eine Pegelanzeige informiert dabei über die Ein- und Ausgangssignale. Ein Blend-Regler steuert zudem die richtige Mische zwischen dem per USB verbundenen Mac und dem Mikrofon für einen angeschlossenen Kopfhörer.

Am Mikro selbst kommt ein stufenfreies Poti zur Einstellung der Eingangsempfindlichkeit hinzu. Zwischen diesen Gain-Regler und den Mikrofonkorb hat Mackie noch den durch eine LED-Anzeige unterstützten Stummschalter gequetscht; dieser hätte gern etwas freier und vor allem größer ausfallen dürfen.

Als wäre all dies nicht genug (oder dir vielleicht bereits für dich zu viel), erlaubt das EM-Chromium auch noch die Auswahl der Richtcharakteristik. Für Videokonferenzen ist besonders die „klassische Niere“ sowie die „Super-Niere“ interessant, welche den Aufnahmebereich nochmals verengt, um Nebengeräusche zu minimieren. Hinzu kommt die bidirektionale Ausrichtung für Interviews, die Omni- und Stereocharakteristiken eignen sich eher für die Aufnahme von Videos und Instrumenten.

Testergebnis
ProduktnameEM-Chromium
HerstellerMackie
Preis158,99 Euro
Webseitehttps://mackie.com
Pro
  • warmer, ausgewogener Klang, Audiointerface, fünf Richtcharakteristiken, umfangreiches Softwarepaket
Contra
  • keine externe Montage, Stummschalter recht klein
Bewertung
1,9 gut

Wohlklang in funktionaler Gesamtumsetzung – Audio-Technica liefert ein ausgereiftes Produkt ab.
Wohlklang in funktionaler Gesamtumsetzung – Audio-Technica liefert ein ausgereiftes Produkt ab. (Bild: Auidio-Technica)

Audio-Technica AT2020USB-X

Der Kreis schließt sich: Wie das in diesem Vergleich gelobte Hyperx Quadcast 2 verdeutlicht auch das etwas kantig benannte AT2020USB-X von Audio-Technica seine Aufnahmebereitschaft mit einem edlen Glühen rund um die Kapsel unter dem engmaschigen Mikrofonkorb. Ist es „scharf geschaltet“, leuchtet es blau, ist es stumm, glimmt es in Karminrot.

Die Umschaltung nimmst du mit einem erst auf den zweiten Blick auffallenden Touchtaster am Körper des gerade einmal 14 Zentimeter in der Höhe messenden USB-Mikrofons vor. Das ist clever, denn so vermeidest du eventuelle Klickgeräusche oder gar Erschütterungen bei der Betätigung eines physischen Schalters.

Sowieso verbirgt das AT2020USB-X seine Bedienelemente dezent. Die Kopfhörerverstärkung regelst du mit einem Daumenrad unter dem Mikrofonkorb. Auf dieselbe Weise mischst du das Eingangssignal des Mikrofons mit einer vom Mac kommenden Audiospur, um beides auf dem Kopfhörer abhören zu können. Das AT2020USB-X fungiert hier also als einfaches Audiointerface.

Im Alltag empfanden wir beide Drehregler als etwas schwergängig – vielleicht ist dies aber ein subjektiver Eindruck. Außerdem erwischten wir häufig ungewollt die Stummtaste, wenn wir Veränderungen vornahmen. Wie es besser geht, zeigt Hyperx mit dem erwähnten Quadcast 2 und seiner großen Touchfläche an der Oberseite des Mikrofons.

Leider verzichtet Audio-Technica auf einen Gain-Regler zur Bestimmung der Eingangsempfindlichkeit – du musst dich also mit den Mikrofoneinstellungen von macOS behelfen.

Keinerlei Abstriche musst du allerdings bei der Klangqualität und der Verarbeitung machen. Dem AT2020USB-X ist der Erfahrungsschatz der japanischen Studio- und Hi-Fi-Spezialisten anzumerken. Die Stimme wirkt im wahrsten Sinne „groß“ und präsent – auch mit den üblichen 20 bis 30 Zentimetern Abstand beim Verbleib des Mikrofons in seinem Tischstativ.

Testergebnis
ProduktnameAT2020USB-X
HerstellerAudio-Technica
Preis139 Euro
Webseitehttps://audio-technica.com
Pro
  • präsenter, klarer Klang, großflächige optische Anzeige der Stummschaltung, Signalmischung
Contra
  • kein Gain-Regler
Bewertung
2,3 gut

Das Tula Mic gibt es in vier stylishen Farben.
Das Tula Mic gibt es in vier stylishen Farben. (Bild: Tula)
Schicke, aber teure Alternative: das Tula Mic

Wahlweise in den Farben Creme, Schwarz, Rot und Minze erhältlich, erinnert das Tula Mic an das Design der flotten Fünfziger – oder an einen Braun-Rasierer. Gar nicht antiquiert sind die Leistungsdaten: Mithilfe zweier Mikrofonkapseln schaltet es zwischen der Sprecher- und Raumaufnahme um. Die Übertragung verbessert zudem eine integrierte Rauschunterdrückung, die etwa das Geräusch des Luftreinigers oder des Verkehrs vor dem Bürofenster spürbar senkt.

Unterwegs kann der 10 Zentimeter hohe Mikro-Winzling noch mehr: Ein interner, 8 Gigabyte fassender Speicher hält Audioaufnahmen fest, auf die du nach der Verbindung per USB-C mit deinem Mac zugreifen kannst.

Ganz günstig ist die stylishe Büroergänzung freilich nicht: Auf 256 Euro kommt das Tula Mic.

Überraschend komplett für wenig Geld: Das Fifine Ampligame AM8 findest du in Deutschland häufig unter der Bezeichnung „Fifine XLR“.
Überraschend komplett für wenig Geld: Das Fifine Ampligame AM8 findest du in Deutschland häufig unter der Bezeichnung „Fifine XLR“. (Bild: Fifine)
Unser Preistipp: das Fifine Ampligame AM8

Gute Mikrofone sind nicht billig – das stimmt. Als ordentlich an der Preisschraube nach unten drehender Geheimtipp entpuppt sich jedoch das Fifine Ampligame AM8, das in Europa häufig unter der Bezeichnung „Fifine XLR“ läuft. Denn neben dem üblichen USB- offeriert es einen XLR-Anschluss für die Verbindung zu Mischpulten, was die Einsatzmöglichkeiten nochmals erweitert. Klanglich weiß es aber auch im Homeoffice zu überzeugen. Die steuerbare RGB-Beleuchtung macht es zudem zu einem Blickfang.

Zu einem preiswerten noch dazu: 65 Euro lautet die häufig unterbotene offizielle Preisempfehlung.

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