Tablet-Mac von Axiotron

Das ModBook im Test

 Apple verweigerte sich bislang dem Tablet-Mac, und so hat ein ungeduldiger US-Amerikaner ein Unternehmen gegründet, das aus einem weißen MacBook einen Tablet-Mac, ModBook genannt, macht.

Von   Uhr

Axiotron hat für das ModBook nur das Display selbst entwickelt. Grundlage ist ein weißes MacBook, dem Tastatur, Trackpad und Display entfernt [1] und durch Stift-Tablet und GPS-Empfänger ersetzt wurden. Die Stifterkennung basiert auf Wacoms patentierter Technologie, wird aber von Wacom nicht offi ziell unterstützt, denn Axiotron setzt eigene Treiber und ein selbst entwickeltes TFT-Display ein. Der Umbau hat den Vorteil, dass Axiotron sich keine Gedanken über die Lizenzierung des Betriebssystems machen muss. Das Mod- Book ist eben nur ein modifi zierter Mac und daher völlig legal.

Im Testlabor

Das Gerät kam in der typischen MacBook- Verpackung im Testlabor an. Außer dem Netzteil, den üblichen Installations-CDs und Handbüchern liegen nur noch eine Axiotron-CD sowie zwei Stifte und mehrere Ersatzspitzen in verschiedenen Ausführungen bei. Grundlage für unser Testgerät ist das aktuelle weiße MacBook mit 2 GB Arbeitsspeicher, 2 GHz Prozessortakt und Grafi kchip von Nvidia. Das Mod- Book selbst ist zwei Millimeter dicker und 100 Gramm schwerer als das zugrundeliegende MacBook. Der aus Metall gefertigte neue Displayrahmen verleiht dem Gerät eine Stabilität, die man so vom MacBook nicht kennt. Die iSight ist auch beim Mod- Book noch vorhanden und an der Front von einer weißen Kunststoffabdeckung umgeben, hinter der sich die WLAN-Antennen und der GPS-Empfänger verbergen.

Erster Eindruck und Schwächen

Schaltet man das ModBook ein, fällt zunächst einmal das dunkle, extrem blickwinkelabhängige Display auf. Schon einer zweiten Person ist es kaum möglich, auf dem Display noch etwas zu erkennen, wenn man dem Anwender nicht direkt über die Schulter schaut. An einen Einsatz im Freien ist selbst bei bewölktem Himmel kaum zu denken, was den GPS-Empfänger obsolet macht. Dieser konnte auch direkt am Fenster nicht den Standort des Verlagsgebäudes bestimmen – ein iPhone hatte von der gleichen Position aus keinerlei Probleme. Als nächstes wird man bei der Passworteingabe daran erinnert, einen Tablet in den Händen zu halten, denn das Passwort muss mittels Stift auf einer virtuellen Tastatur eingegeben werden. Eine Multitouch-Bedienung wie am iPhone gibt es hingegen nicht.

Schnell stellt man fest, dass viele am Mac geläufi ge Abläufe per Stiftbedienung nicht zu realisieren sind. Gerade Anwender, die das System bevorzugt per Tastenkombination steuern, müssen selbst für einfachste Eingaben vergleichsweise lange nach einer Alternativ-Lösung suchen. Anwender, die eher selten die Tastatur zu Hilfe nehmen, kommen dagegen deutlich schneller mit der Stiftbedienung zurecht.

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